Kommentare zum Vortrag Puhl - MuD09 - Gruppe4 - 13.01.

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Elke Karpf:Ich beziehe mich auf die von Prof Puhl vorgetragenen Überlegungen von Platon:er bindet die Frage der Selbsterkenntnis an die Sorge um sich selbst - Platon hat sich bekanntlich ja nur auf die Seele konzentriert. Die Kenntnis des eigenen Körpers und der Umgang damit ist aber ein wichtiger Punkt der Selbstsorge. Körper-Geist-Seele ist definitiv eine Einheit, speziell auch wenn es um die Selbstsorge geht.Aristoteles hat da wirklich weiter gedacht als Platon. Außerdem kam Platons Gedanke des Strebens nach dem Guten auf. Was ist aber DAS Gute? Gibt es eine Übereinstimmung aller Menschen hinsichtlich des Guten? Ist das ein objektiver Begriff oder unterliegt er nicht so wie alles nicht der Subjektivität?Und wenn das Gute als Wahrheitssuche definiert wird, so wie es Platon gemacht hat, wenn ich in der VO richtig verstanden habe, stellt sich dasselbe Problem... was ist die Wahrheit? Wie kann ich nach etwas streben, oder etwas suchen, wenn ich nicht weiß, was. Außerdem: Ist Selbsterkenntnis überhaupt möglich? Das Selbst unterliegt ja ständigen Wandlungen. Heute ist die eine Charaktereigenschaft stärker ausgeprägt als morgen, jetzt habe ich andere Interessen, Anliegen und Bedürfnisse als später. Ist es nicht einfacher, Selbstbeobachtung anzustreben als Selbsterkenntnis? Oder einfach Selbstliebe?


Hier bitte nur die Kommentare zum Vortrag von Klaus Puhl einfügen!

Für Überlegungen zum Vortrag von Esther Ramharter finden Sie einen eigenen Link in der Übersicht zum Übungstermin am 13.01.--Roland Lukesch 12:58, 16. Dez. 2009 (UTC)

Koepp Laurent: Ich stimme Sartre in so weit zu, wenn er behauptet dass der Mensch seine eigene Freiheit ist. Allerdings ist der Mensch nur solange seine eigene Freiheit, wie es die Gesellschaft zulässt. Allein schon durch unsere Sprache und die Vokablen die wir benutzen sind wir eingeschränkt. Man kann nicht einfach ein neues Wort in die Runde schmeissen wenn es niemand versteht oder jemand es je gesehen hat. Auch unser Denken ist so gegliedert. Wir bekommen verschiedene Normen eingetrichtert die wir in jungen Jahren gar nicht fähig sind zu hinterfragen. Die Gesellschaft drückt uns durch die Sozialisierung ganz klar ein Art Leben auf. Wer sich in diese kausale Kette von Erziehung, Schule, Arbeit und so weiter nicht einfügen kann, bleibt auf der Strecke. Unsere Gesellschaft, damit meine ich die abendländische (aber in jeder Gesellschaft ist es gleich) verlangt von jedem Individuum sich anzupassen. Gewisse Freiheiten sind erlaubt, allerdings gibt es ausreichend Gesetze und allgemeine Reglungen, Normen, Sanktionen etc die uns davon abhalten zu tun was wir wollen. Dies ist natürlich nötig um eine Gemeinschaft von 6 Milliarden Menschen zusammen zu halten. Allerdings, durch unser demokratisches System, ist es immer die Mehrheit die bestimmt was man befolgen soll (auch wenn es im nachhinein die gewählten Repräsentanten sind, allerdings wurden auch die von einer Mehrheit gewählt). Dadurch entstehen Randgruppen, Minderheiten, die nicht weiter beachtet werden bis sie zum Problemfall werden. So ist der Mensch nur seine eigene Freiheit wie sie durch die Gesellschaft definiert wird. Ich schliesse mich Spinoza an wenn er behauptet dass man sich keine religiöser oder politischen Richtung verschreiben soll. Das was und woran man glaubt sollte nur durch den Verstand begründet werden. Schliesst man sich z.B einer politisch links oder rechts orientierten Partei an, akzeptiert man gewisse Grundwerte dieser Parteien die man nicht hinterfragt. Auch wenn man zu jeder Zeit jede Norm und Regel hinterfragen sollte. Dadurch gibt es keinen "freien" Menschen. Wir sind durch unser Umfeld begrenzt. Politisch, privat, auf der Arbeit. Überall muss man sich einfügen um die Harmonie zu wahren. Sollte nun jemand einen besseren Lebensstil finden als unser kapitalistisch ausgerichteter, dann wird er es schwer haben ihn durchzusetzen. Denn auch wenn es wünschenswert wäre dass jeder Mensch sich selbst als frei genug bezeichnen könnte, um seine Mitmenschen zu respektieren und niemanden anders zu behandeln als sich selbst, so ist dies nicht der Fall.



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