Kommentare - MuD09 - Gruppe4 - 18.11.

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Frederick Tekook: Die Auszüge aus dem Werk, die Professor Nemeth uns gegeben hat, alleine faszinieren mich schon, ich finde den Satz "Denn die Philosophie ist die Idee einer vollkommenen Weisheit, die uns die letzten Zwecke der menschlichen Vernunft zeigt" auf der zweiten Seite könnte man auch unverändert als Überschrift für die Vorlesung von Professor Gotz nehmen. Wie dem auch sei, das in dieser Stunde wiederholt angesprochen "Spannungsverhältnis" ist sicherlich ein sehr fruchtbarer Boden für eine Entwicklung, ich denke da an Heraklit, der Krieg sei der Vater aller Dinge. Dem stimme ich auch zu, beruht doch (wie ich bei der Diskussion über die zweite Gotz-Vorlesung mal anführte) unsere komplette Wahrnehmung auf Antagonismen. Aufgrund einer solchen Überlegung scheint es mir nahezu paradox zu sein, die Philosophie als "Orchideenfach" abzutun. Jedoch ist es innerhalb der universitären Gefielde wohl die Philosophie (nach Kant argumentiert) im Schulbegriffe, die diese Aufgabe übernimmt. Es war auch interessant, sich über die direkte Rolle der Philosophie für die Gesellschaft Gedanken zu machen. Allerdings möchte ich da noch etwas weiteres einführen, das sicherlich vielen Leuten gar nicht klar ist, nämlich die "Arbeit am Begriff". Auch wenn ein Philosoph den scheinbar selben Begriff benutzt, den ein jeder kennt, meint er natürlich in seinem Sprachgebraucht einen ganz bestimmten Teil innerhalb dieses Begriffs und ist dem gesellschaftlich allgemeinen Begriff ständig voraus. Dennoch findet auch im Begriff, wie ihn die Allgemeinheit versteht, eine Entwicklung statt, die ich für fundamental wichtig halte, weil sie einem jeden Einzelnen mehr Perspektiven öffnet, den Horizont erweitert.


Elke Karpf: Ich möchte mich auf Kants Ansicht, was zu einem Philosophen gehört, beziehen - "Cultur des Talents und Geschicklichkeit, um sie zu allerlei Zwecken zu gebrauchen" und "Fertigkeit aller Mittel zu beliebigen Zwecken" sowie zu Frau Dr. Nemeths Auffassung: Kant will zeigen, dass Philosophie auch außerhalb der Universität in sozusagem außerphilosophischem Rahmen, z.B. im Rahmen von Kunst und Literatur passiert: Ein Wort, das auch in der letzten Übung von einem Kollegen gefallen war, war "Zusammenarbeit". Mag die Philosophie auch theoretisch einen Selbstzweck haben, praktisch halte ich die Zusammenarbeit mit Vertretern aller möglichen Sparten der Wissenschaft z.b. der Medizin, aber auch Praktikern des täglichen Lebens wie Malern, Lehrern... für unerläßlich. Die Theorie, das universitäre Philosophieren, ist wichtig, aber ich sehe einen Philosophen als jemand, der Denkanstöße liefert und zusammen mit Menschen, die über Fachwissen verfügen, Lösungen für Probleme ausarbeitet. Er hat eine ergänzende und beratende Bedeutung - im Sinne einer Dienstleistung, so meine ich - die höhere Qualität von Arbeitsinhalten entstehen lassen kann. Aber eine WERTUNG, wer wozu besser befähigt ist oder wer besser reflektieren kann oder wer höheren Nutzen für die Gesellschaft hat, wozu es in der Übung manchmal Meldungen gibt, ist völlig überflüssig und fehl am Platz. Es geht um ZUSAMMENARBEIT.


Mathias Pöschko: Was mich sehr angesprochen hat, jetzt beim Wiederlesen des Hand- outs, das ist der Unterschied zwischen Philosophie lernen und philosophieren lernen; das aber nur im Bezug zum Thema, ob man denn Philosophen überhaupt brauche und ob sie nicht eigentlich Lasten wären: Wäre nicht gerade das etwas, womit Philosophen dienen, was sie einbringen könnten? Die Leute philosophieren lehren? Und sie so zu zivilisierten, auch erfülllten Menschen zu machen, die fähig sind zu begründen, zu denken, überprüfen, zu argumentieren, im weitesten Sinne die Wahrheit zu suchen?

Zur bereits angesprochenen Zusammenarbeit: Für nicht falsch halte ich es zu definieren, worin der Nutzen von Philosophen liegt. Das ist ein ganz realistischer Ansatz. Und übringens für Zusammenarbeit ganz und gar nicht bedeutungslos.


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