FUCHS, Sebastian (Arbeit2)
2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 1 2. Arbeit für die Übung „Methoden & Diszipline der Philosophie“ im WS 2008 an der philosophischen Fakultät der Universität Wien. Zur Vorlesung von Univ. Prof. Dr. Peter Kampits am 6.11.2008 Von Sebastian Fuchs (0807337) Inhalt: 1.)
Einleitung 2.) Ideologie und Philosophie 3.)
Freier Wille 4.) Sinn der Philosophie 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 2 1. ) Ei nl ei t ung Am 6. 11. 2008 hi el t Pr of . Kampi t s ei ne Vor l es ung i m Rahmen der Ri ng‐ Vor l es ung „ Met hoden und Di s zi pl i ne der Phi l os ophi e“ . Nac hdem ander e Pr of es s or en j ewei l s ei nen s ehr s pezi el l en Tei l der Phi l os ophi e aus gewähl t hat t en, s c hl ug Pet er Kampi t s ei nen ander en Weg ei n, und gab ei nen gr oben Über bl i c k über al l e akt uel l f ür Phi l os ophen i nt er es s ant e Fel der , s owi e kur ze Ei nbl i c ke i n di e Phi l os ophi eges c hi c ht e. Di es i s t auc h der Gr und wi es o i c h s ei ne Vor l es ung aus wähl t e, um ei ne Ar bei t dar über zu s c hr ei ben. I c h f i nde es äußer s t i nt er s s ant s i c h mi t konkr et en Anwendungs gebi et en der Phi l os ophi e zu bes c häf t i gen, vor al l em mi t den Fr agen der Et hi k. Ander er s ei t s er gi bt s i c h dar aus auc h das Pr obl em, mehr er e Themen behandel n zu müs s en, von denen j edes i n s i c h ei ne ungeheur e Kompl exi t ät und ei nen gr oße Fül l e von Ar gument en und Theor i en bei nhal t et . Di es e Ar bei t kann f ol gl i c h nur ext r em ober f l äc hl i c h auf di e ver s c hi edenen Themens c hwer punkt e ei ngehen und nur ans at zwei s e di e Pr obl eme und Lös ungs ans ät ze s ki zzi er en, di e s i c h i n den j ewei l i gen Fel der n er geben. Tr ot zdem wer de i c h ver s uc hen den Sc hwer punkt auf mei ne ei gene Mei nung zu l egen. 2. ) I deol ogi e und Phi l osophi e Zu Begi nn der Vor l es ung er kl är t e Pr of . Kampi t s den Si nn der Ri ng‐ Vor l es ung, näml i c h das s es dar um geht ver s c hi edene phi l os ophi s c he Ri c ht ungen und Tendenzen der Uni ver s i t ät Wi en vor zus t el l en. Di es er Pl ur al i s mus s c hei nt i hm wi c ht i g zu s ei n, da er gl ei c h i m Ans c hl us s di e Auf f or der ung an di e St udent en r i c ht et e kei nem Dogmat i s mus bezi ehungs wei s e Fundament al i s mus zu ver f al l en. Das i s t nat ür l i c h „ r i c ht i g“ , auc h wenn es ei n Gemei npl at z i s t . Bei 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 3 genauer er Bet r ac ht ung s t el l t s i c h di es es Thema j edoc h kompl i zi er t er dar . I c h möc ht e mi c h al s o kur z mi t di es er Themat i k bef as s en. Das Wes en der Phi l os ophi e i s t f ür mi c h das kons equent e und r adi kal e Hi nt er f r agen von al l em. I mmer dem Gr undgedanken f ol gend: al l es hat ei ne Ur s ac he. Doc h der mens c hl i c he Gei s t wär e bei der kons equent en Aus f ühr ung di es es Hi nt er f r agens hof f nungs l os über f or der t , und wür de i n ei ne Endl os s c hl ei f e der Ref l exi on f al l en. Daher können wi r gar ni c ht wi r kl i c h phi l os ophi s c h denken, s onder n uns di es em I deal nur annäher n. Wür de uns er Denken mi t di es em I deal zus ammenf al l en, wür de das di e Über wi ndung der Subj ekt i vi t ät bedeut en, und, womögl i c h, ei nen obj ekt i ven Bl i c k auf di e Wel t er mögl i c hen. Da di es aber uner r ei c hbar i s t , s c hl i eße i c h auc h auf di e Unmögl i c hkei t ei ne wi r kl i c h obj ekt i ve Bet r ac ht ungs wei s e zu er l angen. I c h f ol ger e wei t er s , das s ei n Denken ohne Dogma ni c ht exi s t i er en kann und war s c hei nl i c h auc h ni e exi s t i er en wi r d. ( Der r adi kal e Ans pr uc h der Phi l os ophi e, undogmat i s c h zu s ei n, s t el l t j a i n s i c h s el bs t ei ne For m der Dogmat i k dar , und auc h mei ne Aus s age, das s es kei n undogmat i s c hes Denken geben kann, i s t f ür mi c h ei gent l i c h ei n Dogma) Unt er dem Wes en der I deol ogi e ver s t eht man gemei nhi n, das s an i r gendei nem Punkt das Hi nt er f r agen beendet wi r d und gewi s s e Gr undannahmen al s ges i c her t akzept i er t , und s omi t zu ei nem Dogma der I deol ogi e wer den. Man könnt e al s o annehmen, das s I deol ogi en uns er em „ nat ür l i c hen“ Wes en ( oder zumi ndes t uns er em Denken) vi el bes s er ent s pr ec hen, al s Phi l os ophi e und wenn man di e Mens c hen auf di es em Pl anet en bet r ac ht et , l i egt di es er Sc hl us s s ehr nahe. 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 4 I c h wür de s ogar s owei t gehen und anzwei f el n ob es ei nen wes ent l i c hen Unt er s c hi ed zwi s c hen ei ner I deol ogi e und Phi l os ophi e gi bt , oder ob ni c ht Zwei t er es ei ne For m des Er s t er en, di e di e Ref l exi ons abbr uc hs c hwel l e ei nf ac h nur s i gni f i kant höher gel egt hat , i s t . Aber auc h noc h et was ander es i s t f ür mi c h i n di es em Zus ammenhang i nt er es s ant . Näml i c h di e Handl ungs unf ähi gkei t di e ei ner wi r kl i c h ehr l i c hen Phi l os ophi e i nnewohnen mus s . Pr of . Kampi t s mei nt e i n s ei ner Vor l es ung, das s Phi l os ophi e ni c ht s änder t . Außer dem er wähnt e er Wi t t gens t ei n, wel c her der Mei nung war , das s Phi l os ophi e kei ne Lehr e s ei n s ol l e, s onder n ei ne Tät i gkei t . Di es e Auf f as s ung t ei l e i c h zwar gr unds ät zl i c h, j edoc h er wäc hs t dar aus er neut das „ Pr obl em“ , das s s obal d i c h Handl e, al s o s obal d i c h t ät i g bi n, i c h ni c ht vol l kommen undogmat i s c h s ei n kann. Mei ner Mei nung nac h s ol l t e s i c h di e Phi l os ophi e al s o von dem Dogma undogmat i s c h zu s ei n bef r ei en, und anf angen zuzugeben ei ne I deol ogi e unt er vi el en zu s ei n. Vi el l ei c ht i s t i hr das aber bewus s t , und i c h bi n es nur s el bs t , der di es e Er kennt ni s i m er s t en Semes t er mei nes St udi ums gewi nnen mus s t e. Tr ot zdem bedeut et di es nat ür l i c h ni c ht s i c h nai v, nac h dem Mot t o „ Es i s t s owi es o al l es Dogmat i k“ , auf di es e ei nf ac h ei nzl as s en. Der Ver s uc h Di nge undogmat i s c h zu bet r ac ht en s t el l t mei ner Mei nung nac h di e höc hs t e For m des Denkens dar . 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 5 3. ) Frei er Wi l l e Am Ende ei nes kur zen phi l os ophi eges c hi c ht l i c hen Über bl i c ks gel angt e Pr of . Kampi t s zu der Fr age nac h dem f r ei en Wi l l en. Er t hemat i s i er t e den i m 19. und 20. J ahr hunder t auf kei menden Kampf zwi s c hen Nat ur wi s s ens c haf t en und Phi l os ophi e. Dur c h di e enor men For t s c hr i t t e, di e di e Nat ur wi s s ens c haf t i n di es er Zei t , und bi s heut e, mac ht e, kommt es zu der Si t uat i on, das s di e Tec hni k uns er er Et hi k „ davongel auf en“ i s t , wi e er s i c h aus dr üc kt e. Nat ur wi s s ens c haf t l er denken mi t i hr er empi r i s c hen Met hode i n vi el en Fr agen ei ne phi l os ophi s c he Vor ent s c hei dung l i ef er n zu können. Bes onder s akt uel l i s t di es er „ St r ei t “ i m Fel d der Kogni t i ons wi s s ens c hf t en. Di e Gehi r nf or s c hung behaupt et den f r ei en Wi l l en gäbe es ni c ht , und mei nt dur c h i hr e For s c hungen ei nen r adi kal en Nat ur al i s mus und Det er mi ni s mus bewei s en zu können. Di es e Fr age i s t unt er ander em des hal b s o i nt er es s ant , da es ni c ht nur dar um geht ei ne mögl i c he wei t er e Kr änkung des Mens c hen, und uns er es Sel bs t bi l des hi nnehmen zu müs s en, s onder n um di e Sozi al pol i t i s c he Fr age nac h Ver ant wor t ung. Sol l t e es wi r kl i c h s o s ei n, das s wi r über kei ner l ei f r ei en Wi l l en ver f ügen, können wi r auc h ni emand f ür s ei n Handel n ver ant wor t l i c h mac hen, da er s i c h j a ni c ht bewus s t daf ür ent s c hi eden hät t e. Di e ges el l s c haf t l i c hen Fol gen mus s i c h ni c ht wei t er auf f ühr en. Sel bs t ver s t ändl i c h dür f en wi r di es j edoc h ni c ht al s Ar gument gegen di e Theor i e des unf r ei en Wi l l ens gebr auc hen. Den di e Tat s ac he das s et was negat i ve Fol gen hat oder unbequem i s t , l äs s t kei nen Sc hl us s auf den Wahr hei t s gehal t ei ner Theor i e zu. Mei ne per s önl i c he Mei nung i s t , das s wi r di es es Thema ni c ht r ei n f or mal behandel n dür f en, al s o von ei nem abs ol ut f r ei en Wi l l en 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 6 genaus oweni g aus gehen dür f en, wi e von ei ner r ei nen det er mi ni s t i s c hen Get r i ebenhei t . Di e r ei ne Fr ei hei t kann es mei ner Mei nung nac h ni c ht geben, da wi r uns j a zum Bei s pi el ni c ht daf ür ent s c hei den können ni c ht an di e Far be r ot zu denken. Und auc h über kompl exer e Gedankeni nhal t e können wi r ni c ht f r ei ent s c hei den. Auf der Ebene der Handl ungen s i eht di es f r ei l i c h s c hon wi eder ander s aus , da wi r uns j eder zei t f r ei ent s c hei den können wel c he Handl ungen wi r s et zen oder ni c ht . J edoc h bedeut et di es noc h ni c ht ei nen wi r kl i c h f r ei en Wi l l en zu haben. Denn was i s t zum Bei s pi el mi t Handl ungen di e wi r vi el l ei c ht ger ne s et zen wür den, di e uns j edoc h gar ni c ht er s t i n den Si nn kommen? Wenn wi r uns der af f ekt i ven Ebene zuwenden ver häl t es s i c h ähnl i c h. Denn uns er e Af f ekt e und uns er e emot i onal e Gef ühl s wel t l ei t en uns doc h of t ger ade er s t auf di es e oder j ene Gedanken hi n. Wi r kommen al s o ni c ht aus ei genem Ant r i eb dazu, gewi s s e Pr obl eme über haupt dur c hl euc ht en zu wol l en, s onder n wer den dazu get r i eben. Nat ür l i c h können wi r wi l l ent l i c h dagegen ankämpf en, doc h bef i nden wi r uns s of or t i n ei nem i nner en Kampf auf den wi r doc h wohl l i eber ver zi c ht et hät t en, wenn wi r es uns aus s uc hen hät t en können. I c h denke man kann das ganze mi t dem Sc hwi mmen i n ei nem Fl us s ver gl ei c hen. Man kann s i c h f r ei ent s c hei den am l i nken oder am r ec ht en Uf er zu s c hwi mmen. Mann kann mi t der St r ömung s c hwi mmen oder unt er gr oßem Kr af t auf wand dagegen ankämpf en. Auc h uns er en Sc hwi mms t i l können wi r f r ei wähl en, und s o wei t er . Wi r haben al s o ei ne Pal et t e von Mögl i c hkei t en unt er denen wi r f r ei wähl en können, di r Ri c ht ung des Fl us s es können wi r al l er di ngs ni c ht bes t i mmen. Mei n Sc hl us s i s t al s o, f r ei er Wi l l e: Nei n! Fr ei e Handl ung: J a! 2. Arbeit f. d. Übung „Methoden & Disz. d. Philosophie“ von Sebastian Fuchs 7 4. ) Si nn der Phi l osophi e Pr of . Kampi t s s agt e, das s er nac h J ahr en des phi l os phi er ens , an ei nem Punkt angel angt s ei , an dem er über l egt wel c hen Si nn di e Phi l os ophi e ei gent l i c h habe. Außer dem s t eht di e Fr age i m Raum wel c he For t s c hr i t t e es nac h c a. 2500 J ahr en abendl ändi s c her Phi l os ophi eges c hi c ht e gi bt , und di e Ant wor t f äl l t eher er nüc ht er nd aus . Des hal b habe er nun s ei nen er s t en Tät i gkei t s s c hwer punkt , näml i c h zei t genös s i s c he, vor al l em f r anzös i s c he Phi l os ophi e et was i n den Hi nt er gr und ger üc kt und s i c h ( „ vi el l ei c ht “ ) Si nnvol l er en bezi ehungs wei s e pr akt i s c her en Themen gewi dmet , näml i c h der Et hi k. Di e zei t genös s i s c he, f r anzös i s c he Phi l os ophi e s ei i hm zu s pekul at i v. Er bet ont e, das s Et hi k j edoc h kei nes f al l s mi r Mor al ver wec hs el t wer den dür f e, denn di es e s t el l e l edi gl i c h ei nen Kat al og von Ge‐ und Ver bot en da, wel c her Zei t ‐ , Or t s ‐ und Kul t ur abhängi g i s t . Di e Et hi k j edoc h unt er ni mmt den Ver s uc h di e Fr age was ei n gl üc kl i c hes Leben i s t zu beant wor t en. Zurück