Exkurs zur Arbeit der Philosophie (LWBT): Unterschied zwischen den Versionen

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"Wenn die Philosophen ein Wort (”Wissen”, ”Sein”, ”Gegenstand”, Ich”, etc.) gebrauchen das Wesen zu erfassen suchen, muß man sich immer fragen: wird denn dieses Wort in der Sprache, in der es seine Heimat hat, je tatsächlich so gebraucht? Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück.
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"Wenn die Philosophen ein Wort ('Wissen', 'Sein', 'Gegenstand', 'Ich', etc.) gebrauchen das Wesen zu erfassen suchen, muß man sich immer fragen: wird denn dieses Wort in der Sprache, in der es seine Heimat hat, je tatsächlich so gebraucht? Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück.
  
(Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann zweimal in den gleichen Fluß steigen.
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(Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann zweimal in den gleichen Fluß steigen. Und ein Gegenstand hört manchmal auf zu existieren, wenn ich aufhöre ihn zu sehen, und manchmal nicht. Und wir wissen manchmal, welche Farbe der Andere sieht, wenn er diesen Gegenstand betrachtet, und manchmal nicht.) Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeiten aus.
 
 
Und ein Gegenstand hört manchmal auf zu existieren, wenn ich aufhöre ihn zu sehen, und manchmal nicht. Und wir wissen manchmal, welche Farbe der Andere sieht, wenn er
 
diesen Gegenstand betrachtet, und manchmal nicht.) Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeiten aus.
 
  
 
Unsere Antworten müssen, wenn sie richtig sind, gewöhnliche und triviale sein. —Denn diese Antworten machen sich gleichsam über die Fragen lustig.  
 
Unsere Antworten müssen, wenn sie richtig sind, gewöhnliche und triviale sein. —Denn diese Antworten machen sich gleichsam über die Fragen lustig.  

Aktuelle Version vom 25. Mai 2012, 10:26 Uhr

"In der Philosophie werden wir durch einen Schein getäuscht. Aber dieser Schein ist auch etwas und ich muss ihn einmal ganz klar mir vor Augen stellen, ehe ich sagen kann, dass es nur ein Schein ist." (MS 110, S.238)


"Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgend eines schlichten Unsinns und Beulen die sich der Verstand beim Anrennen an [die Grenze| das Ende] der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen." (MS 108, S.247)


"(Was ich mache ist nicht so sehr das Forschen nach der Entdeckung einer neuen Wahrheit als vielmehr Denkübungen, d.h. Übungen eine bestimmte Denkbewegung zu machen, so wie man Rumpfübungen macht um endlich eine gewisse schwierige Bewegung ausführen zu können.)" (MS 108, S. 248)


"Wenn die Philosophen ein Wort ('Wissen', 'Sein', 'Gegenstand', 'Ich', etc.) gebrauchen das Wesen zu erfassen suchen, muß man sich immer fragen: wird denn dieses Wort in der Sprache, in der es seine Heimat hat, je tatsächlich so gebraucht? Wir führen die Wörter von ihrer metaphysischen, wieder auf ihre alltägliche Verwendung zurück.

(Der Mann, der sagte, man könne nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen, sagte etwas Falsches; man kann zweimal in den gleichen Fluß steigen. Und ein Gegenstand hört manchmal auf zu existieren, wenn ich aufhöre ihn zu sehen, und manchmal nicht. Und wir wissen manchmal, welche Farbe der Andere sieht, wenn er diesen Gegenstand betrachtet, und manchmal nicht.) Und so sieht die Lösung aller philosophischen Schwierigkeiten aus.

Unsere Antworten müssen, wenn sie richtig sind, gewöhnliche und triviale sein. —Denn diese Antworten machen sich gleichsam über die Fragen lustig.

Woher nimmt die Betrachtung ihre Wichtigkeit, da sie doch nur alles Interessante, d.h. alles Große und Wichtige, zu zerstören scheint? (Gleichsam alle Bauwerke; indem sie nur Steinbrocken und Schutt übrig läßt.)

Aber es [waren|sind] nur Luftgebäude, die wir zerstörten; und wir legen den Grund der Sprache frei, auf dem sie standen.

Die Ergebnisse der Philosophie sind die Entdeckung irgend eines schlichten Unsinns, und Beulen, die sich der Verstand beim Anrennen an die Grenze der Sprache geholt hat. Sie, die Beulen, lassen uns den Wert jener Entdeckung erkennen." (MS 142, 116f. TS 210, 61, TS 212, S.60, TS 213, S. 425, TS 220, S.90, TS 227a, S. 87)


Zwei Beispiele für Beulen und ihre Vermeidung: