Ewakukasose1217.4.2012: Überblick zu Quellen

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Umgang mit Quellen

Wenn Sie Inhalte aus anderen Texten übernehmen, müssen Sie die Quelle dieser Übernahme angeben. Grundsätzlich werden dabei zwei Arten der Übernahme unterschieden:

I Direktes Zitat

→ Der übernommene Inhalt wird wörtlich übernommen, → entweder besonders formatiert oder unter Anführungszeichen gesetzt, damit er als fremder Text kenntlich gemacht wird und → möglichst genau belegt; d. h., es wird nicht nur die Quelle angegeben, sondern auch die Position des übernommenen Textes in der Quelle, bspw. durch Seitenzahlen oder Paragraphen

Das direkte Zitat wird ausschließlich dann verwendet wenn: 1. der zitierte Text selbst analysiert wird, 2. eine Formulierung besonders prägnant ist oder 3. wenn aus anderen gewichtigen Gründen eine exakte Wiedergabe nötig ist.

Beispiel: „Es gibt freilich Rechtfertigung; aber die Rechtfertigung hat ein Ende.“ (Wittgenstein 1984, § 192)

II Paraphrase

Der übernommene Inhalt wird in eigenen Worten ausgedrückt und ebenso möglichst genau belegt. Derartige Belege werden mit „vergleiche“ oder – abgekürzt – mit „vgl.“ eingeleitet. Ist die reguläre Form der Übernahme anderer Texte – im Zweifelsfall immer paraphrasieren.

Beispiel: Wittgenstein weist daraufhin, dass es nicht einfach nur die Begründung ist, die Gewissheit schafft, sondern dass vielmehr jede Begründung immer schon etwas, das gewiss ist, voraussetzt (vgl. Wittgenstein 1984, §§ 83–98, 105, 108–144, 159–166, 192–198, 204–206, 221, 253).

In beiden Beispielen fungiert „Wittgenstein 1984“ als Kurzform, die auf ein Literaturverzeichnis am Ende eines Textes verweist. In diesem würde sich dann bspw. folgender Eintrag finden:

Wittgenstein, Ludwig. 1984. Über Gewißheit. Werkausgabe 8. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Details zum Belegen und zur Handhabung von Literaturverzeichnissen werden in der Einheit vom 19.6. 2012 wieder besucht. Wenn Sie Inhalte von einem anderen Text, d. h. einer Quelle, übernehmen, ohne dies genau zu belegen, gilt das als Plagiat!


Unterscheidung verschiedener Arten von Quellen

Texte, die sie als Quellen heranziehen, werden vor allem nach folgenden Unterscheidungen eingeteilt:

primär/sekundär Keine absolute, sondern relative Unterscheidung. Jeder Text A, der Gegenstand eines anderes anderen Textes B ist, ist für diesen Text B ein Primärtext.

Jeder Text A, der einen anderen Text B behandelt, ist für diesen Text B ein Sekundärtext. Es ist aber auch üblich unter „Primärtexten“ Texte aus dem philosophischen Kanon und unter Sekundärtexten, Texte über den philosophischen Kanon zu verstehen.

selbstständig/unselbstständig Eine Quelle ist selbstständig, wenn als eigenständiges Werk publiziert wurde (bspw. Bücher, Fachzeitschriften). Eine Quelle ist unselbstständig, wenn sie als Teil eines Werks publiziert wurde (bspw. einzelne Kapitel in Büchern, Beiträge in sogenannten Sammelbänden, Beiträge in Fachzeitschriften).



Leitfaden für schriftliche Arbeiten des Instiuts für Philosophie: http://ssc.univie.ac.at/index.php?id=schrift

Literatur


Eco, Umberto. Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit schreibt: Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Heidelberg: C.F. Müller, 1991.

Flatscher, Matthias, Gerald Posselt und Anja Weiberg. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten für PhilosophInnen. 2., korrigierte Auflage. Wien: Facultas, 2007.

Stalder, Felix. „Nachahmung, Transformation und Autorfunktion.“ In Geistiges Eigentum und Originalität: Zur Politik der Wissens- und Kulturproduktion, hrsg. von Odin Kroeger, Günther Friesinger, Paul Lohberger und Eberhard Ortland, 19–32. Wien: Turia + Kant, 2011.