Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie, Gruppe 2, IK Kuchler SoSe 16

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Termine und Kontakt

Termin: Dienstags, wtl. von 8. 3.2016 bis 28.06.2016, 13:15 bis 14.45 Uhr, Ort: Hörsaal 3F (NIG 3.Stock)

Sprechstunde: Dienstag 15:00 bis 16:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Im Lektor/innenzimmer des Instituts für Philosophie (NIG, 3. Stock, Zimmer D 0309).


Kontakt: karin.kuchler(at)univie.ac.at

Unterlagen: Die erste Unterlage steht jetzt im Moodle zur Verfügung, Freischaltung und Weiteres sind in Arbeit. Schöne Ferien.

Liste der zu lesenden Texte: Referatstermine

8. 3. 2015

Einführung

Überblick

Referatsleitfaden

15. 3. 2015

Präsentieren und Aufgaben im Wiki

Weiterführende Hinweise:

Metapowerpoint

Gratis MS-Office Paket für Studierende an der Universität Wien

Oder: Libre Office, gratis _und_ open source

5. 4. 2015

Universität als Bildungsraum und die Problematik des Plagiats

12. 4. 2015

Kein Handout seitens der LV-Leitung da Bibliotheksexkursion, allerdings ein Hinweis - Infos zu Führungen durch unsere Hauptbibliothek finden Sie hier: [1]

19. 4. 2015

Zum Umgang mit Quellen: Unterscheidungen, Zitate, Paraphrasen


26. 4. 2015

Bücher und Bibliothekskataloge

Besipiel für Zitationsweisen "richtiger" Serien:

Nach Flatscher/Posselt/Weiberg:

Ricken, Friedo: Philosophie der Antike. 4., überarb. u. Erw. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer 2007 (= Grundkurs Philosophie 6).

(Vgl. Flatscher, Matthias, Gerald Posselt, und Anja Weiberg. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten für PhilosophInnen. 2. Aufl. Wien: UTB, 2007.)


3. 5. 2015

Datenbanken


10. 5. 2015

Phasenmodell schriftlicher Arbeiten, Lesen, und der erste Schritt zur Hausarbeit

Den Leitfaden für schriftliche Arbeiten im Bachelorstudium Philosophiefinden Sie online, eine ausgedruckte Version können Sie bei mir bis Ende des Semesters erhalten.

Bitte beachten Sie dabei folgende Hinweise von Seiten des Studienservicecenters:

Die vorliegende Richtlinie ist als Orientierung für Studierende gedacht und soll vorab einige Grundinformationen vermitteln: sowohl über Leistungsanforderungen in den verschiedenen Lehrveranstaltungstypen (Proseminar, Seminar usw.) als auch über verlangte Standards in Bezug auf schriftliche Arbeiten im Rahmen des Bachelorstudiums Philosophie.

Es ist aber in diesem Zusammenhang auf zwei Aspekte hinzuweisen: 1. Der Leitfaden enthält nur grobe Richtlinien; konkrete Anforderungen und Prüfungsmodalitäten werden von den LehrveranstaltungsleiterInnen spätestens zu Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben. 2. Der Leitfaden ersetzt nicht das persönliche Gespräch mit den jeweiligen Lehrveranstaltungs­leiter­Innen (etwa über Themenwahl, abweichende Prüfungsmodalitäten o.ä.).

Für Fragen zum Leitfaden stehe ich Ihnen gerne in der Lehrveranstaltung und in der Sprechstunde zur Verfügung.

Protokolle

Feminismus

(abgeleitet von fr. feminisme und von lat. femina „Weib“) Feminismus bezeichnet eine Richtung der emanzipatorischen Frauenbewegung, welche die Befreiung der Frau von gesellschaftlicher Diskriminierung durch patriarchale Gesellschaftsstrukturen anstrebt und damit eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, geschlechtsspezifischen Rollen und ein Ende von allen Formen von Sexismus. Patriarchale Strukturen sind grundlegend für die Entwicklung und Reproduktion des globalen Kapitalismus, aber ebenso ermöglicht die kapitalistische Arbeitsorganisation und damit verbunde- nen Veränderungen in der Produktion den Frauen große Unabhängigkeit und soziale Mobilität, wodurch sich feministes Bewußtsein entwickeln konnte.

Quelle: Historisch - Kritisches Wörterbuch des Feminismus, Band 1, Hrsg. Institut für kritische, Theorie, Argument Verlag, 2003, S 156/157, Stanford Encyclopedia of Philosophy, Url: http://plato.stanford.edu/entries/feminism-gender

Sex/Gender

Sex (zu lat. sexus „Geschlecht“) bezeichnet Geschlechtlichkeit bzw. das biologische Geschlecht, Gender die kulturell produzierte Geschlechterdifferenz, einem maßgebenden Modell, dem Menschen gemäß ihrer Geschlechtszugehörigkeit psychisch oder sozial entsprechen sollen. Sex bzw. Gender gehören somit dem Grenzbereich zwischen Biologie und Kultur an. Sex wird als anthropologische Konstante angesehen, die kulturell überformt wird und erst diese Überformung kann Gegenstand sozialtheoretischer und philosophischer Reflexion sein. Moderne feministische Deutungen vom Begriff „Gender“ beginnen mit Simone De Beauvoirs These, daß man „nicht als Frau geboren wird“.

Quelle: Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage, Stuttgart: J. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung, S 556 Meyers großes Taschenbuchlexikon, Hrsg. Meyers Lexikonredaktion,Meyers Lexikonverlag, Mannheim, 2. Auflage, 1987, S 129


Geschlecht

(1) Biologisch: Zugehörigkeit zu männlichem oder weiblichem Lebewesen und damit zur übereinstimmenden Art in Hinblick auf die Ausprägung der Fortpflanzung

(2) Fundamentale Unterscheidung in allen Gesellschaften mit sozialen Rollenzuweisungen. Mit der Geschlechtszugehörigkeit werden bestimmte Zugangsmöglichkeiten zu gesell - schaftlichen Ressourcen legitimiert und individuelle Eigenschaften Männern und Frauen als geschlechtsspezifisch zugeschrieben.

(3) Geschlecht spielt in der Philosophie bis ins 20. Jh. hinein eine unzureichend untersuchte Rolle. Heute differiert die Frage, welche Konsequenzen in einer mögliche Alternative zu bisherigen Geschlechterideologien der Geschlechterdifferenz im philosophischen Denken zu ziehen sind.

Quellen: Historisch - Kritisches Wörterbuch des Feminismus, Band 1, Hrsg. Institut für kritische Theorie, Argument Verlag, 2003, S 408/409 Metzler, J. B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage, Stuttgart: J. B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung, S 210

Mystik

Philosophie (griech.) wird zumeist mit Liebe zur Weisheit übersetzt und der Ansatz dazu versteht sich als ein Staunen, ein nicht mehr Selbstverständlich-sein der Dinge, welches zum Prozess des Hinterfragens führt. (vgl. Kunzmann 2013, S. 11)

Die Art des Fragens richtet sich nach dem vorherrschenden Paradigma der jeweiligen Epoche und bestimmt dieses gleichzeitig, es lässt sich hier eine Entwicklung vom ontologischen (Antike – Platon/Aristoteles mit der Ausgangsfrage: Was ist?) zum mentalistischen (Neuzeit – Descartes, mit der Frage nach den Voraussetzungen des Erkennens) und von diesem zum linguistischen Paradigma (20. Jh. - Wittgenstein, hier werden Sinn und Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken hinterfragt) beobachten. (vgl. Ulfig 1993, S. 319ff)

Mündet diese Tätigkeit in ein explizites Formulieren und Dokumentieren, so werden die dadurch fixierten Einsichten vergleichbar und damit einer intersubjektiven Prüfung zugänglich, denn erst durch eine Einheit aus identifizierbarem Inhalt und Reflexion darüber ist Philosophie möglich. (vgl. Wimmer 2004, S.25ff)


Literatur:

Peter Kunzmann, Franz-Peter Burkard (2013): dtv-Atlas Philosophie, 2. unveränderte Auflage, beruhend auf der 15. Auflage der Taschenbuchausgabe. München: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der Philosophischen Begriffe. Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH

Wimmer, Franz Martin (2004): Interkulturelle Philosophie Eine Einführung. Wien: Facultas Verlags- und Buchhandels AG



Logos

griech. von legein: sammeln, auflesen, zählen. Der Begriff hat ein weites Bedeutungsspektrum. Ursprünglich Wort, Rede, Sprache, Satz; Erzählung, Sage, Darlegung. Später übertragen Gedanke, Begriff, Vernunft, Sinn, Weltgesetz. Logos bezeichnet immer die Einheit von Denken, Sprache und den Gegenstand, auf den das Denken und die Sprache gerichtet sind. Der Logos ist so das Medium, das den Menschen mit seinen Mitmenschen und der natürlichen und umgebenden Welt verbindet.

Seit Heraklit bezeichnet der Logos ein kosmisches Prinzip, von dem sowohl alles Geschehen als auch das menschliche Denken getragen und bestimmt ist. Logos bedeutet bei Heraklit das Wissen um die Sinnhaftigkeit des Lebens und der Welt, die erfahren, aber nie absolut bestimmt oder ausgesprochen werden kann.

Bei Heraklit und den Stoikern ist der Begriff die Weltvernunft, identisch mit dem unpersönlichen, über den Göttern Gesetzmäßigkeiten des Alls und dem Schicksal.

Insbesondere ab Aristoteles wird der Begriff immer häufiger auf den Bereich der rein theoretischen Erkenntnis und damit auch auf die eindeutige Bestimmung von Gegenständen eingeengt (logos syllogistikos). Bei Aristoteles vollzieht sich damit eine Abgrenzung des Logos vom Mythos. Dieser einseitig rationale Logos-Begriff liegt der Logik als der Lehre vom richtigen Denken und Schließen zugrunde.

Bei Philon, den Neuplatonikern und den Gnostikern wird die griechische Logos-Idee mit der alttestamentlichen Gottesvorstellung verschmolzen und wird nunmehr zur ewig bei Gott wohnenden Vernunftkraft und zum ewigen Gedanken Gottes, der als Logos die Welt geschaffen hat, sie durchdringt und zusammenhält.


Quellen:

Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard, Metzler (Hrsg.), Lexikon Philosophie - Begriffe und Definitionen, 3. erweiterte und aktualisierte Auflage, 2008, S. 347

Philosophisches Wörterbuch - begründet von Heinrich Schmidt, neu bearbeitet von Georgi Schischkoff, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 19. Auflage, 1974, S. 394

Dem Begriff Kunst liegt das griechische Wort „tèchne“ zugrunde, welches die Fähigkeit überlegten Wirkens in der Welt durch Fertigkeiten ausdrückt. (vgl. Halder 2003, S.178)

Diese lassen sich nach dem Zweck ihres Vollzugs unterscheiden, geht dieser über die Herstellung eines Werkes hinaus, lässt sich von ihnen in einem handwerklichen Sinn sprechen, dem entgegengesetzt sind künstlerische Herstellungen, welche ihren Zweck in sich selbst haben. (vgl. Ulfig 1993, S. 246)

Für Heidegger schafft Kunst somit das „Eröffnen einer Welt“ und Schelling sieht darin eine Verbindung, „[...] in der (subjektive[r]) Lebensvollzug mit der (objektiven) Realität der Welt vereinigt [wird].“ (vgl. Gessmann 2009, S. 416f)


Literatur:

Halder, Alois (2003): Philosophisches Wörterbuch, 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: freiburger graphische betriebe

Gessmann, Martin (2009): Philosophisches Wörterbuch, 23.,vollständig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der Philosophischen Begriffe. Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH



Kultur

lat. von colere: bebauen, pflegen. Ursprünglich von lat. agricultura, die Bearbeitung und Pflege des Bodens, um diesen menschlichen Bedürfnissen anzupassen und dienstbar zu machen. Cicero überträgt dies erstmals auf die Ausbildung spezifisch humaner Fähigkeiten. Später dient der Begriff der Abgrenzung des zivilisatorischen Zustandes von einem rohen Naturzustand.

Im umfassendsten Sinne ist Kultur die Gesamtheit der Lebensbekundungen, der Leistungen und Werke einer Gesellschaft. Sie ist der Innbegriff für jenen Prozess, dessen Einzelprodukte nur menschliche Schöpfungen sind und niemals von der Natur hervorgebracht werden. Inhaltlich verzweigt sich Kultur in die verschiedensten Gebiete: Sitte und Brauch, Sprache und Schrift, Kleidungs-, Siedlungs- und Arbeitsart, Wirtschaft, politisch-staatliche Einrichtungen, Wissenschaft, Rechtspflege, Kunst, Religion, Technik und weitere.

Alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kulturleistungen können an der formenden Umgestaltung eines gegebenen Materials am Maßstab einer leitenden Idee bestehen, so etwa in der Kunst oder der Technik, weiters in der ideellen Formung bzw. Gestaltung, so in der Religion oder den Wissenschaften. Kultur ist immer gemeinschaftsorganisierend.

In Bezug auf das Individuum bedeutet Kultur die Fähigkeit des Menschen, formend sich und die Welt verändern zu können. Kant definiert Kultur in diesem Sinn als die Fähigkeit des Menschen, sich selbst Zwecke zu setzen und so eine unter der Idee der Moralität stehende menschliche Gemeinschaft hervorzubringen.

In Bezug auf die Gesellschaft bedeutet Kultur auch die Gesamtheit der Gestalt gewordenen Kulturleistungen. Da Kultur eine überindividuelle Objektivität darstellt, die wie alle komplexen Systeme eine Eigendynamik entwickelt, ist der Mensch nicht nur Schöpfer von Kultur, sondern zugleich auch ihr Geschöpf. Die Dynamik der Kulturentwicklung, die mit einer zunehmenden Komplexität verbunden ist, führt dazu, dass die Lebenswelt des Menschen zunehmend von ihm selbst hervorgebracht ist.

Für Cassirer ist Kultur das symbolische Universum des Menschen, über dessen symbolische Vermittlung (sprachliche Formen, Kunstwerke, mythische Symbole, religiöse Riten) allein er auch Zugang zur natürlichen Welt hat, sodass er nichts erfahren kann als durch Zwischenschaltung dieser künstlichen Medien.


Quellen:

Philosophisches Wörterbuch – begründet von Heinrich Schmidt, neu herausgegeben von Martin Gessmann, 23., vollständig neu bearbeitete Auflage, Alfred Körner Verlag Stuttgart, S. 414

Philosophisches Wörterbuch - begründet von Heinrich Schmidt, neu bearbeitet von Georgi Schischkoff, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 19. Auflage, 1974, S. 406

Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard (Hrsg.) Metzler Lexikon Philosophie - Begriffe und Definitionen, 3. erweiterte und aktualisierte Auflage, 2008, S. 319




Religion


Die Religion ist ein Grundphänomen des menschlichen Lebens, das ein suchen nach Glück, das anbeten, verehren (als Ort, Schrift; Wort, Werk, Mensch), Erlösung und Heilsuchhung, wie auch Liebe; eine Beziehung zu einem Höheren Wesen oder einer höheren Macht (Gott), meistens in einer Gemeinschaft (Kirche, Kult) anstrebt. Das Wort Religion, stammt vom lateinischem Wort religari (anbinden, zurückbinden, etwas wiederholt und sorgfältig beachten) ab, dass als Verbindung zu einer anderen Wirklichkeit oder einer anderen Seite dieser Wirklichkeit verstanden wird. Wir kennen einige Kategorien von Religionen, die unter den Aspekten des Ursprungs (Natur-, Offenbarungsreligion z.B.: Pantheismus) und der Verbreitung (stammes-, Volks-, Staats-, Universalreligion), des Gottesbildes (poly-; heno-, mono-. Atheistisch) gegliedert sind.


Literaturverzeichnis:

Prechtl Peter und Franz-Peter Burkard (1996): Metzler Lexikon Philosophie - Begriffe und Definitionen, 3 erweit & aktualisierte Auflage. Stuttgart: Weimar, J.B. MetzlerVerlag GmbH

Gessmann, Martin (2009): Philosophisches Wörterbuch, 23.,vollständig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der Philosophischen Begriffe. Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH

Halder, Alois (2003): Philosophisches Wörterbuch, 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: freiburger graphische Betriebe




Ontologie


Die Ontologie hat ihren Uhrsprung aus dem Griechischen (ón-seiend, lógia-lehre) und ist eine Grunddisziplin der Philosophie, der so genannten Metaphysik, in dem die Gründe des Seiendem als solchen, der Sinn von Sein, sein Wesen und Dasein, seine Möglichkeit und Wirklichkeit und seinen Seiensbestimmungen thematisiert wird. Seit Aristoteles und seiner theologischen Auffassung des höchsten Seienden des Göttlichen, wird die Ontologie mit der Metaphysik gleichgesetzt, was sehr umstritten, jedoch für die abendländische Philosophie essentiell und ein Grundstein für ihre Entwicklung war.


Literaturverzeichnis:

Prechtl und Franz-Peter Burkard (1996): Metzler Lexikon Philosophie - Begriffe und Definitionen, 3 erweit & aktualisierte Auflage. Stuttgart: Weimar, J.B. MetzlerVerlag GmbH

Gessmann, Martin (2009): Philosophisches Wörterbuch, 23.,vollständig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der Philosophischen Begriffe. Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH

Halder, Alois (2003): Philosophisches Wörterbuch, 2. Auflage. Freiburg im Breisgau: freiburger graphische betriebe



Gott

ursprünglich sächlich, durch christlichen Einfluss männlich, in Bezug auf polytheistische Weltanschauungen auch im Plural gebräuchlich.

Wenn Gott als Individuum gedacht wird, dann in der Regel als Einheit gegenüber dem Vielfältigen, Ewigkeit angesichts des Vergänglichen bzw. Notwendigkeit gegenüber der Kontingenz der Welt.

Die Frage nach dem Wesen Gottes ist nicht von jener nach dem Wesen der Welt trennbar, weshalb das Verständnis Gottes mit dem jeweiligen Weltbild variiert. So wird Gott im Hellenismus als transzendenter Ordner der Welt und im christlich-jüdischen Verständnis als allmächtiger Schöpfergott, der die Welt aus dem Nichts geschaffen hat, gefasst, während in der Neuzeit versucht wird, die Notwendigkeit der Existenz Gottes verstandesmäßig zu beweisen.


Quellen:

Regenbogen, Arnim/Meyer, Uwe (Hrsg.): Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 2013 S. 269f.

Davidson, Matthew (Copyright): God and Other necessary beings. In: Stanford Encyclopedia of Philosophy. URL: http://plato.stanford.edu/entries/god-necessary-being/ [Stand: 13.04.16].



Grund

vom alt- bzw. mittelhochdeutschen grunt, tiefste Stelle.

Erst mit der deutschen Mystik erlangt der Begriff die übertragene Bedeutung von Innerlichkeit, tiefste Wirkkraft, Ursprung. In der Logik ist der Grund jener Gedanke, der eine Folge notwendig impliziert. Ch. Wolff und G. W. Leibniz prägen den Satz vom zureichenden Grund, welcher besagt, dass alles, was ist, hinreichend begründet sein müsse.


Quellen:

Regenbogen, Arnim/Meyer, Uwe (Hrsg.): Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 2013 S.273 f.



Prinzip

über das lateinische principium vom griechischen archē, das so verschiedene Bedeutungen wie Anfang, Ursprung, Regierung, Reich, Gebiet hat, kommend.

Philosophisch meint archē bzw. Prinzip in der Antike meist jenes eine Element, aus dem der Kosmos besteht. Grundsätzlich versteht man unter Prinzipien allgemeine Sätze, an denen sich einerseits Handlungen, andererseits aber auch logische, physikalische oder ontologische Aussagen orientieren.


Quellen:

Regenbogen, Arnim/Meyer, Uwe (Hrsg.): Wörterbuch der philosophischen Begriffe. Felix Meiner Verlag GmbH, Hamburg 2013 S.523.

Oswald, Renate u. a.: Gemoll. Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch. Oldenbourg, München 102006 S.135.


Empirismus

(aus dem Griechischen empeiria „Erfahrung“, lat. Experientia) . Bezeichnet die erkenntnistheoretische Philosophie, wonach alles Wissen seinen Ursprung in der Erfahrung hat. Die Aussage „nihil est in intellectu quid non fuerit in sensu“ (nichts ist im Verstand, das nicht vorher durch die Sinne erfasst worden wäre) könnte man als Grundlage des Empirismus bezeichnen. Die ersten Vertreter bzw. Vorläufer waren in der Antike Aristoteles, die Stoiker und die Epikureer. Eine Blüte des Empirismus liegt bei E. Lockes, Berkeleys, Humes und Mills.

Quellen:

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH

Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH


Rationalismus

(aus dem Lataeinischen ratio, „Vernunft“, „Verstand“). Entspricht der Auffassung, das der Ratio, die Vernunft, der Verstand an erster Stelle gegenüber der sinnlichen Wahrnehmung steht. Außerdem wird damit assoziiert das begrifflich- logische Denken der alleinige Ausgangspunkt und das alleinige Kriterium der Erkenntnis ist. Weiter ist es eine philosophische Position aus dem 17. 18. Jh, (Hauptvertreter Decartes, Spinoza, Leibniz) als Gegensatz zum EMPIRISMUS.

Quellen:

Ulfig, Alexander (1993): Lexikon der philosophischen Begriffe, Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH

Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH


Dualismus

(lat. duo „zwei“; dualis „zwei enthaltend“. Anders als der Monismus vertritt der Dualismus den Standpunkt, dass das Seinende auf zweier sich ausschließenden Prinzipien oder Substanzen zurückzuführen ist. Oft angeführte Beispiele sind z. B. Geist und Materie, Seele und Körper, Gut und Böse.

Quelle: Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag. S. 122


Sein

(griechisch to einai; lat. esse). Ist seit den Vorsokratikern ein Grundbegriff der abendländischen Philosophie, der je nach Disziplin und Kontext unterschiedlich gebraucht wird. Häufig wird der Terminus Sein mit den Bedeutungen von Existenz, Wirklichsein/Möglichsein, Wahrsein/Falschsein assoziiert.

Quelle: Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag, S. 544

Seele

(griech. psyche, lat. anima, indisch atman) Die Vorstellung einer Seele, verstanden als Lebenskraft eines Körpers, findet sich bereits bei sehr frühen Kulturen und in diversen Sprachen. Als solcher Begriff gehört sie dem Wortfeld „Wind, Hauch, Atem“ an, was sowohl auf das Atmen des lebenden Körpers, als auch auf etwas nicht Greifbares oder Flüchtiges verweist.In der modernen Psychologie und Anthropologie findet der Seelenbegriff wegen einer metaphysischen und letztlich keine Anwendung mehr.

Quelle: Metzler, J.B. (2008): Metzler Lexikon Philosophie, 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag, S. 542, 543


Axiom

(griech. axioum; für würdig halten, glauben) Axiome sind Sätze, die nicht bewiesen werden können, es aber auch nicht brauchen bewiesen zu werden, da sie unmittelbar als richtig einleuchten und deshalbs als Grundsätze für andere Sätze dienen (Deduktion) bzw als solche auch vereinbart werden können (Konventionalismus). Axiome bezeichnen schon seit der griechischen Antike die ersten Sätze einer Theorie, aus denen dann alle übrigen Aussagen einer Theorie (sogenannte Theoreme) logisch gefolgert werden.

Quelle: Philosophisches Wörterbuch 23. Auflage, Schmidt,Heinrich; Gessmann,Martin ,S74.

Philosophisches Wörterbuch 22. Auflage, Schmidt Heinrich , S 57


Platonismus

Unter Platonismus verteht man Positionen die von der Realität abstrakter Ideen ( Begriffe, mathematisches Größen, logischer Funktionen) ausgeht sowie weiterhin von der Vorstellung, dass die empirische Welt als abhängig von einer gedachten (intelligiben) Welt bzw metaphyischen Ursprungsprinzip gedacht wird. Zwei wichtige Theorien des Platonismus sind die Ideenlehre und die Unsterblichkeit der Seele. "The two major theories that make up Platonism are the theory of Forms and the doctrine o the immortality of the soul"(the shorter routledge encyclopedia of philosophy, S 794)

Quellen: the shourter routledge encyclopedia of philosophy, edited by edward craig, S794.

Philosophisches Wörterbuch 23. Auflage, Schmidt, Heinrich; Gessmann, Martin, S567


Materialismus:

Der Materialismus bezeichnet eine Vielzahl an philosophischen Weltanschauungen seit der antiken griechischen Philosophie, deren Gemeinsamkeit darin liegt, dass die Materie als substanzieller als der Geist betrachtet wird. In der Erkenntnistheorie bzw. der Geistesgeschichte wird der Materialismus als Gegensatz zum ebenso monistischen Idealismus (vor allem deutscher Prägung) verstanden, da er die Existenz geistiger Entitäten im weiten Sinne zugunsten der Materie ablehnt, welcher allein er spezielle substanzielle Eigenschaften, also Unreduzierbarkeit und Ursprünglichkeit zuschreibt, und dessen wirklichkeitsbegründende Funktion er betont. Während man in der Geistesgeschichte zwischen einem eliminativen, reduktiven und einem nichtreduktiven Materialismus unterscheidet, wurde der aus der griechischen Philosophie übernommene Begriff der Materie erst innerhalb von Descartes Dualismus genauer definiert und nahm bald darauf eine paradigmatische Stellung innerhalb der Naturwissenschaften ein, obwohl die moderne Forschung dem aus einem radikalen Materialismus folgenden mechanistischen Weltbild widerspricht.

Vgl. Prechtl, Peter und Franz P. Burkard (Hgg.). Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Stuttgart: Metzler, 2008. S.359f.

Vgl. Klaus, Georg und Manfred Buhr. (Hgg.) Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie, 1964.325ff.

Vgl. Gessmann, Martin und Heinrich Schmidt (Hgg.). Philosophisches Wörterbuch. 23. Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 2009. S.468f.

Marxismus:

Der Begriff Marxismus bezeichnet die Prozesse der Rezeption und der Entwicklung des im 19. Jahrhundert von Karl Marx und Friedrich Engels entwickelten Systems des Dialektischen Materialismus durch Theoretiker wie Wladimir Iljitsch Lenin auf welchen die Umgestaltung der russischen Gesellschaft nach der Oktoberrevolution 1917 basierte. Das Marx’sche Denken verband als „Materialistische Geschichtsphilosophie in praktischer Absicht"[1] unter anderem die Dialektik des Hegel’schen Idealismus mit dem anthropologischen Materialismus Feuerbachs, jedoch prägten auch englische und französische sozial-ökonomische Theorien des Klassenkampfes und der Arbeitswerttheorie das Marx’sche Verständnis der Entfremdung, der Diktatur des Proletariats und der Notwendigkeit der Revolution gegen die Bourgeoisie. In sozialistischen Ländern wie der Sowjetunion suchte der Begriff ein universal gültiges, einheitliches philosophisch-politisches System zu bezeichnen, wobei viele Theoretiker des sozusagen als ideologischen Antipol geltenden kapitalistischen Westens vor allem die einseitige Entwicklung unter evolutionistisch-positivistischen und mechanistischen Einflüssen, sowie die Funktionalisierung zur Herrschaftslegitimation „autoritärer“ Regierungen kritisierten.

Vgl. Prechtl, Peter und Franz P. Burkard (Hgg.). Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Stuttgart: Metzler, 2008. S.357ff. (Hierzu siehe auch Fußnote)

Vgl. Klaus, Georg und Manfred Buhr. (Hgg.) Philosophisches Wörterbuch. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie, 1964. S. 319ff.

Vgl. Gessmann, Martin und Heinrich Schmidt (Hgg.). Philosophisches Wörterbuch. 23. Auflage. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 2009. S.466ff.


Existentialismus ist ein Begriff der von J.P. Satre populisiert wurde und kann als Teil der Existenzphilosophie oder eine Intelektuelle Bewegung , die den Mensch als Mittelpunkt der Existenz sehen, bedeuten. Existentialisten schätzen Individualität, Freiheit und Authentizität als Haupttugende. Sie nehmen die Welt als eigenartig, absurd und hoffnungslos wahr. Der Begriff wurde hauptsächlich durch J.P. Sartres Hauptwerk (L'Être et le Néant est un essai d'ontologie phénoménologique) bekannt und erreichte in der 20th Jahrhundert, in Deutschland und Frankreich, seine höchste Popularität. Wie erwähnt ist die Existentialismus ein Teil der Existenzphilosophie, der vom Danischen Philosophen S. Kierkegaards im 19th Jahrhundert entwitckelt wurde. Andere berühmten Existentialisten sind Nietzche, Dostoevski, Camus und Heinemann. Auserhalb der Philosophy hat Existenzialismus auch die Welt der Literatur und Kunst beeinflusst. Quellen:

[1] Vgl. Philosophisches Wörterbuch Begründet von Heinrich Schmidt Neu herausgegeben von Martin Gessmann, Seite 216-218.

[2] Vgl. Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Herausgegeben von Johanes Hoffmeister, seite 225

[3] Vgl. http://plato.stanford.edu/entries/existentialism/

Ideologie (griech. Die Lehre von Ideen) ist eine sehr gut strukturierte System von Ideen und Ansichten. Es würde repräsentiertt von politischen Parteien oder verschiedene Sozialgruppen und entspricht nämlich ihre Interessen. Der Begriff würde in 1796 von Antoine Louis Claude Destutt de Tracy begründet. Geschichtlich würde er oftmals deformiert, durch ideologische Ansichten wie die von Karl Marx, oder Napoleon, aber in der Sozialphilosophie gibt es immer neue versuche diese Begriff neutral zu etablieren.

Quellen:

[1] Vgl. Philosophisches Wörterbuch Begründet von Heinrich Schmidt, neu herausgegeben von Martin Gessmann, Seite 340

[2] Vgl. http://plato.stanford.edu/entries/law-ideology/


Disziplin, kommt vom Lateinischem ‘disciplina’ und bedeutet ‘Lehre’(1) oder ‘Zucht’(2).

(1) Mit Disziplin können Zweige, Fachgebiete, Fächer einer Wissenschaft sowie die Einzelwissenschaft selber gemeint werden.

(2) Eine Selbstbeherrschung des Willens, die durch internen und/oder externen Antrieb erreicht wird. Meistens bedarf es das eigene Wollen zu überwinden und/oder Mühen auf sich zu nehmen, um eine höhere Absicht zu erzielen.


Wesen, gr. ‘ousia’; lat. ‘essentia’ ist die substantivierte Form vom ‘esse’ und bedeutet ‘so sein’(1) oder ‘sein’(2).

(1) Eine Art oder Besonderheit eines Seienden, woran die übrigen Eigenschaften und Charakteristiken zu Ausdruck gebracht werden.

(2) Etwas Seiendes, das in der Realität ist.


Quellen:

Hofmeister, Johannes 1993 Wörterbuch der Philosophischen Begriffe

Grassmann, Martin 2009 Philosophisches Wörterbuch


Transzendenz

lat. transcendere: hinübersteigen, überschreiten Transzendenz bedeutet allgemein das Übersinnliche, etwas Überweltliches, das nicht im Bereich unserer sinnnlichen Wahrnehmung liegt, das heißt mit den Sinnen erfasst werden kann. Der Begriff wurde im Laufe der Geschichte mit unterschiedlichen Begriffen assoziiert, aber immer handelte es sich um etwas, das über dem materiell Erfahrbaren liegt. Das wahrscheinlich beste Beispiel ist Gott, als das schlechthin Transzendente.


Quellen: Ulfig, Alexander (1993): "Lexikon der Philosophischen Begriffe". Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH. S. 435f Prechtl, Peter; Burkard, Franz-Peter (Hrsg.): "Metzler Lexikon Philosophie". 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler (2008). S. 624

Transzendental

Seit Kant bedeutet dieser Begriff die Erkenntnis von den Bedingungen die a priori gegeben sein müssen, damit Erkenntnis allgemein möglich ist. Im Unterschied zu Transzendenz, welche über die Grenzen der sinnlichen Wahrnehmung hinausgeht, beschäftigt sich die Transzendentalphilosophie mit den Bedingungen der möglichen Erfahrung und Erkenntnis, die schon im Subjekt oder im Bewusstsein gegeben sind. Das bedeutet, dass sich nicht unsere Erkenntnis nach den Gegenständen richtet, die wir erfahren, sondern die Gegenstände richten sich nach unserer Erkenntnis und unserem Erkenntnisvermögen.


Quellen: Ulfig, Alexander (1993): "Lexikon der Philosophischen Begriffe". Eltville am Rhein: Bechtermünz Verlag GmbH. S. 431, 433f

Prechtl, Peter; Burkard, Franz-Peter (Hrsg.): "Metzler Lexikon Philosophie". 3. Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler (2008). S. 619f

  1. Prechtl, Peter und Franz P. Burkard (Hgg.). Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Stuttgart: Metzler, 2008. S.357