Diskussion:Was sollen wir mit unserem Gefühl tun, dass wir Willenshandlungen einleiten?: Unterschied zwischen den Versionen

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Immanuel Kant, „Recension von Schulz's Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre…“, 1783, AA VIII, [http://www.ikp.uni-bonn.de/kant/aa08/013.html S.1399];  eingesehen am 25.3.06):
 
 
Immanuel Kant, „Recension von Schulz's Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre…“, 1783, AA VIII, [[http://www.ikp.uni-bonn.de/kant/aa08/013.html S.1399;  eingesehen am 25.3.06):
 
  
 
„Der praktische Begriff der Freiheit hat in der That mit dem speculativen, der den Metaphysikern gänzlich überlassen bleibt, gar nichts zu thun. Denn woher mir ursprünglich der Zustand, in  welchem ich jetzt handeln soll, gekommen sei, kann mir ganz gleichgültig sein;  ich frage nur, was ich nun zu thun habe, und da ist die Freiheit eine nothwendige praktische Voraussetzung und eine Idee, unter der ich allein Gebote der Vernunft als gültig ansehen kann. Selbst der hartnäckigste Sceptiker gesteht, daß, wenn es zum Handeln kommt, alle sophistische Bedenklichkeiten wegen eines allgemein=täuschenden Scheins wegfallen müssen. Eben so muß der entschlossenste Fatalist, der es ist, so lange er sich der bloßen Speculation ergiebt, dennoch, so bald es ihm um Weisheit und Pflicht zu thun ist, jederzeit so handeln, als ob er frei wäre, und diese Idee bringt auch wirklich die damit einstimmige That hervor und kann sie auch allein hervorbringen. Es ist schwer, den Menschen ganz abzulegen“. --[[Benutzer:Hofbauerr|Hofbauerr]] 00:33, 25. Nov 2006 (CET)
 
„Der praktische Begriff der Freiheit hat in der That mit dem speculativen, der den Metaphysikern gänzlich überlassen bleibt, gar nichts zu thun. Denn woher mir ursprünglich der Zustand, in  welchem ich jetzt handeln soll, gekommen sei, kann mir ganz gleichgültig sein;  ich frage nur, was ich nun zu thun habe, und da ist die Freiheit eine nothwendige praktische Voraussetzung und eine Idee, unter der ich allein Gebote der Vernunft als gültig ansehen kann. Selbst der hartnäckigste Sceptiker gesteht, daß, wenn es zum Handeln kommt, alle sophistische Bedenklichkeiten wegen eines allgemein=täuschenden Scheins wegfallen müssen. Eben so muß der entschlossenste Fatalist, der es ist, so lange er sich der bloßen Speculation ergiebt, dennoch, so bald es ihm um Weisheit und Pflicht zu thun ist, jederzeit so handeln, als ob er frei wäre, und diese Idee bringt auch wirklich die damit einstimmige That hervor und kann sie auch allein hervorbringen. Es ist schwer, den Menschen ganz abzulegen“. --[[Benutzer:Hofbauerr|Hofbauerr]] 00:33, 25. Nov 2006 (CET)

Version vom 25. November 2006, 01:38 Uhr

Immanuel Kant, „Recension von Schulz's Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre…“, 1783, AA VIII, S.1399; eingesehen am 25.3.06):

„Der praktische Begriff der Freiheit hat in der That mit dem speculativen, der den Metaphysikern gänzlich überlassen bleibt, gar nichts zu thun. Denn woher mir ursprünglich der Zustand, in welchem ich jetzt handeln soll, gekommen sei, kann mir ganz gleichgültig sein; ich frage nur, was ich nun zu thun habe, und da ist die Freiheit eine nothwendige praktische Voraussetzung und eine Idee, unter der ich allein Gebote der Vernunft als gültig ansehen kann. Selbst der hartnäckigste Sceptiker gesteht, daß, wenn es zum Handeln kommt, alle sophistische Bedenklichkeiten wegen eines allgemein=täuschenden Scheins wegfallen müssen. Eben so muß der entschlossenste Fatalist, der es ist, so lange er sich der bloßen Speculation ergiebt, dennoch, so bald es ihm um Weisheit und Pflicht zu thun ist, jederzeit so handeln, als ob er frei wäre, und diese Idee bringt auch wirklich die damit einstimmige That hervor und kann sie auch allein hervorbringen. Es ist schwer, den Menschen ganz abzulegen“. --Hofbauerr 00:33, 25. Nov 2006 (CET)