Diskussion:Universal Product Code, Informationstheorie, Objektbezug (Code): Unterschied zwischen den Versionen

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Lg Conny
 
Lg Conny
 
--[[Benutzer:Conny4712|Conny4712]] 12:43, 11. Jan. 2008 (CET)
 
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Individualität durch Barcodes ist wertfrei betrachtet einfach eine neue Form eines Reisepasses. Dennoch glaube ich nicht, dass uns (zumindest mir) der Gedanke gefällt als Nummer meine Identität zu definieren. Vielleicht nur, weil es ein ungewohnter Gedanke ist. Viel eher denke ich, dass wir ja wissen, wie schnell die Informationsweitergabe durch die Produktcodes heute geht, und dass jede/r sich diese Daten organisieren kann. Unsere Angst in Connys Gedanken liegt demnach in der VOrstellung der Überwachung - der gläserne Mensch würde dann den Vorteil des Produktcodes am Menschen als einfache Identität wieder zunichte machen. Dazu ein Fernseh - Tipp für heute Abend (Hollywood ist nicht so schlecht, wie alle glauben...): Die Insel mit Scarlett Johannson; hier werden Menschen als Organspender geklont und leben in einer künstlichen Welt unter der Erde, sie bekommen ihre Identität durch Strichcodes - sie sind "Produkte" und nicht Menschen in diesem Film. Zurückkommend: vielleicht besteht die Menschlichkeit, der Unterschied des Menschen zum Produkt darin, dass er nicht ganz erfassbar ist und dass seine Identität nicht ganz klar ist. Und dass der Mensch durch eine Strich - Code - Kennzeichnung  eher vom Subjekt zum Objekt werden würde. Durchschaubar und einfach wäre jeder Mensch mit Strichcode - Erfassung - der Gedanke der Kontrolle, den Andere durch die Bemächtigung des Zugangs zu diesen schnellen Daten der Identitäten hätten, wird diese Vision aber verhindern.  
 
Individualität durch Barcodes ist wertfrei betrachtet einfach eine neue Form eines Reisepasses. Dennoch glaube ich nicht, dass uns (zumindest mir) der Gedanke gefällt als Nummer meine Identität zu definieren. Vielleicht nur, weil es ein ungewohnter Gedanke ist. Viel eher denke ich, dass wir ja wissen, wie schnell die Informationsweitergabe durch die Produktcodes heute geht, und dass jede/r sich diese Daten organisieren kann. Unsere Angst in Connys Gedanken liegt demnach in der VOrstellung der Überwachung - der gläserne Mensch würde dann den Vorteil des Produktcodes am Menschen als einfache Identität wieder zunichte machen. Dazu ein Fernseh - Tipp für heute Abend (Hollywood ist nicht so schlecht, wie alle glauben...): Die Insel mit Scarlett Johannson; hier werden Menschen als Organspender geklont und leben in einer künstlichen Welt unter der Erde, sie bekommen ihre Identität durch Strichcodes - sie sind "Produkte" und nicht Menschen in diesem Film. Zurückkommend: vielleicht besteht die Menschlichkeit, der Unterschied des Menschen zum Produkt darin, dass er nicht ganz erfassbar ist und dass seine Identität nicht ganz klar ist. Und dass der Mensch durch eine Strich - Code - Kennzeichnung  eher vom Subjekt zum Objekt werden würde. Durchschaubar und einfach wäre jeder Mensch mit Strichcode - Erfassung - der Gedanke der Kontrolle, den Andere durch die Bemächtigung des Zugangs zu diesen schnellen Daten der Identitäten hätten, wird diese Vision aber verhindern.  
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Benedikt, 11.1.2008
 
Benedikt, 11.1.2008
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===Zu Conny und Benedikts erster Replik===
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Es bedarf keines Barcodes, um ein Individuum eindeutig zu "kennzeichnen". Auch der ganz normale Fingerabdruck (nicht nur der genetische Code) ist ein individueller Code, der von allen anderen Menschen verschieden ist, und zwar so verschieden, dass selbst verschmutzte oder verletzte Fingerkuppen noch eine eindeutige Zuordnung ermöglichen. Er unterscheidet sich nur wenig vom Barcode. Denn auch der Fingerabdruck wird "eingelesen" und die einzelnen Erhebungen/Senken als 1/0 codiert. Es kommen lediglich Verzweigungen dazu. Das Ganze ergibt eine binäre Zeichenkette wie beim Barcode, allerdings viel länger und mit vielen Lesefehlern behaftet, die Auswertung ist daher um einiges komplizierter. Die Zuordnung zu persönlichen Daten ("Rubriken" wie Name, Geburtsort/Datum etc.) erfolgt dann am Computer. Dass jeder von uns eine Nummer hat (oder ist), wissen wir spätestens seit Einführung der Sozialversicherungnummer. Die Daten am Reisepass kann man jedenfalls leichter fälschen als jene auf der Fingerkuppe.
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--[[Benutzer:Hofbauerr|Hofbauerr]] 19:34, 12. Jan. 2008 (CET)
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===Zu Benedikts zweiter Replik===
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Tatsächlich spricht man in der (teschnischen) Informationstheorie von Codierung sowohl dann, wenn das zu codierende Element ein Pixel (Helligkeit, Farbe, Sättigung) oder ein Geräusch (Frequenszepktrum, Lautstärke) ist, als auch wenn es ein schon vorher codiertes Symbol (Buchstabe, Ziffer, Icon, Smiley) enthält. Wenn Symbole bereits codiert vorliegen, also mittels Tastatur eingegeben oder mit Zeichenerkennungsverfahren erkannt, dann benötigen sie eine äußerst geinge Übertragungs- bzw. Speicherkapazität; wie in der Vorlesung besprochen, genügen für einen Buchstaben bzw. eine Ziffer 7 bit. Wird hingegen ein Buchstabe oder eine Ziffer als Bild übertragen, muss jedes Symbol in einzelne Bildpunkte aufgelöst und zu jedem Bildpunkt die Attribute übermittelt werden; das benötigt selbst bei guten Komprimierungsverfahren eine -zigfache Übertragungskapazität. Wenn in der letzten Vorlseung von Codierung gesprochen wurde, dann ging es um die Umcodierung bereits codierter Zeichen, und nicht um die Codierung von (Ab-)Bildern. LEtzteres wird heute oft Digitalisierung genannt.
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--[[Benutzer:Hofbauerr|Hofbauerr]] 19:34, 12. Jan. 2008 (CET)

Version vom 12. Januar 2008, 20:34 Uhr

Die Diskussion in der Vorlesung u.a. über Barcodes fand ich äußerst spannend. Ich habe mir im Anschluss daran die Frage gestellt, was wäre, wenn der Strichcode unseren genetischenFingerabdruck "ersetzen" würde. Jeder Mensch bekäme von Geburt an einen Barcode, der dann die unterschiedlichen Rubriken: Zb:. Geburtsort, Name, Familie..usw. speichert. Was wäre mit Individualität des einzelnen? "Individueller Strichkode= Individualität??? Es ist nur eine Frage, die mir nach der Vo. in den Sinn gekommen ist. Lg Conny --Conny4712 12:43, 11. Jan. 2008 (CET)


Individualität durch Barcodes ist wertfrei betrachtet einfach eine neue Form eines Reisepasses. Dennoch glaube ich nicht, dass uns (zumindest mir) der Gedanke gefällt als Nummer meine Identität zu definieren. Vielleicht nur, weil es ein ungewohnter Gedanke ist. Viel eher denke ich, dass wir ja wissen, wie schnell die Informationsweitergabe durch die Produktcodes heute geht, und dass jede/r sich diese Daten organisieren kann. Unsere Angst in Connys Gedanken liegt demnach in der VOrstellung der Überwachung - der gläserne Mensch würde dann den Vorteil des Produktcodes am Menschen als einfache Identität wieder zunichte machen. Dazu ein Fernseh - Tipp für heute Abend (Hollywood ist nicht so schlecht, wie alle glauben...): Die Insel mit Scarlett Johannson; hier werden Menschen als Organspender geklont und leben in einer künstlichen Welt unter der Erde, sie bekommen ihre Identität durch Strichcodes - sie sind "Produkte" und nicht Menschen in diesem Film. Zurückkommend: vielleicht besteht die Menschlichkeit, der Unterschied des Menschen zum Produkt darin, dass er nicht ganz erfassbar ist und dass seine Identität nicht ganz klar ist. Und dass der Mensch durch eine Strich - Code - Kennzeichnung eher vom Subjekt zum Objekt werden würde. Durchschaubar und einfach wäre jeder Mensch mit Strichcode - Erfassung - der Gedanke der Kontrolle, den Andere durch die Bemächtigung des Zugangs zu diesen schnellen Daten der Identitäten hätten, wird diese Vision aber verhindern.

Benedikt 11.1.2008

Was mir nach der heutigen Einheit noch in den Sinn gekommen ist:

Der duale Charakter von Multimedia – Übertragungen Eine Mp3 – Datei ist eine Abbildung eines Geräusches. Jedoch steht im Hintergrund eine Codierung, die eine Wiedergabe erst ermöglicht. Hinter der Abbildung steckt also ein Code, und wenn man sich die Abbildung ansehen/ in diesem Fall anhören möchte, muss dieser Code decodiert werden. Ich würde daraus einen dualen Charakter ableiten, der – auf der technischen Ebene – Code – und auf der primären Ebene des Nutzers Abbildung ist. Jedoch gibt es eines nur zusammen mit dem Anderen. Die technische Ebene des Codes ist daher integriert worden und kann meiner Meinung nach nicht mehr separat betrachtet werden. Generalisierend führt das zur Frage, ob Technik/eine unsichtbare bestimmende Ebene eines technischen Codes, einer technischen Funktionsweise im Leben schon so tief integriert ist, dass es ohne sie nicht mehr geht. Dieser Exkurs zeigt mir, wie ein so einfacher Fall wie der Charakter einer Mp3 – Datei zu grundlegenden Fragen führen kann. Zum Beginn zurückkehrend: ohne die technische Ebene des Codes wäre die Mp3 – Datei nutzlos, weil sie keiner hören könnte. Hier kommt dann unser freier Wille ins Spiel: wir können entscheiden, dass wir keine Mp3s haben wollen, und verzichten daher auf diese Ebene des Codes im Hintergrund. Neugier – der Antrieb des Menschen immer weiter zu gehen führt dann aber dazu, dass man solche Entscheidungen nicht treffen wird. Und um seine Neugier, den Willen zum Fortschritt, zu stillen nimmt man so die nicht mehr trennbare Ebene des Codes im Hintergrund in Kauf – um die Abbildung zu haben.

Benedikt, 11.1.2008


Zu Conny und Benedikts erster Replik

Es bedarf keines Barcodes, um ein Individuum eindeutig zu "kennzeichnen". Auch der ganz normale Fingerabdruck (nicht nur der genetische Code) ist ein individueller Code, der von allen anderen Menschen verschieden ist, und zwar so verschieden, dass selbst verschmutzte oder verletzte Fingerkuppen noch eine eindeutige Zuordnung ermöglichen. Er unterscheidet sich nur wenig vom Barcode. Denn auch der Fingerabdruck wird "eingelesen" und die einzelnen Erhebungen/Senken als 1/0 codiert. Es kommen lediglich Verzweigungen dazu. Das Ganze ergibt eine binäre Zeichenkette wie beim Barcode, allerdings viel länger und mit vielen Lesefehlern behaftet, die Auswertung ist daher um einiges komplizierter. Die Zuordnung zu persönlichen Daten ("Rubriken" wie Name, Geburtsort/Datum etc.) erfolgt dann am Computer. Dass jeder von uns eine Nummer hat (oder ist), wissen wir spätestens seit Einführung der Sozialversicherungnummer. Die Daten am Reisepass kann man jedenfalls leichter fälschen als jene auf der Fingerkuppe. --Hofbauerr 19:34, 12. Jan. 2008 (CET)

Zu Benedikts zweiter Replik

Tatsächlich spricht man in der (teschnischen) Informationstheorie von Codierung sowohl dann, wenn das zu codierende Element ein Pixel (Helligkeit, Farbe, Sättigung) oder ein Geräusch (Frequenszepktrum, Lautstärke) ist, als auch wenn es ein schon vorher codiertes Symbol (Buchstabe, Ziffer, Icon, Smiley) enthält. Wenn Symbole bereits codiert vorliegen, also mittels Tastatur eingegeben oder mit Zeichenerkennungsverfahren erkannt, dann benötigen sie eine äußerst geinge Übertragungs- bzw. Speicherkapazität; wie in der Vorlesung besprochen, genügen für einen Buchstaben bzw. eine Ziffer 7 bit. Wird hingegen ein Buchstabe oder eine Ziffer als Bild übertragen, muss jedes Symbol in einzelne Bildpunkte aufgelöst und zu jedem Bildpunkt die Attribute übermittelt werden; das benötigt selbst bei guten Komprimierungsverfahren eine -zigfache Übertragungskapazität. Wenn in der letzten Vorlseung von Codierung gesprochen wurde, dann ging es um die Umcodierung bereits codierter Zeichen, und nicht um die Codierung von (Ab-)Bildern. LEtzteres wird heute oft Digitalisierung genannt. --Hofbauerr 19:34, 12. Jan. 2008 (CET)