Diskussion:Swertz: Der Effekt der Transistorverstärker auf den Tanz

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Offenbar stammt der Artikel aus einem größeren Werk. Von wem? Worüber? Der Artikel ist schwer lesbar. Nicht nur wegen des Layouts. Die Auflistungen samt Seitenangaben, wo bei McLuhan bestimmte Begriffe vorkommen, tragen jedenfalls zum Verständnis nichts bei.

Wer (außer Ingenieuren und Alten sowie jenen, die wissen, was ein IP Protokoll ist) weiß heute noch, was ein Transistorverstärker ist (Dreipol mit nichtlinearer Verstärkercharakteristisk)? Es geht großen (um wie auch immer verstärkten) Lärm (Töne, Geräusche, Frequenzen. Impulse), der nicht nur mit den Ohren sondern mit dem ganzen Körper "Wahr genommen" wird.

Mir ist zwar einigermaßen klar geworden, welche Medien Mc. Luhan heiß oder kalt nennt, nicht aber warum sie über ihr Kippen wirken (allerdings wird das Yin im Extremfall ja auch zum Yang) und warum die Theorie so kompliziert dargestellt wird. Für mich ist ein heißes Medium ganz einfach eines, das mir ein heißes Erlebnis vermittelt, das mich bewegt und an das ich mich lange erinnere (angenehm oder auch unangenehm). Wenn ich richtig informiert bin, gibt es auch kompetentere als diese meine Beschreibungen heißer Medien: Durchlicht (Fernsehen, Glasfenster) wirkt emotioneller als reflektiertes Licht (Papier, Malerei)! Sind Märchen und Romane, die viel Freiheit für eigene Phantasie lässt, heissser oder kälter als exakte Beschreibungen faktischer oder wissenschaftlicher Phänomene? Ist zB die "Kopenhagener Deutung" heisser oder kälter als die mathematische Darstellung der Quantetheorie?

Die Erarbeitung von individuellem Wissen (ich vermeide den Begriff "Lernen", weil er an "Auswendiglernen" erinnert) wird bekanntlich durch Emotionalisierung erleichtert ("Aha"- Erlebnis). Dazu können Medien direkt (multimediale Wissensvermittlung) oder indirekt (Hintergrundatmosphäre) dienen. Auch im Tanz wird (lebensweltliches) Wissen vermittelt. Auch im Solotanz, nämlich mittels Anerkennung durch Andere, oder auch nur durch Selbstbestätigung (es soll Keller geben, in denen man durchaus laute Musik machen kann und auch allein tanzen kann, ohne zum Solipsisten zu werden).

Welche pädagogischen Kosequenzen kann man daraus ableiten?

  • Nicht nur für Legastheniker stellt multimediale Wissensvermittlung eine große Chance dar. Was der eine Kanal der Sinneswahrnehmung nicht korrekt registriert oder abspeichert, besorgt ein anderer.
  • Dass jugendliche Nutzer von Broadcast-Medien (Rundfunk, Fernsehen, Konserven) auch interaktive Medien (Web, Mail, Chat) nutzen, zeigt die Chancen für künftige Wissensangebote. Die müssen aber professionell gestaltet sein. Klassische "Vor-Lesungen" scheinen obsolet. Visualisierung darf sich nicht auf die Projektion von "Spickzetteln" beschränken, umgekehrt aber nicht auf eine so abstrakte Visualisierung, dass man seine ganze Konzentration aufwenden mus, um die Bildinhalte bzw. Symbolgehalte mit dem vorgetragenen Inhalt zu korrelieren. Interaktion ist gefragt, in offenem und anreizendem Klima, gegebenenfalls (ein schönes Austriacum) Verfremdung, vom Outdoor Erlebnis bis zur Klausur samt Gruppendynamik.
  • Tanz ist wichtiger als Protokolle...

Raimund Hofbauer --Hofbauerr 22:24, 19. Nov 2005 (CET)


Die zentrale Aussage:

Das weist den Solotanz als Folge der elektrischen Transistorverstärker aus. Denn mit der vergleichsweise kleinen Leistung der in den 60er Jahren üblichen Röhrenverstärker ist auch bei öffentlichen Ereignissen keine extrem hohe Lautstärke zu erreichen.

Das Argument ist auf den ersten Blick der Situation zwischen TCP/IP und Kommunikation analog. Es sind technische Umstände, die sich auf Sozialverhalten auswirken. Zwei Anmerkungen:

  • Wollte man die Einwände von Christian Swertz gegen die "Hermeneutik der Fehlermeldung" hier wiederholen, so könnte man sagen, dass Lautstärke ein akustisches Phänomen ist, das mit Partnertanz nichts zu tun hat. Und die Antwort wäre offenbar jene, die ich meinerseits gegeben habe: nicht die Lautstärke macht es aus, sondern ihre Verschränkung mit Verhaltensweisen.
  • Die "Baucherfahrung" ist lang nicht so gut analysierbar und zu verändern, wie Textkommunikation.

Wichtiger als Protokolle? --anna 16:24, 20. Nov 2005 (CET)

Einwand: Der Solotanz ist nicht an irgendwelche Medien gebunden. Die Aussage ist so schlichtweg falsch. Sie ist nur berechtigt, wenn man Tanzkultur zentraleuropäisch und auf den Abschnitt seit dem Barock betrachtet und als Abhebung zu dieser Tradition. In anderen Kulturen gab und gibt es auch ohne Transistoren Solotanz (Derwische, afrik. Stammestänze). Die Argumentation ist so wackelig wie der ganze Artikel unschlüssig... Zur Visualisierung: Das Thema der Visualisierung ist ein älteres Thema. Man vergleiche dazu die Arbeiten von Otto Neurath über Bildstatistik. Wie schwierig das Thema der Visualisierung ist, würde eine nähere Beschäftigung mit den Methoden zeigen, die den Rahmen dieses Seminars bei weitem sprengt. Allerdings zeigt sich auch an diesem Thema, wie wichtig eine eingehende Beschäftigung mit technischer Materie ist. Abschließend noch der link zu einer Darstellung der Methode Otto Neurath´s. Bildersprache. Interessant ist dabei der Zusammenhang von Bildern und Demokratisierung des Wissens, der eine der stärksten Motivationen Neuraths zur Ausarbeitung seiner "Bildstatistik nach Wiener Methode" war. --Koe 13:06, 21. Nov 2005 (CET)