Diskussion:Philosophie und (Sozial-) Wissenschaft

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Version vom 10. November 2009, 15:39 Uhr von Zippora (Diskussion | Beiträge) ("Die Idee „der Wahrheit“ macht keinen Sinn.")
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"Die Idee „der Wahrheit“ macht keinen Sinn."

Das hatten wir schon in der Diskussion zu Gerhard Gotz, allerdings hatte Gotz das Ziel der Suche nach "der Wahrheit" positiv gesehen. Wie soll man nun mit einer solchen These (und ihrem Gegenteil) umgehen!? Soll man eine Umfrage veranstalten und erheben, welche Rückmeldungen da kommen? Soll man einzelne Personen dazu auffordern, zu erklären, welche Rolle "die Wahrheit" in ihrem Leben spielt? Soll man Philosophen zitieren - Nietzsche, Heidegger, Popper - die darüber etwas geschrieben haben?

Welche Auskunft auf diese Fragen steckt in den Überlegungen von Martin Kusch?

--anna 14:58, 5. Nov. 2009 (UTC)

Mir sind beim Lesen zwei orthographische Dinge aufgefallen:

Soweit es sich beim Sitz des Wundt'schen Instituts um die Universitätsstadt in Sachsen handelt, schreibt man sie mit hartem "p", das habe ich deshalb korrigiert; vielleicht gibt es aber eine ältere Schreibweise?

Zweitens habe ich bisher nicht gewusst, dass Kant eigentlich "Emanuel" getauft wurde (http://de.wikipedia.org/wiki/Immanuel_Kant). Im Text steht "Emmanuel" - worauf einigt man sich für alles weitere (bzw offiziell in der Philosophie) am besten?

HeSo 13:45, 8. Nov. 2009 (UTC)

„die Wahrheit“ kann ja nur Teilgebiete betreffen ein mathematischer Satz z.B. kann als wahr oder falsch gelten, also wäre 1+1=2 etwas was auf der Seite der Risto-Suche einzuordnen ist. Vielleicht produziert ja die Mathematik die Ergebnisse, die sich am nächsten der „reinen Wahrheit“ annähern, den schon im Fall von „Naturgesetzen“ (z.B. die Gravitation ist außerhalb der Erdatmosphäre schon außer Kraft gesetzt, obwohl sie sich in unserer alltäglichen Umgebung als unumstößlich erweist). Unsere persönlichen Wahrheiten sind in einem ständigen Verhandlungsprozess: denn ich habe nur meine subjektive Wahrnehmung (und kann nie und nimmer eine andere einnehmen) und es kann eine zweite Person hinzutreten und meine Erkenntnis als „falsch“ klassifizieren. Eine Erkenntnis mit empirischen Methoden ist genau so lange „wahr“, bis sie durch eine aktuellere oder auch nur einen anderen Standpunkt relativiert wird.

ich finde den Gedanken einer Umfrage insofern geeignet, als das man damit eine vorherrschende Meinung zum Thema Wahrheit erkennen würde. Wenn mir jemand sagt: „es regnet morgen.“ frage ich, wie er das wissen möchte, die Person wird antworten, sie habe es im Wetterbericht vernommen, ich kann mir verschiedene Wettervorhersagen ansehen und damit zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen (die von den Methoden abhängen, mit denen die Prognosen erstellt wurden und auch von der Interpretationsfreudigkeit des Moderators), wir wissen erst von der „Wahrheit“ im Bezug auf die Situation, wenn der morgige Tag eingetreten ist, und auch dann kann ich die Aussage nur im Bezug auf meinen Standort veri- oder falsifizieren.

Natürlich ist es möglich, und wünschenswert, erstens die Standpunkte der etablierten Philosophen und zweitens auch aller möglichen anderen Personen einzuholen, um sich dem Begriff Wahrheit weiter nähern zu können oder auch die unterschiedliche Verwendung des Wortes zu akzeptieren.

Aber fassen und festsetzen und allgemein gültig machen kann man ihn nicht.

--Zippora 13:39, 10. Nov. 2009 (UTC)