Diskussion:3. November 2011: Unterschied zwischen den Versionen

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"Revue der ungesunden Eleganz – Kunst, Kulturtheorie, Psychoanalyse und der Tabakgenuss"
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Aktuelle Version vom 28. April 2012, 09:38 Uhr

Habe die Audio-Datei bereits hochgeladen, sollte also bald verfügbar sein! Hier der Link: http://audiothek.philo.at/ Im Suchfeld Tiefenpsychologie eingeben, dann ist es gleich zu finden.



Eine Spielerei zum Video: Lacan über das Unbewusste:

Kurzer Einstieg in den Text des Videos:

das subjekt d unbewusste kommt nur über den körper mit der seele in berührung in dem es Denken in es bringt, Aristoteles: Ein Mensch denkt nicht mit der Seele. Lacan betont, dass sich Aristoteles das so vorgestellt hatte, mit Betonung auf imagine... Dann: als eine Konsequenz dieser Tatsache, dieser Struktur(der Sprache?!), also von/durch Sprache ein Körper zerstückelt wird, .. das eben diese "Schur" (shearing) der Seele wiederfährt. Entweder ich übersetze falsch, oder bringe Körper und Seele durcheinander oder es wäre so: der zerstückelte Körper präge die Seele, was uU dann eh passt?!

Wie auch immer, worauf es mir ankommt: Also laut dict.cc bedeutet shearing Schur und eine Schur zerstückelt nicht, zerschneidet nicht, sondern schneidet ab.

Wiederum kann man also vlt dieses shearing lesen/hören als s(h)earing? Fänd ich irgendwie spannender. sharing = Teilung (schon mal passender als die Schur) und hearing - kann man vlt dann sagen, in die Sprache treten (auch) durch das Hören...wobei shearing dann auch so gelesen werden kann s(he)aring, wäre korrekter und außerdem dann wäre da noch ein he (NdV) zum sharing und hearing :-) ? Oder man bleibt beim ab-schneiden und denkt damit weiter... .Anderereits ist die Schreibweise S(he)aring wie auch s(h)earing nicht sooo treffend, laut dict.cc french gibt es keine Übersetzung für Schur oder scheren, was genau sagt Lacan 'im' Original? --CoS 17:16, 7. Nov. 2011 (CET)

Lacan spricht von einer cisaille, einer (Blech)Schere, im Original. --Uk 23:06, 9. Nov. 2011 (CET)


Ok, das passt wesentlich. Aber es scheint mir eine 'radikalere' Auffassung der Sprache = symbolische Ordnung ?! Wenn diese Gleichsetzung zulässig wäre. Sonst war die symb. Ordnung für Lacan eher "Friedensstifter"? Auch wenn eine Blechschere potentiell 'stumpfer' ist als eine ... Eisen,Stahl,wasweißich..Schere scheint Lacan hier die Kuft-erzeugende Wirkung, der symb. Ordnung viel stärker zu betonen?! --CoS 07:10, 10. Nov. 2011 (CET)



Ich komm nun doch nicht umhin, zu schreiben, nachträglich inspiriert und da mich das Thema Rauchen betrifft, um so mehr es mich fast schon packt, da ich seit einigen Tagen nicht mehr Rauche, oder kaum mehr, also aufhören will,versuche,werde. Man wird sehen.

Ich beziehe mich auf zwei Beiträge - den Film und einen, den ich auf stuzzicadenti fand (von Ulrike Kadi), bleibe im Schreiben aber hier.

Rauchen als Feld der Lust: Warum rauchen die meisten aus Langeweile, eher aus Gewohnheit oder aus 'Stress' (als ob dieser dann verschwinden würde)? Letzterer Punkt bezieht sich wohl eher auf Vermeidung von Unlust? Die aber trotzdem eintritt? Selbst das scheinbare genussvolle „nach dem Essen...“ verkommt zur Gewohnheit. Jetzt könne man hier von den „scheinbar lustlosen Formen sprechen“ und ein Verbot empört das rauchende Volk, da es ja seiner Lustmöglichkeit beraubt wird, man steht im Lokal ohne Zigaretten wie 'kastriert'. Aber: alle Rauchenden haben die Wahl einfach mal nicht zu rauchen – wie werden diese betrachtet? „Das Verbot wird geradezu ersehnt von dem Gequälten.“: Das gilt wohl für diejenigen, die sich empören und Unterschriften sammeln (wäre das eine Art Verschiebung in einer Objektbesetzung)? Oder für diejenigen die aufhören zu rauchen? Oder für diejenigen, die in entsprechenden öffentlichen Räumen 'einfach' nicht mehr rauchen? Für alle? Und diejenigen die Trotz-dem in Verbotszonen rauchen – sadistischer Lustgewinn? Wird aus einem Masochismus ein Sadismus, in dem nun die anderen bestraft werden durch den Überschreiten des Verbotes?

Mir jedenfalls scheint eine Verallgemeinerung „die Raucher vs das Gesetz“ nicht ausreichend. Allgemein ist das Thema „Lustfeindlichkeit“ in Verbindung mit dem Rauchverbot an sich schon völlig absurd. Lust, was hat Lust, tatsächliche Lust, reiner Genuss mit Rauchen zu tun? Eigentlich nichts. Ganz im Gegenteil. Worum es meiner Meinung nach geht, ist ein Dürfen und nicht Dürfen. Menschen bewegen sich in der Welt innerhalb eines Schilderwaldes, der besagt was wo wer wann darf, kann, muss und soll. Sein Gehirn kann man getrost bereits nach der Geburt abgeben, man braucht es nicht, es gibt Regeln en masse und wiederum Regeln die die Regeln regeln. Worum es mir geht, ein Beispiel: Eine Straße, eine Fußgängerampel, diese ist rot. Auf der Straße: Keine vorbeifahrenden Autos, auch keine in Sicht. Was tut der gewöhnliche Bürger? Stehen und warten. Wenn´s sein muss eine Ewigkeit. Denn die Ampel ist rot. Punkt. Vielleicht haue ich mich selbst in die Pfanne und verallgemeinere hier selbst?

Kurz zum BBC Film – genauer ein Rechercheversuch: Auszug aus Wiki: „Auf der Osterparade 1929 in New York City wurden zehn Frauen eingestellt, um sich eine Lucky Strike als „torches of freedom“ anzuzünden. Auch den Frauen sollte das Tabakrauchen schmackhaft gemacht werden, um neue Konsumentengruppen für den Hersteller zu erschließen. Zeitlich fiel dies in eine emanzipatorische Aufbruchstimmung der Frauen.“ Die rauchenden Frauen auf der Parade wecken in anderen Frauen einen Wunsch, oder machen den Wunsch nach --- manifest und die Erfüllung 'wird' symbolisiert 'aufs' Rauchen sozusagen? Also Produkte, die niemand braucht und dann aber dennoch von 'allen' gewollt werden, da mit manipulativen Strategien unbewusste Wünsche angesprochen werden -genauer deren Erfüllung beschworen und von den Konsumierenden imaginiert?

Grundsätzlich ist ein unbewusster Wunsch doch abhängig vom ersten Objekt/den ersten Objekten – diese 'gilt' es wiederzufinden. So oder so, wenn man nun vom Rauchen als eine Art Fetisch spricht –mit Lacan: befindet sich zwischen Subjekt und Objekt ein Schleier – und ein Objekt befindet sich stets jenseits (vgl. Lacan Seminar IV – 182f). „Es geht um einen symbolischen Phallus, insofern es in seiner Natur liegt, sich im Tausch als Abwesenheit darzustellen, als Abwesenheit, die als solche funktioniert. In der Tat ist all das, was im symbolischen Tausch übermittelt werden kann, stets etwas, das ebensosehr Abwesenheit wie Anwesenheit ist.“ Also das Rauchen als etwas anwesend-Machendes? Und wenn Rauchen als Symbolisierung gesehen wird – ist genau aufgrund des 'Funktionierens' des Symbolisierens von Wünschen die Manipulation „von denen“ möglich? Das zieht sich im Grunde durch die ganze kapitalistische Gesellschaft – wo eine Ware sowieso kaum mehr einen Nutzen-Sinn hat (Ipad, Iphone, riesen Fernseher, GucciTasche, Rauchen, Alkohol, etc pp)?! (Wobei natürlich die Mechanismen im Detail wohl unterschiedlich sind – Rauchen wiederholt sich, die Tasche/das Handy kauft man, es trägt sich ab – der Wiederholungsprozess ist verzögert).

Und in einer Analyse wiederum geht es um das Symbolisieren -an sich- also ein Begreifen von?! Demnach könne man sagen: Ein dem 'Kapitalismus fröhnen' ist das absolute Gegenteil der Analyse?

Und „Auf diesem wird Abwesenheit projiziert und imaginiert, die Anwesenheit des Vorhangs lässt das jenseitige Nichts, den Mangel, etwas finden, danach zu streben, sich zu realisieren.“ Die Abwesenheit wäre also imaginär – und eine scheinbare Realisierung findet sich in bspweise wie hier versucht zu umschreiben,dem Rauchen? Geht es also tatsächlich um eine Art 'Versöhnung' mit dem Mangel?! Natürlich wohl. Grundsätzlich verwerfe ich sozusagen obigste Ausführungen und ein Rauchverbot hat rein in Bezug auf die Raucher die Funktion einer Art Mauer-vor-dem-Schleier zu errichten? ODER: Ein Entreißen des Schleiers - wenn denn dieser Schleier rein eine Fetisch-ermöglichende Funktion hat.

Schild.jpg

--CoS 19:36, 12. Nov. 2011 (CET)


Am 12.Mai findet ab 15Uhr in der Urania folgendes statt "Revue der ungesunden Eleganz – Kunst, Kulturtheorie, Psychoanalyse und der Tabakgenuss" Programm

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