Diskussion:24. Mai 2012

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Hier etwas verspätet der Link zur Vorlesung: http://audiothek.philo.at/podcasts/tiefenspsychologie-ii-ss-2012/kadi-tiefenpsychologie-ii-09-vo-24052012mp3 - Alle Mitschnitte sind in der Philosophischen Audiothek zu finden: audiothek.philo.at

Hallo! Ich war diese Woche im Mumok und hab dort einiges gesehen, was im Hinblick auf die VO interessant ist. Im Moment läuft dort eine Ausstellung zu Pop-Art, Installations- und Performancekunst. Ganz abgesehen davon, dass die gesamte Ausstellung unglaublich interessant ist, sind mir vor allem folgende Dinge als spannend im Hinblick auf die LV aufgefallen: - Es gibt eine Zweikanalvideoinstallation mit dem Titel "Projection", von Andrea Fraser, wo man zwischen zwei Leinwänden sitzt, die abwechselnd spielen. Auf beiden ist jeweils die Künstlerin zu sehen, einmal in der Rolle als institutionskritische Künstlerin und auf der anderen Leinwand sieht man sie als Psychoanalytikerin, die die Funktion der Kunst aus der Perspektive des gesellschaftlichen „Über-Ichs“ infrage stellt. Als Zuseher ist man jeweils das Gegenüber und wird damit abwechselnd in die Rolle der Analytikerin bzw. der Analysandin versetzt, was zwar einerseits sehr anstrengend ist (v.a. der weinenden Analysandin zuzuhören war für mich sehr aufreibend), aber auch unglaublich interessant, v.a. im Hinblick auf unsere ersten Stunden, wo es um den unmöglichen Blick (in eine Analyse) ging. - Das Bild "Lo Schermo - Der Bildschirm" von Mimmo Rotella - Tom Wesselmanns Einblick in ein amerikanisches Heim in Form eines Tableau von verschiedenen realen Möbeln und Gegenständen. Inmitten der realen Architektur liegt eine gemalte, nackte Frau, deren Reduzierung auf die Umrisse und deren Gesichtslosigkeit die sexuelle Emblematik herausstellt. Anonym und gesichtlos ist sie dem Blick des Betrachters ausgeliefert und damit eine Projektionsfläche sexueller Begierden. Also für alle, die ein Schlechtwetterprogramm brauchen - hinschauen. Man sieht die Dinge im Zuge der VO mit einem anderen Blick ;-)--Tk 18:19, 18. Mai 2012 (CEST)


Ich bin diesem Hinweis prompt gefolgt und fands intressant..würd aber sagen, dass das weniger ein "analytisches Setting" war..ich hab mir das so vorgestellt, dass man da in der Mitte sitzend irgendwie 'durchwirkt' würde vom Sprechen von A zu B oder so..da 'zog' sich aber nichts durch einen durch, also in dem Raum quasi..das, wasauchimmer, blieb auf den Seiten der Videoleinwände (so empfands ich), aber die Installation an sich, ziemlich gut. Zeit nehmen beim Hingehen, wer denn hin würde. Besonders cool fand ich Claes Oldenburg, kenne mich ja kaum aus in Sachen Kunst, aber diese riesigen Viecher, aka Steckdosenstecker, Staubsauger und zerknüllte Badewanne an der Wand, wirklich schön, man tappt durch ne Paralellwelt, wenn man so will. Wer das liest und Zeit hat, da kann man auch bei gutem Wetter sogar rein^^

Und zu diesem Bild der Gesichts/Mimiklosen Frau, der Sache mit dem ausgeliefert sein, vermeintliche Macht, vermeintliches 'Haben'(?) in der Blick-Position, da fiel mir wiederum das ein, Marcel Duchamp, Étant donnés, wo durch ein Loch in einer Tür beobachtet werden kann und zwar Folgendes, eine nackte Frau, ohne Kopf 'im Bild', in ähnlicher Position wie Obige. Schlussendlich schauen Betrachtende aber eigentlich auf ein Metallgestellt, das mit Schweinehaut 'bekleidet' ist.. .--CoS 12:09, 23. Mai 2012 (CEST)




intressanter Text: "Wie der Widerwille gegen die Psychoanalyse das Denken zerstört."--CoS 00:23, 27. Mai 2012 (CEST)



erste Überlegungen zum Text und d ersten Hälfte der Vorlesung. Kurz zusammengefasst: Der Begriff des Phallus als "Orientierung" - rein sprachlich - als leerer Signifkant, das "Erleiden des Signifikanten", "ein Mensch wird zum Menschen", Lacan geht scheinbar nicht von einer männlich geprägten Kultur aus. Bedeutung des phallus "überzeitlich" (1958). Der Phallus sei keiner Bedeutung zugeordnet/keiner Vorstellung. Phallus als Platzhalter für alles Mögliche... und hier dann der Prozess der Nachträglichkeit, in der VO kam die Frage nach der Erfahrung des Mangels, "haben - nicht haben", das würde immer nachträglich, in beispielsweise Träumen, Phantasien mit Bedeutung versehen -> also immer (ver)sprachlich(t). Nun wird da die Struktur des Phallus als grundsätzlich leer gedacht, aber in Verbindung mit Subjekten, wie Menschen Menschen werden, da ist dann eine Struktur einer Sprache, die doch mit Bedetungen versehen ist und entsprechend wirkmächtig ist, also eine Struktur, ein leerer Signifikant, der aber eingebettet wird, nicht das diese leere Struktur es 'an sich' wäre. Jetzt greift in diesem "Mensch werden" doch aber vor allem auch die Sprache mit ihren Bedetungen, das Nachträgliche und das Leere greift doch ineinander, also: so etwas grundlegendes wie bei Lacan der Phallus kann eben niemals leer sein, sobald man ihn anfängt zu theoretisieren, davon zu reden?!

Und noch kurz: In u.a. Seminar 4 und 10, soweit ich erinnere, verknüpft Lacan den Phallus mit den Penis, also im Sinne von, wenn es ein Äquivalent zum Phallus gäbe, dann wäre das der Penis. Vielleicht lässt sich das denken mit Freud und der Theorie, dass ein Mädchen zunächst in der Klitoris ein Penisäquivalent sehe. Ein dauerndes Äquivalente suchen, warum und wozu? Klitoris - Penis -Phallus...eine Art Marschieren in Richtung ____?, ein Ideal, das es vielleicht nicht gibt, oder doch etwas Grundlgendes, aber etwas das eben und eigentlich keine Bezeichnung hat? Wenn etwas leer ist, warum reden wir überhaupt davon mit Begriffen, die mit Bedeutung versehen sind? Irgendwie hat das alles eine Art Religiösen Beigeschmack,...Gott, das Grundlegende, Ewige, Vollkommene, Strukturierende (im schöpferischen Sinne), das nicht (Be)greifbare usw? --CoS 16:49, 28. Mai 2012 (CEST)