Diskussion:14. Mai 2007

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Version vom 14. Mai 2007, 20:29 Uhr von Elisabeth schäfer (Diskussion | Beiträge)
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Der Phallus / Die Sache des Dinges: In der Seminardiskussion heute hat ein Kollege den Zusammenhang von Phallus und das Ding*/la chose befragt hinsichtlich einer gewissen ungewissen Ähnlichkeit, Parallelität: da beide (Phallus und Ding) eine leere Stelle zu markieren scheinen, von der aus sie strukturieren und dynamisieren. Weder der Phallus noch das Ding sind einholbar - es muss ein Umgang gepflegt werden, der ein Umgang, also ein Um-Gehen, ein Drum-Herum-Gehen usw. ist. (Letztlich bleibt eine Form des Skandierens auch hier,) ein Schnitt, Einschnitt - eine Distanz oder Differenz muss erhalten bleiben. Den Phallus hat niemand & alle suchen ihn entweder zu haben oder zu sein für den/die Andere. Das Ding ist auf immer schon verloren und es wird gesucht, die Vorstellungen kreisen - vielleicht wie Circumfessionen(Derrida 1991) um das Ding, die Sache der Mutter ... Ich möchte an die Frage nach dem Zusammenhang von Phallus und Ding anknüpfen. Im Zeichen dieser gewissen ungewissen Parallelität. Während der Phallus Anlass zur "Komödie" (Lacan: Die Bedeutung des Phallus) gibt, verschleiert/&enthüllt zu werden verheißt, die Changierungen zwischen Haben und Sein immer wieder neu wiederholend aufführt und somit eine Bühne/Stätte bereit hält - also die Spiele eröffnet - sozusagen, sieht es beim Ding bisher (ich bin nicht sehr weit eingelesen) noch anders aus. Das Ding wirkt wie ein harter Brocken, ewig verloren, ewig begehrt: beinahe eine Versteinerung des Schmerzes: die Mutter ist tabu. Mit dem Phallus dürfen wir spielen - so wirkt es auf mich. Mit dem Phallus dürfen wir (à la Lacan) Andere ausstatten oder uns selbst, Andere können wir ansehen als seien sie der Phallus oder wir selbst seien der Phallus - Aber das Ding: was wir mit dem Ding aufführen können, wenn wir es können, scheint höchstens eine Tragödie, die höchste Tragödie überhaupt. Eine melancholische Geschichte von etwas Unpassierbarem. (Das scheint mir in feministischer Perspektive problematisch. Aber das am Rande.) Ist das Unverhandelbare, das Unpassierbare, Unverdauliche des Dinges das "Reale" am Ding? Warum aber "die Mutter" - warum kann hier keine Befreiung ins Spiel passieren, (oder gar ins Symbolische (Kristeva kritisiert, wenn ich es richtig erinnere, dies an Lacan in "Soleil noir")) - warum dürfen wir mit dem Vater spielen und müssen mit der Mutter melancholisch werden, um dem ganzen eine eher feuilletonistische Wende zu geben... Oder muss der Zusammenhang von Ding und Phallus anders gedacht werden?