Diskussion:14. Juni 2012

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Hier wie immer der Link zum VO-Mitschnitt, heute vl besonders wichtig im Hinblick auf den Gastvortrag: http://audiothek.philo.at/podcasts/tiefenspsychologie-ii-ss-2012/11-psychoanalyse-begriffe-differenzen-diskussionen --A1001199 21:01, 14. Jun. 2012 (CEST)

Ich würdees interessant finden die Theorie der Aufschreibesysteme mit ihren Sprachphilosophischen Vernetzungen auf die sogenanntetn "neuen Medien" anzuwenden. Damit beziehe ich mich auf Computer, bzw. Internet und soziale Medien wie Facebook, etc. Das würde eine ganz neue Diskussionsebene eröffnen. Den Unterschied den ich zu Medien wie Sprache oder Schrift sehe,ist der das diese neuen Medientechnologien eine gewisse Gleichzeitigkeit von Wort und Schrift vereinen. Weil esja einerseits einen Aktualitätsfluss gibt im WWW, es ist also nicht wie in einem Buch, das ein Erscheinungsdatum hat, sondern vergänglich wie das gesprochenen Wort und andereseits ist das doch alles eine symbolische da codierte Form der Kommunikation. Vielleicht könnte man das ja so deuten: Der aktuelle Kommunikationsfluss entspricht der phantasamtuschen Komponente und der Codierte dem Symbolischen? Was bedeudet das nun für das Unbewusste? LEI 11:00 21.6.2012


"Gleichzeitigkeit von Wort und Schrift" in facebook und Co.: Kommunikation geht hier (wie auch bei sms?) fast schon über in ein Reden, aber nicht wirklich, eher was die Geschwindigkeit betrifft, dem würd ich zustimmen, eine Art 'sich unterhalten' ist möglich, ohne sich zu sehen ggfalls (außer man nutzt webcams oder so). Im Grunde aber, sobald ich spreche, codiere ich ja auch, allgemeiner formuliert, übersetze etwas aus mir heraus? Codiert wäre es online natürlich tatsächlich, da das Geschriebene ja im Grunde zu irgendwelchen Codes wird und wiederum vom browser dann in Text übersetzt würde odere so. Interessant wird, finde ich, das Agieren via (plastischem) Bildschirm mit einer Person, der ich so ja nur als tatsächlich virtuell gegenübertrete, auch wenn ich diese Person kenne, wirkt oft das Gelesene anders als das Gesprochene?

Ein nettes Zitat, N.Adamowsky bezeichnet den 'Cyberspace' als (potentielle) "Spielwiese in jenem Land hinter den Spiegeln" (2000:169)

Vlt noch ein paar Fragen/Anmerkungen zu den Aufschreibesystemene, beziehe mich lediglich aufs Handout, daher potentiell vlt unrichtige Annahmen: Die Mütter die liebevoll Silben trällern und somit eine Art der Alphabetisierung stattfände, die zur Folge hätte, dass beim Lesen später diese 'Urerfahrung' wiederscheine, komme es zu "...deliriumsartigen Imaginationen von Bildern und Klängen". - Da zunächst nur die Rede von der deutschen Dichtung war, gilt das nur für das damalige Deutschland?

- Welche Mütter taten dies? Die Bäuerinnen? Eher die Gutbügerliche? Die Kindermädchen? Woher weiß man, das diese 'Verordnung' wirklich 'ausgeführt' wurde?

- Ich finde es etwas kurz gegriffen, die (gelesene) Schrift als Symbolisches Netz zu postulieren.

- "„programmierte[n] Leser[n]“ permanent in „Imaginäres“ (Stimmen und Bilder) um- und übersetzt", hier wird unterstellt, das Subjekte, unabhängig der Konstellationen Bezugspersonen-Kind,Bezugsperson-Phallus und all die komplexen Vorgänge und Bewegungen, die sich vollziehen können, alle Menschen auf fast gleiche Art 'werden' und später 'sind'. Selbst wenn alle Mütter dieser Welt das ABC, die Zahlen 1-10 oder sämtliche Getreidesorten 'singen' während des noch symbiotischen Verhältnisses und/oder darüber hinaus, heiße dass nicht, dass dies von Subjekten gleich 'verarbeitet' und vor allem - bedeutet wird? Wenn dieser Singsang tatsächlich derart ausschlaggebend sei, hieße das eine grundlegende, landesweite 'Durchsetzung' des 'Gesetzes der Mutter' vielleicht, wobei sich eben dieses wiederum eben nicht nur durch ein Verordnetes Singen etabliert, Faktoren der Häufigkeit, der 'Launen der Mutter', potentielle Geschwister, Vaterperson und so weiter, ... all das fehlt irgendwie?

Kurz noch zur 'Folie' und der PA als "gefälschter Blödsinn": Wenn ich richtig verstand, geht´s darum, dass psychoanalytischer Diskurs reproduziert wird, damit er sich selbst aufrecht hält, so also auch "Die Psychoanalyse liest von ihr inspirierte Texte", wählt also solche, die 'ihr' in ihren Rahmen passen.. ich weiß nicht, hatte Schreber beispielsweise sich mit PA auseinandergesetzt? Oder Joyce (noch ein 'populäres Beispiel')..? Einerseits stimme ich voll zu, dass wir mit der Theorie Freuds Lesart der Dinge vor uns haben, andererseits hatte Freud selbst glaube ich, bei manchen Dingen doch die 'Courage' sich selbst und seine bisherigen Theorien zu hinterfragen..daher ändern sich hier und da auch manchmal Dinge, oder Fußnoten, die seine Ungewissheit ausdrücken? --CoS 14:27, 21. Jun. 2012 (CEST)