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Dazu ein 'Vorfall' betreffend Michele '''Montrelay''':(http://www.psychoanalytikerinnen.de/frankreich_biografien.html#Montrelay)
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„Als sie 1979 im Lacan-Institut an der Universität Vincennes ein Seminar über männliche Sexualität abhalten wollte, verweigerte Lacan ihr seine Zustimmung mit der Begründung, Frauen, die nicht gänzlich von der phallischen Funktion durchdrungen seien, könnten darüber auch nichts aussagen.“
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Heißt genau was?  Blöd gesagt, seien Männer nicht ''nicht-alle'' und aber sprechen dennoch darüber, legen das ''nicht-alle'' fest , oder sprechen drum herum ('dunkler Kontinent')...?!
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Freud: „Auch sie werden sich diesem Grübeln nicht ausgeschlossen haben, insofern sie Männer sind; von den Frauen unter Ihnen erwartet man es nicht, sie sind selbst dieses Rätsel“(Die Weiblichkeit, S. 92) Vlt können 'sie' es nicht, solange sie eben aus obiger erwarteter Position heraus denken (sollen) ?!
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Und was genau meint Lacan mit seinem Vorwurf?
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Der Phallus, als der Signifikant,der auf sich selbst bezogen ist/bleibt (?), der die jouissance 'binden' soll, um den herum sie sich 'ordnen' soll?
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Wäre grundsätzlich ein Ablauf, der nicht impliziert, dass es eine Wertigkeit zwischen den Geschlechtern gäbe?!
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Morel zitiert an einigen Stellen Héritier auf u.a. S 61 ''“The difference between the sexes is always, in
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all societies, ideologically translated into a binary and hierarchical. language”. Her idea is that the difference between the sexes, with reference to the body, is one of the “ultimate buffers of thinking”.''
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Beginnt die 'Norm' und die Wertigkeit (also das als Konstrukt verstanden) bei der Benennung die wiederum Bedeutung schafft (Bedeutung - bedeuten im Sinne von 'sein')?!
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Weiter auf S. 66: ''„While there may be exploration of and even jouissance of the female organ, they remain without inscription, and are experienced by the subject but not remembered; she cannot say or know anything about it.“'' weil: ''„During the following stage, that of the primacy of the phallus or “infantile genital organization”, according to Freud, “maleness exists, but '''not''' femaleness“'' ?
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Zurückgreifend auf dem obigen Mythos der Kugelmenschen (?) - drehe es sich beim Kastrationskomplex zunächst um ein, könnte man es kurz fassen mit ''„parêtre“'' was eigentlich eine Art para-être ausdrücken soll, also die Unmöglichkeit des Seins, bin mir nicht sicher, ob es sich rein auf ein geschlechtliches Sein beziehe, also die Unmöglichkeit zu sagen, ''„der Mensch ist“'' - ohne Prädikat (Se20). Jedenfalls, großzügig gedacht, geht es vlt doch  ums 'Subjekt sein an sich', sämtliche Prädikate ''die folgen'' – der Eintritt in eine Ordnung wären '''Variablen''' – also einerseits -eigentlich- bedeutungslos andererseits bedeutungsschwer, da innerhalb der Ordnung geteilt, reproduziert, etwas das sich quasi nicht erst seit gestern etabliert und daher 'unvermeidlich'. Das Einsetzen der Variablen, diese ''sagt'' das 'Ich' (Morel,S. 104), was wieder diese vermeintliche Brücke bestätigt, aber das Ich ''ist'' eben, im Sinne von im Code, in der Gesellschaft?!
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Ein Mensch ist – vor der Wahl der Seiten der '''Sexuierung''' – ''alle'' oder ''nicht-alle'' – nicht gelungene(?) Resultate wären dann 'Erscheinungen' (Seins-weisen?) wie das Beispiel der Maskerade, Hysteria etc (siehe den Moreltext) – in denen der Körper nicht in der Sexuierung nach Lacan 'eingebettet' wäre? Also sind die nicht Eingebetteten solche, die Wege drumherum gehen, was aber in den Bereich von - eigentlich – Störungen geht?
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Irgendwo hapert es gewaltig, finde ich.
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Interessant noch, wie Frauen/bilder konstruiert werden, die Sicht auf sie, der Versuch 'sie zu fassen zu bekommen' oder das ''nicht-alle'' zu zeigen? Man Ray – Coat Stand beispielsweise, ich sehe das so, das eine Frau eben nur 'sein' kann, sich so nennen kann, innerhalb der Ordnung, positioniert, also immer eigentlich eine ART maskerade? Sonst, was wäre sie sonst eigentlich?
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Wenn man das beim Mann denkt, habe ich den Eindruck, das dieser, wenn er nicht 'entsprechend' positioniert ist, relativ schnell in die 'Ecke' der Homosexualität geschoben wird (oder auch Psychose), bei der Frau findet sich sehr viel mehr, quasi mehr 'Spielarten', vieles rein über den Körper – als ob die Positionierung über diesen geschieht, während ein männlicher Körper wie automatisch positioniert ist/wird?
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Frau als Körper/Objekt in der Kunst – dazu ein Text mit Interpretationen dazu und die Frage vielleicht, ob und 'wo' sich männliche und weibliche Blicke auf Körper unterscheiden und die Unterschiede in deren in Szene-Setzung? („Sex-Paralysappeal“. Weiblichkeitsentwürfe im Surrealismus: http://www.fernuni-hagen.de/imperia/md/content/gleichstellung/heft45schulte_sex_surrealismus.pdf )
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''„Der begehrte Körper wird sozusagen ins Visier genommen, und es ist nur folgerichtig, wenn Man Ray seine Inszenierung der drei Grazien ironisch "Target" - "Ziel" oder auch "Zielscheibe" nennt.“'' Siehe Target, Mire universelle v Man Ray
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In seiner Fotografie mit dem Titel "Erotique voilée" - "Verschleierte Erotik", unternimmt Man Ray 1933 den Versuch der Inszenierung der '''phallischen Frau''', um ihr gleichzeitig diese Macht zu nehmen und das bewährte Frauenbild wieder herzustellen. Sein Modell, die Künstlerin Meret Oppenheim (1913-1985), steht hinter dem Rad einer Druckerpresse. Augenfällig ragt dem Betrachter der Griff des Druckmaschinenrades in Höhe des weiblichen Geschlechts.entgegen. Zudem werden die Brüste der Frau mit dem knabenhaften Körper ebenfalls durch das Rad verdeckt. Der Garçonschnitt betont ihren androgynen Charakter. Doch die Zähmung und Zurichtung der pseudo-phallischen Frau schlägt sich in ihrem demütig gesenkten Blick nieder, der sie zum betrachteten Objekt macht, statt sie zum machtvollen Subjekt zu erheben.
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Noch zum 'Vergleich', '''Dompteuse''' von Hannah Höch
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--[[Benutzer:CoS|CoS]] 23:56, 16. Jan. 2012 (CET)

Version vom 17. Januar 2012, 00:56 Uhr

Literaturtip: Geneviève Morel - Sexual Ambiguities - kann man sogar hier gratis runterladen


Etwas zum Wechsel von Klitoris auf Vagina: Ich sehe nämlich keinen Grund für einen solchen Schritt – wäre es nicht besser, wenn dann, es als Erweiterung zu sehen? Eine Erweiterung die dann schlussendlich die Vulva als Ganze umfasst/besetzt? Weil - wozu nur das einer oder das andere?

Parallel stellte sich mir oft die Frage nach der Bedeutung von Penis – und – Hoden. Wörtlich genommen betrifft eine Kastration nämlich doch das Abtrennen der Hoden?! Und ganz blöd gefragt – warum beim Knaben kein Wechsel von Penis auf Hoden beispielsweise?


Das Internet bietet u.a. zum Thema das an, als ein Beispiel kommt Abaelards, seine „Entmannung“ und damit folgende ' Entnamung ':“Nach Abaelards gewaltsamer Kastration sprach ein Gegner ihm das Recht ab, den Vornamen Petrus zu tragen, da dieser ein männlicher Name sei, er aber als ein imperfectus Petrus, das heißt als früherer bzw. nicht vollständiger Petrus, kein richtiger Mann mehr sei.“ Es folgt ein quasi Organwechsel, „Er ersetzte das körperliche Organ durch den männlich konnotierten Geist … Die Zunge wurde zum Träger der Männlichkeit und ersetzte den Penis.“


Andererseits gibt es scheinbar einige Mythen – in denen ein Penis einbalsamiert aufbewahrt wird, da eben genau der Penis nicht wieder beleb-bar sei – auf googlebooks findet sich Otto Rank – Psychoanalytische Beiträge zur Mythenforschung S.64f (Osirismythos)


Also beide 'Organteile' scheinen in verschiedenen Hinsichten verschiedene Relevanz zu haben – also unterschiedliche Bedeutungen/ variierende Bedeutungsschwerpunkte. Also so eine Art doch nicht ganz so 'erhellter Kontinent' ?


In dem Zitat von L.Irigaray kann man den Eindruck gewinnen, dass sie in einzelnen Teilen eigentlich etwas beschreibt, was eher in Teile der 'Domäne der Männer', genaugenommen das Konkurrieren „Schwanzvergleich“ in Größe und Ausdauer und und und, gehört? → „..der narzißtischer ist aufgrund seiner Minderwertigkeit seiner Genitalorgane … Neidischer und eifersüchtiger, weil er weniger gut ausgestattet ist“. Also eine Art andauernde Angst des nicht 'ausreichend' seins - vlt als nicht überwältigte Kastrationsangst. Ein weiterer Aspekt, der interessant sein könnte ist der der Masturbation, Männer sehen sich dabei tatsächlich 'zu' – also können dies, Frauen weniger, oder nicht in der selben Selbstverständlichkeit. Was eine Art phallisches konstituiert sein (auf den männlichen Körper bezogen) stärkt oder unterstreicht und ebenso auf den weiblichen Körper bezogen?!


So oder so – ich denke, dass die körperliche Beschaffenheit, völlig irrelevant wie – Auswirkungen hat und diese ziehen sich quasi durchs ganze Leben, ein Fehlschluss oder ein falsch eingeschlagener Weg ist meiner Meinung nach der, dass am Geschlecht(steil) Positionen haften. Eine (vermeintliche) Linie von Vagina zu Frau und eine Linie vom Penis zu Mann. Das wäre aber denke ich – nur eine alltägliche – gesellschaftliche 'Handhabung' – somit aber die Übliche. Eigentlich doch irgendwie so, wie sich Menschen in ihrem (Spiegel/Foto/Film/..)Bild sehen, also sich sehen.

Schlussendlich könnte es – nun der Versuch in die psychoanalytische Theorie zu gehen – in gewisser Weise um Haben/nicht Haben (in Bezug auf) gehen, tiefer vielleicht (auch) um An- und Abwesenheit und letztens-schlussendlich um den Umgang damit, welcher nichts mehr mit 'Punkt am Körper' zu tun hat, denn diesem wäre an dem Moment die 'alltägliche' Bedeutung entzogen. Andererseits steht ein Subjekt nicht nur mit sich in einer Welt sondern eben mit anderen in einem 'Alltag' – daher wiederum kann man Freud vlt doch 'annehmen', da es ja in der Gesellschaft nach wie vor so ist, dass ein Mensch als Mann so und so sein solle und als Frau so und so. Noch kurz passenderweise das

CoS 22:32, 12. Jan. 2012 (CET)



Einige Gedanken zum MorelText


Worauf scheinbar der Kastrationskomplex 'ursprünglich' aufbaut: Castration is in the foreground of the myth about love narrated by Aristophanes in Plato’s Symposium.34 God had to cut human beings in half in order for them to be able to copulate subsequently, each with his other half. The myth involves cutting (castration), God (the agent of castration) and the notion of a primal loss of jouissance: of the golden age in which they were united with their other half, were not sexed, and had no cares beyond their rivalry with the gods. Castration is written into the myth as a punishment for their pretensions, but above all it is what defined them as being sexed: once they are cut in two, each half has a sex. Lacanian psychoanalytic theory translates this myth into logic, writing both sexes using only the phallic function, which is the function of castration. S34f

Und worum es für uns quasi geht: "The subject needs to interpret his sexual jouissance. Where the speaking being is concerned, it seems a necessity to unify this jouissance, to localize it around a single signifier. When he fails to do this, jouissance breaks out in the body: the organs of the body “speak”."

Dazu ein 'Vorfall' betreffend Michele Montrelay:(http://www.psychoanalytikerinnen.de/frankreich_biografien.html#Montrelay) „Als sie 1979 im Lacan-Institut an der Universität Vincennes ein Seminar über männliche Sexualität abhalten wollte, verweigerte Lacan ihr seine Zustimmung mit der Begründung, Frauen, die nicht gänzlich von der phallischen Funktion durchdrungen seien, könnten darüber auch nichts aussagen.“ Heißt genau was? Blöd gesagt, seien Männer nicht nicht-alle und aber sprechen dennoch darüber, legen das nicht-alle fest , oder sprechen drum herum ('dunkler Kontinent')...?! Freud: „Auch sie werden sich diesem Grübeln nicht ausgeschlossen haben, insofern sie Männer sind; von den Frauen unter Ihnen erwartet man es nicht, sie sind selbst dieses Rätsel“(Die Weiblichkeit, S. 92) Vlt können 'sie' es nicht, solange sie eben aus obiger erwarteter Position heraus denken (sollen) ?!

Und was genau meint Lacan mit seinem Vorwurf? Der Phallus, als der Signifikant,der auf sich selbst bezogen ist/bleibt (?), der die jouissance 'binden' soll, um den herum sie sich 'ordnen' soll? Wäre grundsätzlich ein Ablauf, der nicht impliziert, dass es eine Wertigkeit zwischen den Geschlechtern gäbe?! Morel zitiert an einigen Stellen Héritier auf u.a. S 61 “The difference between the sexes is always, in all societies, ideologically translated into a binary and hierarchical. language”. Her idea is that the difference between the sexes, with reference to the body, is one of the “ultimate buffers of thinking”. Beginnt die 'Norm' und die Wertigkeit (also das als Konstrukt verstanden) bei der Benennung die wiederum Bedeutung schafft (Bedeutung - bedeuten im Sinne von 'sein')?! Weiter auf S. 66: „While there may be exploration of and even jouissance of the female organ, they remain without inscription, and are experienced by the subject but not remembered; she cannot say or know anything about it.“ weil: „During the following stage, that of the primacy of the phallus or “infantile genital organization”, according to Freud, “maleness exists, but not femaleness“ ?


Zurückgreifend auf dem obigen Mythos der Kugelmenschen (?) - drehe es sich beim Kastrationskomplex zunächst um ein, könnte man es kurz fassen mit „parêtre“ was eigentlich eine Art para-être ausdrücken soll, also die Unmöglichkeit des Seins, bin mir nicht sicher, ob es sich rein auf ein geschlechtliches Sein beziehe, also die Unmöglichkeit zu sagen, „der Mensch ist“ - ohne Prädikat (Se20). Jedenfalls, großzügig gedacht, geht es vlt doch ums 'Subjekt sein an sich', sämtliche Prädikate die folgen – der Eintritt in eine Ordnung wären Variablen – also einerseits -eigentlich- bedeutungslos andererseits bedeutungsschwer, da innerhalb der Ordnung geteilt, reproduziert, etwas das sich quasi nicht erst seit gestern etabliert und daher 'unvermeidlich'. Das Einsetzen der Variablen, diese sagt das 'Ich' (Morel,S. 104), was wieder diese vermeintliche Brücke bestätigt, aber das Ich ist eben, im Sinne von im Code, in der Gesellschaft?! Ein Mensch ist – vor der Wahl der Seiten der Sexuierungalle oder nicht-alle – nicht gelungene(?) Resultate wären dann 'Erscheinungen' (Seins-weisen?) wie das Beispiel der Maskerade, Hysteria etc (siehe den Moreltext) – in denen der Körper nicht in der Sexuierung nach Lacan 'eingebettet' wäre? Also sind die nicht Eingebetteten solche, die Wege drumherum gehen, was aber in den Bereich von - eigentlich – Störungen geht? Irgendwo hapert es gewaltig, finde ich.

Interessant noch, wie Frauen/bilder konstruiert werden, die Sicht auf sie, der Versuch 'sie zu fassen zu bekommen' oder das nicht-alle zu zeigen? Man Ray – Coat Stand beispielsweise, ich sehe das so, das eine Frau eben nur 'sein' kann, sich so nennen kann, innerhalb der Ordnung, positioniert, also immer eigentlich eine ART maskerade? Sonst, was wäre sie sonst eigentlich? Wenn man das beim Mann denkt, habe ich den Eindruck, das dieser, wenn er nicht 'entsprechend' positioniert ist, relativ schnell in die 'Ecke' der Homosexualität geschoben wird (oder auch Psychose), bei der Frau findet sich sehr viel mehr, quasi mehr 'Spielarten', vieles rein über den Körper – als ob die Positionierung über diesen geschieht, während ein männlicher Körper wie automatisch positioniert ist/wird?


Frau als Körper/Objekt in der Kunst – dazu ein Text mit Interpretationen dazu und die Frage vielleicht, ob und 'wo' sich männliche und weibliche Blicke auf Körper unterscheiden und die Unterschiede in deren in Szene-Setzung? („Sex-Paralysappeal“. Weiblichkeitsentwürfe im Surrealismus: http://www.fernuni-hagen.de/imperia/md/content/gleichstellung/heft45schulte_sex_surrealismus.pdf ) „Der begehrte Körper wird sozusagen ins Visier genommen, und es ist nur folgerichtig, wenn Man Ray seine Inszenierung der drei Grazien ironisch "Target" - "Ziel" oder auch "Zielscheibe" nennt.“ Siehe Target, Mire universelle v Man Ray

In seiner Fotografie mit dem Titel "Erotique voilée" - "Verschleierte Erotik", unternimmt Man Ray 1933 den Versuch der Inszenierung der phallischen Frau, um ihr gleichzeitig diese Macht zu nehmen und das bewährte Frauenbild wieder herzustellen. Sein Modell, die Künstlerin Meret Oppenheim (1913-1985), steht hinter dem Rad einer Druckerpresse. Augenfällig ragt dem Betrachter der Griff des Druckmaschinenrades in Höhe des weiblichen Geschlechts.entgegen. Zudem werden die Brüste der Frau mit dem knabenhaften Körper ebenfalls durch das Rad verdeckt. Der Garçonschnitt betont ihren androgynen Charakter. Doch die Zähmung und Zurichtung der pseudo-phallischen Frau schlägt sich in ihrem demütig gesenkten Blick nieder, der sie zum betrachteten Objekt macht, statt sie zum machtvollen Subjekt zu erheben.

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Noch zum 'Vergleich', Dompteuse von Hannah Höch

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