Diskussion:Markennamen in der Schule
Die Arbeit liefert einige interessante Argumente und Überlegungen zu Aufkommen und Effekten der Markenkultur.
In formaler Sicht ist die Literaturarbeit in Ordnung, allerdings enthalten die Zitate zum Teil sinnentstellende Tippfehler. Grammatisch enthält die Arbeit relativ wenig Fehler, ist allerdings sprachlich oft ungenau und sinnenstellend. Ein Beispiel: "Die Markenartikel erlangen so zu sagen kultartige Verehrung. Diese Tatsachen lassen es zu, dass bereits auch Kinder und Jugendliche sich schon sehr different sehen." Das Problem hier ist zunächst das "different". Gemeint ist vermutlich "differenziert". Auch dann ist der Sinn aber schwer zu entschlüsseln. Ist gemeint, dass kultartg verehrte Markenartikel von den Jugengdendlichen zur Differenzierung in Subkulturen verwendet werden? Oder dass Markenarktikel Anlass zur Bildung differenzierter Persönlichkeiten bieten? Oder dass dies unter der Bedingung von Markenbewußtsein früher (also "schon") geschieht?
Gelegentlich entsteht durch die sprachliche Ungenauigkeit eine gewissen Komik. So ist z.B. hier: "Marken- und Werbekonzerne versuchen alle Bereiche im Leben eines Jedermann zu "markieren"." vermutlich nicht der "Jedermann", also die literarische Figur gemeint, sondern "eines jeden", also jeden Menschen.
Problematisch ist allerdings die Schlussbemerkung: "Während die Konzerne dadurch ihre Produkte besser auf die Jugend zuschneiden können und den jugendlichen Käufer damit besser erreichen, versucht die Jugend sich selbst zu erreichen. (Zugehörigkeit und Annerkennung einer Clique)" weil keineswegs im Text vorher belegt wird, dass es möglich ist, sich durch Übernahme von Markenidentitäten selbst zu erreichen, sondern doch eher gezeigt wird, dass durch die Übernahme einer Markenidentität die Jugendliche sich selbst zum Mittel für etwas anderes machen und sich so selbst verfehlen.
Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, wenn nicht zunächst die Gliederung genannt wird und dann die Fragestellung, sondern die Gliederung der Fragestellung explizit so folgt, dass die Argumentation klarer wird. Dann wäre es vielleicht auch gelungen etwa die Frage, wie denn die Anfangs gezeigte Veränderung vom Produkt zur Marke sich in der Jugendkultur niederschlägt mit in den Blick zu nehmen, also die einzelnen Abschnitt mehr zusammenzudenken, und dies dann auch klarer auf die Schule zu beziehen, die ja eigentlich Thema der Arbeit war. So bleibt die Frage nur knapp ausreichend beantwortet.