Diskussion:Inwiefern beeinflusst Fernsehen das Verhalten von Volksschulkindern?
Evaluation der Seminararbeit von Wagner durchgeführt von Keplinger
1) Formal
Die Rechtschreibung und Grammatik sind hinreichend korrekt ausgeführt.
Einige Textpassagen (Absätze) lassen vermuten, dass Quellenangeben fehlen bzw. kommt ein Quellenverweis erst nach zwei Absätzen, dabei bleibt unklar, ob dieser auch für den vorigen Absatz gilt bzw. ob sich die Autorin auf eine Literatur bezieht oder nicht (z. B. Kapitel 4 - erster und zweiter Absatz).
Die Zitation ist nicht einheitlich, manchmal wird sofort der Name nachgestellt und manchmal auch ein „vergleiche (vgl.)“ angegeben. Dadurch wird nicht immer klar, ob es sich um ein wörtliches Zitat handelt oder ein Autor nur sinngemäß wiedergegeben wird.
Das Literaturverzeichnis ist einheitlich und übersichtlich gestaltet, sowie alphabetisch geordnet.
2) Inhaltlich
2.1) Text im Ganzen
Die Fragestellung wird genannt und begründet. Die Umsetzung von der Fragestellung in die Gliederung wird in der Einleitung nicht begründet. Auf die Gliederung der Arbeit wird nicht Bezug genommen.
2.2) Abschnitte/Kapitel
Nicht in jedem Abschnitt wird gesagt, warum dieser in der Arbeit steht. Manche Abschnitte sind sehr kurz bzw. nicht zusammengefasst und auf die Fragestellung bezogen. Kapitel 3 besteht nur aus einem Absatz. Kapitel 6 endet mit einer Frage und bei Kapitel 7 ist am Ende ein Beispiel angeführt, das auch nicht als Zusammenfassung gelten kann.
Die Auseinandersetzung mit den referierten Texten erfolgt durchaus kritisch und die Argumentation ist auch gut nachvollziehbar.
Zu den Kriterien:
Kriterium | Beurteilung |
---|---|
Rechtschreibung und Grammatik | OK. |
Quellenangaben | Befriedigend. Bei den Online-Quellen kommt der Name in den Text, der Link in die Literaturliste; auch bei den journalistischen Artikeln kommt nur der Name in den Text. |
Literaturliste | Nicht genügend. Zum einen gibt es ein formales Problem: Die Online-Quellen kommen wie andere nach AutorIn etc. in die alphabetische Liste. Vor allem fällt aber auf, dass hier vor allem journalistische und nicht wissenschaftliche Darstellungen herangezogen wurden; statt der Zeitungsartikel wären Artikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften gut gewesen. Das macht sich auch in der Argumentation bemerkbar. |
Absätze sinnvoll aufgeteilt | Ja. |
Fragestellung und/oder Hypothese | Fragestellung ist vorhanden. |
Begründung Fragestellung/Hypothese | Nicht genügend. Ein Beispiel ist der erste Satz. Menschen lernen nicht das meiste, was sie lernen, aus Massenmedien, sondern durch Kontakt mit der Welt und mit anderen Menschen. Es fehlt auch ein Beleg - solche Behautungen müssen entweder argumentativ belegt oder durch eine passende Quelle gestützt werden. Der zweite Satz ist passend, der dritte ist wieder problematisch, weil das nicht so ohne wieteres richtig ist (offenbar sind Sie z.B. nicht über die auch Online verfügbaren Arbeiten von Kunczik gestolpert). Hier schlägt auch bereits ein boulevardmäßiger journalistischer Stil durch ("wie wir heute wissen"), der in einer wissenschatlichen Arbeit in der Regel fehl am Platze ist. Wenn wir etwas wissen - und das meint hier natürlich wissenschaftlich wissen -, dann kann das entweder mit Argumenten oder mit vorliegenden Studien belegt werden; wobei gerade in diesem Kontext die Widersprüche vorliegender Studien nicht einfach übergangen werden dürfen. Es müssen also Quellen oder Argumente geliefert werden. |
Umsetzung Fragestellung/Hypothese in Gliederung | Nicht genügend. Die Punkte werden zwar genannt, aber nicht begründet. Es wird nur gesagt, dass die Punkte diskutiert werden sollen (eigentlich macht der Konjunktiv da keinen Sinn), nicht aber warum. Außerdem ist gleich der nächste Abschnitt nicht in der Umsetzung in die GLiederung aufgeführt (der übernächste auch nicht). Besser wäre z.B.: "Die Wirkungen des Fernsehens werden in der derzeitigen Fernsehwirkungsforschungvor allem im BLick auf drei Dimensionen, die Agressivität, .... (Quelle 1900, S.00) untersucht. Die vorliegende Arbeit folgt dieser Einteilung. Im ersten Abschnitt daher...". |
Begründung Abschnitte | Nicht genügend. Lediglich im zweiten Satz des zweiten Kapitels wird der Abschnitt im Blick auf die Fragestellung bezogen, wobei die Fragestellung eigentlich nicht auf Österreich eingegrenzt worden ist. |
Zusammenfassung Abschnitte | Ausreichend. Es gibt zwar zusammenfassende Sätze, die werden aber nicht auf die Fragestellung bezogen. Da die jeweils in unterschiedlicher Weise auf die Fragestellung bezogen werden können, wäre jeweils explizit zu machen, wie das hier gedacht ist. Ein BEispiel ist der sechste Abschnitt. Der wird zwar zumindest ansatzweise zusammengefasst; was das zur Beantwortung der Fragestellung beiträgt ist aber nicht so leicht zu erkennen, weil ja nicht nach Verhaltensvorschriften für Eltern gefragt worden ist. |
Kritische Auseinandersetzung mit referierten Texten | Nicht genügend. Hier ist vor allem problematisch, dass journalistische Arbeiten völlig unkritisch übernommen werden. Das alleine wäre ein ausreichender Grund, die Arbeit insgesamt mit nicht genügend zu bewerten. |
Klarheit der Argumentation | Nicht genügend. So enthält z.B. der 9. Abschnitt eine unsystematische Aufreihung von unverbundenen Behauptungen. Wichtig ist aber noch einmal zu betonen: So etwas wie: "Chinesische Wissenschaftler warnen eindringlich vor dieser gefährlichen Entwicklung.", was ohne Quellenangabe oder auch nur halbwegs sinnvolle Darstellung der möglicherweise gemeinten Studie daher kommt, ist in wissenschaftlichebn Arbeiten niemals auch nur ansatzweise akzeptabel. |