Diskussion:2:166
Der Einsatz von Wikis bringt (im Vergleich mit Lernplattformen) also Flexibilität, kostet im Gegenzug dazu allerdings den Verzicht auf bestimmte automatiserte Features wie etwa das automatische Aufrechterhalten von Hierachien
Also das ist schon ein etwas billiger Trick, als Beispiel für automatisierte Features nur die Hierarchien zu bringen. Es gibt eine ganze Reihe von Automatismen, die mir im Wiki fehlen (zum Beispiel ein Tool für automatische Zurück-Links). Aber vielleicht (Frage an die Coder unter uns) kann man zu Gunsten von Wikis sagen, daß es leichter ist, Makros nachzuprogrammieren als die Struktur eines Gebildes wie einer Lernplattform im Nachhinein zu ändern. --H.A.L. 15:51, 21. Mär 2006 (CET)
Lernplattformen setzen eine Trennung von Inhalt und Kommunikation um. [...] Die Trennung basiert auf einem Modell nach dem einem vorgegebenen "Stoff", der sich z. B. in Schulbüchern findet, die Vermittlungstätigkeit ("Diskussion") des Lehrenden mit Fragen der Lernenden ("das habe ich nicht verstanden") und Fragen des Lehrenden (zur Kontrolle ob die Inhalte "richtig" gelernt worden sind) gegenübersteht. Diese Auffassung von "Diskussion" läßt keinen Spielraum zur Modifikation der Inhalte offen.
Das würde ich so nicht sagen. Auch im Mediawiki gibt es die Zweiteilung von "Artikel" und "Diskussion". Der Unterschied liegt ganz woanders, nämlich im Verhältnis zwischen den beiden Abschnitten. Beim Spezialfall Wikipedia dreht sich die gesamte Diskussion letzten Endes um die Frage, was im Bereich "Artikel" stehen soll. Wenn ich mir Gedanken über die Strukturierung von Unterlagen zur Textproduktion mache, lande ich auch immer bei der Zweiteilung von "Entwurf"/"Artikel"/"das, was schließlich eine definitive Fassung werden soll" und "Diskussion"/"Materialsammlung". --H.A.L. 12:26, 5. Apr 2006 (CEST)
Möglicherweise zäumen wir das Pferd ein wenig von der falschen Seite auf, wenn wir bestehende Softwarelösungen (oder besser: bestehende grobe Charakterisierungen von Softwarelösungen) miteinander vergleichen. Vielleicht ist es sinnvoller, zunächst typische Szenarien zu untersuchen, in denen sich akademische Kooperation vollzieht, und dann a) mögliche Frontends zu beschreiben, in denen sich solche Szenarien idealerweise vollziehen könnten, oder b) zu untersuchen, inwiefern die vorhandenen Konzepte für derartige Szenarien geeignet sind. Ich sehe momentan die folgenden Szenarien:
- Weitergabe vorbereiteter Inhalte (cms, statische Webseiten, Gedrucktes)
- gemeinsames Entwickeln von Inhalten, gemeinsames Erarbeiten von Wissen
- Projektmanagement
- Diskussion (Foren)
wobei die Grenzen zwischen einigen, vielleicht zwischen allen Szenarien fließend sein dürften.
Dabei könnte man die These in den Raum stellen, daß in den Konzepten, nach denen die meisten Lernplattformen entwickelt werden, das gemeinsame Erarbeiten von Wissen völlig ignoriert wird. Interessant wird diese These, wenn man zusätzlich behauptet, daß dieses gemeinsame Erarbeiten für den akademischen Betrieb eine gewisse Relevanz hat.
H.A.L. 19:41, 10. Apr 2006 (CEST)