Datei Diskussion:YoungBruehl Bisexuality.pdf

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--A0601412 21:17, 21. Okt. 2012 (CEST)Am besten gefällt mir die Definition Freuds über Bisexualität im Buch "Bausteine der Psychoanalyse" S. 29. Er bezeichnet den Begriff der Bisexualität, als eine angeborene, zugleich männliche und weibliche sexuelle Anlage, die jedem Menschen eigen ist und die den Konflikten um die Geschlechtsidentität zugrunde gelegt werden muß. Mein Hintergedanke dazu ist: "Der Ursprung allen Seins, für alle Säuglinge, ist die Sexualität (und Liebe), für alle Persönlichkeiten, die Zweisamkeit (Liebe) mit(zur) der anderen Person (Objekt), die als Vorbild ausgewählt wurde. Wenn der Trieb sich durch Sexualität in Gang setzt, bestätigt sich dies. Nur müsste man da darüber nachdenken, ob Sexualität wirklich nur physisch erlebt wird oder auch im Unbewussten psychisch. Auch in kleinsten Lebewesen vollzieht sich die Spaltung und Paarung über Sexualität. Und in seinen Chromosomen besteht jeder Mensch aus einem männlichen und einem weiblichen Chromosomen, im Endeffekt ist das Geschlechtschromosomen dann ausschlaggebend für das Geschlecht Frau oder Mann. ... Weiter bei Freud (S. 29): Freud beschreibt Bisexualität als ein biologisches Konzept und hier bringt Freud Biologie und Psychoanalyse auf gleichen Boden, weil er nämlich eine ursprüngliche Bisexualität des menschlichen Indivduums voraussetzt. Unaufgeklärt bleibt der Psychoanalyse hierbei die Trennung von weibliche und männlich, wobei die Biologie sehr wohl über beide Begriffe aufgeklärt und die Psychoanalyse erst durch ihre Arbeitsanalysen diesen etwas zugrunde legen kann. ...

--A0601412 21:17, 21. Okt. 2012 Brühl knüpft ja an die Erklärungen Freuds über Bisexualität an und betrachtet es als etwas multimäßiges. Allerdings die Anknüpfung an die Homosexualität ist mir noch zu undeutlich. Es gut festzustellen welche kulturellen und politischen Stellungen und Errungenschaften die Homosexuellen haben und festzuhalten, dass die Frau und der Mann sich in sich selbst weiterentwickelt entdeckt haben, dass sie eine homosexuelle Identität haben, worin sie weiblich weiblich oder weiblich männlich sind, oder bei Mann der weiblich männlich oder männlich männlich ist. Nichtsdestotrotz ist es ein gewaltiger Unterschied, ob es jetzt zum Geschlechtsakt kommt oder nicht. Da knüpfe ich an Freuds Erklärung, dass alle Menschen von Natur aus bisexuell sind. Bspw. ein Mann/Junge in pubertärer Phase, sieht dass die Brust seines Klassenkammeraden schon richtig gewachsen ist und reif aussieht im Turnunterricht, und fragt ihn darf ich deine Brust berühren und fühlen, wie sich das anfühlt? Darin beginnt z.B. eine bisexuelle Berührung, allerdings muss dass meiner Meinung nach, kein Zeichen dafür sein, dass der homosexuell ist und eine homosexuelle Anbahnung wünscht. Er möchte nur wissen, wie dass ist wenn er selbst dann soweit ist! Dass heiß nicht, er möchte Geschlechtsverkehr mit ihm haben. Das nun sein Klassenkammerade seine Brust berühren und betrachten lässt, ist wiederum ein Ausdruck, dass auch dieser bisexuell ist, zwar sexuelle Reize verspüren wird, aber keineswegs sind das homosexuelle Anzeichen. - Ich wollte nur erklären, womit für mich die Bisexualität beginnt. Homosexuelle dürften wie bei Heterosexuellen, dann auch den Wunsch verspüren mit einander Sex und Geschlechtsverkehr zu erleben, während bisexuelle Menschen es erlauben, dass ein gleichgeschlechtiger Mensch ihren Körper ansieht und bewundert. Es gibt auch Menschen, die neigen - bewusst- nicht zur Bisexualität, sie mögen es nicht wenn sich gleichgeschlechtige Menschen irgendwelche Äußerungen über ihr sexuelles Aussehen machen. Allerdings müsste bei so einem Menschen, auch in der Kindheit die Berührung von Mutter oder Vater unangenehm gewesen sein,und dass ist bei keinem natürlichen Kind der Fall.... (CEST)Am besten gefällt mir die Definition Freuds über Bisexualität im Buch "Bausteine der Psychoanalyse" S. 29. Er bezeichnet den Begriff der Bisexualität, als eine angeborene, zugleich männliche und weibliche sexuelle Anlage, die jedem Menschen eigen ist und die den Konflikten um die Geschlechtsidentität zugrunde gelegt werden muß. Mein Hintergedanke dazu ist: "Der Ursprung allen Seins, für alle Säuglinge, ist die Sexualität (und Liebe), für alle Persönlichkeiten, die Zweisamkeit (Liebe) mit(zur) der anderen Person (Objekt), die als Vorbild ausgewählt wurde. Wenn der Trieb sich durch Sexualität in Gang setzt, bestätigt sich dies. Nur müsste man da darüber nachdenken, ob Sexualität wirklich nur physisch erlebt wird oder auch im Unbewussten psychisch. Auch in kleinsten Lebewesen vollzieht sich die Spaltung und Paarung über Sexualität. Und in seinen Chromosomen besteht jeder Mensch aus einem männlichen und einem weiblichen Chromosomen, im Endeffekt ist das Geschlechtschromosomen dann ausschlaggebend für das Geschlecht Frau oder Mann. ... Weiter bei Freud (S. 29): Freud beschreibt Bisexualität als ein biologisches Konzept und hier bringt Freud Biologie und Psychoanalyse auf gleichen Boden, weil er nämlich eine ursprüngliche Bisexualität des menschlichen Indivduums voraussetzt. Unaufgeklärt bleibt der Psychoanalyse hierbei die Trennung von weibliche und männlich, wobei die Biologie sehr wohl über beide Begriffe aufgeklärt und die Psychoanalyse erst durch ihre Arbeitsanalysen diesen etwas zugrunde legen kann. ...



"...die als Vorbild ausgewählt wurde. Wenn der Trieb sich durch Sexualität in Gang setzt, bestätigt sich dies. Nur müsste man da darüber nachdenken, ob Sexualität wirklich nur physisch erlebt wird oder auch im Unbewussten psychisch."

Die Begriffe Vorbild und gewählt würde ich in Frage stellen. Im Text ist oft die Rede vom Objekt, vom bisexuellen Objekt und ich glaube nicht, und ähnlich geht es aus dem Text hervor, dass diese von uns quasi aktiv 'gewählt' würden. Der Grund warum sich jemand in jemanden verliebt oder sich zu ihm/ihr hingezogen fühlt, kann oft nicht wirklich erklärt werden?! Geht es hier auch um die 'Ursache des Begehrens' (Objekt a)? Wenn ja, dann springen wir auf 'das an' was wir eben nicht sehen oder erklären können? Ein Merkmal, etwas bei anderen, was diese zu wiedergefundenen Objekten macht?! (vgl. zBsp Fink 2006:123f). Im Grunde, wenn es 'nur' ein Merkmal wäre, dann fragt sich, ob es tatsächlich an eine Art männliche oder weibliche 'Fassade' gebunden ist, oder ob das dann nicht 'egal' sein kann und somit Bisexualität unterstreichen würde. Wiederum Sexualität "auch im Unbewussten psychisch", ich wage zu behaupten: Ja natürlich!


"Und in seinen Chromosomen besteht jeder Mensch aus einem männlichen und einem weiblichen Chromosomen, im Endeffekt ist das Geschlechtschromosomen dann ausschlaggebend für das Geschlecht Frau oder Mann" Wie auch im Text steht, ist das männliche oder weibliche Erscheinungsbild kein Garant für einen Rückschluss auf die Chromosomenverteilung, Unregelmäßigkeiten zwischen Phäno- und Karotyp kommen vor und werden oft nie erkannt. Dennoch würde man bei diesen Personen 'ihre Männlich- oder Weiblichkeit' nicht in Frage stellen. Anhand der Chromosomen kann man wissen, was 'man eigentlich ist', aber sagen tut das nicht viel, wie auch im Text erläutert, stellt es eine Möglichkeit der Kategorisierung dar (S. 191)?!

Nach dem Sexuierungs'modell' bei Lacan hat das Einordnen Mann oder Frau sehr viel mit Sprache zu tun, es sind Begriffe in/aus/der Sprache:"Dies sind die einzig möglichen Definitionen des Parts Mann oder Frau für das, was sich in der Position befindet, die Sprache zu bewohnen" (Lacan 1986:87). Möglich ist hier auch ein Mann der weiblich sexuiert ist, beispielsweise, dieser würde sich aber dennoch als männlich aussagen?! Wäre dem nicht so, wäre die Welt voller 'als männer-Erscheinende' die sagen "Ich bin eine Frau" und ebenso andersrum? Wieder: Von was hinge die Partnerwahl ab? Von der Fassade, dem Bild das der/die andere wirft, ein Teil davon? Wo beginnt 'Femininität und Maskulinität'? Wenn, wie auch im Text (irgendwo...) die Rede ist von femininen Männern und so weiter - werden diese Männer potentiell interessant für andere Männer, oder maskuline Frauen ebenso für vermeintlich heterosexuelle Frauen? Und so weiter und so fort.. .

Was ist ein natürliches Kind? nein, ernsthaft - du schreibst

"Nichtsdestotrotz ist es ein gewaltiger Unterschied, ob es jetzt zum Geschlechtsakt kommt oder nicht." und dann später: "Das nun sein Klassenkammerade seine Brust berühren und betrachten lässt, ist wiederum ein Ausdruck, dass auch dieser bisexuell ist, zwar sexuelle Reize verspüren wird, aber keineswegs sind das homosexuelle Anzeichen. " und dann "Homosexuelle dürften wie bei Heterosexuellen, dann auch den Wunsch verspüren mit einander Sex und Geschlechtsverkehr zu erleben, während bisexuelle Menschen es erlauben, dass ein gleichgeschlechtiger Mensch ihren Körper ansieht und bewundert."


Also: Wenn Klassenkamerad A sich berühren lässt, weil B wasauchimmer wissen will, dann heißt das natürlich nicht unbedingt, dass da jemand homosexuell ist und aber: Wenn Kamerad A Frauen mag UND die Berührung eines anderen Mannes, dann wäre er bisexuell. ...wie auch immer, ich verstehe nicht, warum Homo-oder Heterosexuelle "dann auch den Wunsch verspüren" und Bisexuelle nicht, sondern sich aber nur betrachten lassen (von Gleichgeschlechtlichen) und damit kein Problem haben? Was willst du damit sagen..das eine zugrunde liegende Bisexualität sich so ausdrückt, dass man weniger 'verkrampft' gegenüber Gleichgeschlechtlichen ist, aber keinen Wunsch auf Sex mit jenen? --CoS 18:03, 27. Okt. 2012 (CEST)