Buch 1 (PSI): Unterschied zwischen den Versionen

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Dem Titel "Pferde quälen?" intendiert die Fragestellung, ob dies unter Umständen auch gerecht sein kann; z. B. bei der Heranziehung zu kommerziellen Zwecken für uns Menschen: etwa beim Abtransport zum Schlachthof zur Lebensmittelverwertung (Pferdeleberkäse), beim Lastentransport, bei schwerer Feldarbeit etc. etc. Meine klare Antwort darauf lautet: N e i n.
 
Dem Titel "Pferde quälen?" intendiert die Fragestellung, ob dies unter Umständen auch gerecht sein kann; z. B. bei der Heranziehung zu kommerziellen Zwecken für uns Menschen: etwa beim Abtransport zum Schlachthof zur Lebensmittelverwertung (Pferdeleberkäse), beim Lastentransport, bei schwerer Feldarbeit etc. etc. Meine klare Antwort darauf lautet: N e i n.
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Denn wie schon Platon richtig feststellte: "Ohne Idee des Guten muss das menschliche Leben scheitern". In diese müssen nun auch Lebewesen wie z. B. Pferde miteinbezogen werden, wenngleich sie an und für sich (''auto kath''hauto'')keinen ethischen Gegenstand darstellen, weil sie für ihr Tun oder Unterlassen nicht verantwortlich sind, oder dafür jemals verantwortlich gemacht werden können.
 
Denn wie schon Platon richtig feststellte: "Ohne Idee des Guten muss das menschliche Leben scheitern". In diese müssen nun auch Lebewesen wie z. B. Pferde miteinbezogen werden, wenngleich sie an und für sich (''auto kath''hauto'')keinen ethischen Gegenstand darstellen, weil sie für ihr Tun oder Unterlassen nicht verantwortlich sind, oder dafür jemals verantwortlich gemacht werden können.
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Da Gerechtigkeit ferner ausschließlich auf  G u t e s  zielt, quälen jedoch seiner Natur nach in keiner gesunden Seele etwas Gutes bewirken kann, hat ein derartiger Terminus weder einen Bezug zur Gerechtigkeit, noch überhaupt zur Richtigkeit der Maxime eines ethisch korrekten Handelns. Das Quälen ist somit kein Gegenstand der Gerechtigkeit. Platon erkennt völlig zu Recht (vgl. Staat 433): "Gerechtigkeit ist der Besitz und das Tun dessen, was einem zukommt - sie ist eine ''taxis kai kosmis''; sie ist der Seele, was dem Körper die Gesundheit". Ein Lebewesen zu quälen (egal ob Mensch oder Tier) stellt daher, besonders im Sinne Platons, weder ein Mittel zur Erlangung einer seelischen Gesundheit dar, noch ist ein solches Verhalten etwas, das jemandem automatisch  z u k o m m t, sondern diese Tyrannei ist ein anthropologisch angeeignetes Charakterdefizit sadistischer Menschen.
 
Da Gerechtigkeit ferner ausschließlich auf  G u t e s  zielt, quälen jedoch seiner Natur nach in keiner gesunden Seele etwas Gutes bewirken kann, hat ein derartiger Terminus weder einen Bezug zur Gerechtigkeit, noch überhaupt zur Richtigkeit der Maxime eines ethisch korrekten Handelns. Das Quälen ist somit kein Gegenstand der Gerechtigkeit. Platon erkennt völlig zu Recht (vgl. Staat 433): "Gerechtigkeit ist der Besitz und das Tun dessen, was einem zukommt - sie ist eine ''taxis kai kosmis''; sie ist der Seele, was dem Körper die Gesundheit". Ein Lebewesen zu quälen (egal ob Mensch oder Tier) stellt daher, besonders im Sinne Platons, weder ein Mittel zur Erlangung einer seelischen Gesundheit dar, noch ist ein solches Verhalten etwas, das jemandem automatisch  z u k o m m t, sondern diese Tyrannei ist ein anthropologisch angeeignetes Charakterdefizit sadistischer Menschen.
  

Version vom 25. November 2008, 21:40 Uhr

335b-e (PSI)

Pferde quälen? (PSI)

Dem Titel "Pferde quälen?" intendiert die Fragestellung, ob dies unter Umständen auch gerecht sein kann; z. B. bei der Heranziehung zu kommerziellen Zwecken für uns Menschen: etwa beim Abtransport zum Schlachthof zur Lebensmittelverwertung (Pferdeleberkäse), beim Lastentransport, bei schwerer Feldarbeit etc. etc. Meine klare Antwort darauf lautet: N e i n.

Denn wie schon Platon richtig feststellte: "Ohne Idee des Guten muss das menschliche Leben scheitern". In diese müssen nun auch Lebewesen wie z. B. Pferde miteinbezogen werden, wenngleich sie an und für sich (auto kathhauto)keinen ethischen Gegenstand darstellen, weil sie für ihr Tun oder Unterlassen nicht verantwortlich sind, oder dafür jemals verantwortlich gemacht werden können.

Da Gerechtigkeit ferner ausschließlich auf G u t e s zielt, quälen jedoch seiner Natur nach in keiner gesunden Seele etwas Gutes bewirken kann, hat ein derartiger Terminus weder einen Bezug zur Gerechtigkeit, noch überhaupt zur Richtigkeit der Maxime eines ethisch korrekten Handelns. Das Quälen ist somit kein Gegenstand der Gerechtigkeit. Platon erkennt völlig zu Recht (vgl. Staat 433): "Gerechtigkeit ist der Besitz und das Tun dessen, was einem zukommt - sie ist eine taxis kai kosmis; sie ist der Seele, was dem Körper die Gesundheit". Ein Lebewesen zu quälen (egal ob Mensch oder Tier) stellt daher, besonders im Sinne Platons, weder ein Mittel zur Erlangung einer seelischen Gesundheit dar, noch ist ein solches Verhalten etwas, das jemandem automatisch z u k o m m t, sondern diese Tyrannei ist ein anthropologisch angeeignetes Charakterdefizit sadistischer Menschen.

WHH (11/08)

339b-340c (PSI)

348b-350c (PSI)



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