Bessoth, Richard: K.L.I.M.A.: Fünf Führungsstrategien, die alle ins Boot bringen. In: Pädagogische Führung, 14, 2003, 3, S. 122-128

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Richard Bessoth beschäftigt sich in diesem Artikel mit ‚neueren’, moderneren Führungskonzepten, die vor allem zur Verbesserung von Schulsystemen dienen sollen. In seiner Analyse und Beschreibung einer „partizipativen Führung“ (Bessoth 2003, 122) zieht er immer wieder Vergleiche zu Bereichen der Wirtschaft. Er stellt einen Zusammenhang zwischen der Art, wie eine Schule geführt wird, und den Leistungsergebnissen ihrer SchülerInnen her, indem er erklärt, das schlechte Abschneiden der deutschen SchülerInnen bei PISA kommt dadurch zustande, dass ein Großteil der Schulen nicht gut geführt wird.


Zur Klärung des Forschungsstandes werden verschiedene Autoren genannt, beispielsweise Malik, Bennis und Nanus, deren Konzepte sich in gewisser Weise ähneln. Das K.L.I.M.A.-Konzept stammt aus dem Jahr 1999 und geht auf Bergmann, Hurson und Russ-Eft zurück. Das Wort K.L.I.M.A. ergibt sich aus den Anfangsbuchstaben der fünf Führungsstrategien.


Der erste Ansatz lautet „Kreiere eine fesselnde Zukunft“ (Bessoth 2003, 123) und beinhaltet das Fallenlassen des Problemlösungsmodells bzw. das Finden einer gemeinsamen Vision. Es erscheint wichtig, eine große Anzahl von Lehrkräften mit einzubeziehen, um die Leistungen der Schule anzutreiben und das Klima innerhalb ihrer Strukturen zu verbessern.

„Lass die Lernenden (Kunden) die Schule antreiben“ (Bessoth 2003, 124), meint, „im Interesse des Kunden zu handeln“ (Bessoth 2003, 124). Die Orientierung an den SchülerInnen kann als Basis für bessre Lernerfolge gesehen werden. Die Leitung sollte hierbei den Blick vom Unmöglichen hin zum Möglichen lenken und die SchülerInnen zu Koproduzenten werden lassen.

Um eine offene Kommunikation geht es, wenn „jeder verfügbare Kopf involviert“ (Vgl. Bessoth 2003) werden soll. Als Schlüsselwörter zu diesem Thema können Unterstützung, Informationsweitergabe, aktives Zuhören, Feedback und die Orientierung an Stärken der Mitarbeiter genannt werden.

In der vierten Strategie geht es um die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen ‚Ebenen’ einer Schule. Nicht hierarchisches sondern Prozessdenken steht im Vordergrund. „Manage/organisiere die Arbeit übergreifend“ (Bessoth 2003, 126) verlangt von der Führung, das Verstehen von Arbeitsabläufen, das Erleichtern von abteilungsübergreifenden Tätigkeiten und die Bereitschaft, „offen zu bleiben und ihr Urteil zurückzustellen“ (Bessoth 2003, 126).

Der fünfte und letzte Ansatz beschreibt die Wichtigkeit vom „Aufbauen von Glaubwürdigkeit und Vertrauen“ (Bessoth 2003, 127). Durch die Vermittlung und den Zuspruch von Glaubwürdigkeit, kann Vertrauen, das als notwendige Voraussetzung für Führung und ein produktives Organisationsklima bezeichnet wird, aufgebaut werden. Das Lernen unter solchen Voraussetzungen geht über die bloße Pflichterfüllung hinaus, Erfolge können eher sichergestellt werden als unter den herkömmlichen, bürokratischen Strukturen.



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