Benutzer Diskussion:Klaus Jarosch/MuDO09

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Blick nach aussen

Thomas Auinger formuliert Fragen zur Stundenreflexion

Bemerkungen zu Themen, die im Protokoll angesprochen werden

(zur Vorlesung, nicht zur Verbesserung des Protokolls)

Hinführung, Erfahrungswissenschaft

Dass die Entscheidung für oder gegen die Zeckenimpfung "eine philosophische Frage" sei, lese ich so: Es gibt mehrere in sich konsistente, Betrachtungsmuster, aus denen unterschiedliche Handlungsanweisungen folgen. Dazu gehören Schulmedizin und Alternativmedizin. Das sind beides keine "Erfahrungswissenschaften", sondern Deutungszusammenhänge unter Berücksichtigung von Erfahrungsdaten.

Dass irgendetwas, eine Wissenschaft oder ein Menschenleben, "der Wahrheit immer näher käme", ist ein platter Allgemeinplatz. Um eine solche Behauptung zu begründen, müsste man zuerst klären, was diese Wendung bedeutet. "Wahrheiten sammeln"? Wissenschaften sind korrigierbare Behauptungssysteme. Sie formulieren Aussagen und treffen Voraussagen. Es gibt natürlich auch andere Auffassungen von "Wahrheit", z.B. "ein wahrer Genuss".

"Wie ist es möglich, dass aus Wirklichem etwas Unwirkliches entsteht?" Im Kontext heißt das: Wie aus empirischen Zuständen "Überempirisches" entsteht. Wie kommt die Seele in diesen Gedankengang? Als Import aus der Philosophiegeschichte? Der Begriff "empirisch" ist aus einem Zusammenhang genommen, in dem er von anderen Begriffen unterschieden wird: "theoretisch", "mathematisch", "logisch", "nicht-empirisch". Was ist mit "überempirisch" gemeint? Wo kommt das "über" her?

"Jeder Person weiß, dass er/sie einen Körper hat". "Wäre aber das menschliche Wissen nur die Sinnlichkeit ... dann würde man nur das wissen, worauf die Sinne gerichtet sind." Was ist hier mit "Wissen" gemeint? Was soll es heißen, dass das Wissen die Sinnlichkeit ist!? "Wissen" wird hier ebenso unkommentiert gebraucht, wie vorher "Wahrheit".

  • Der Mensch weiß, dass er einen Körper hat.
  • Der Mensch weiß seinen Körper.
  • Der Mensch weiß sich selbst.
  • Helga weiß, dass ihr eine Prüfung fehlt.
  • Helga weiß eine fehlende Prüfung.

Wie drückt man sich hier richtig aus? Ist das frei verhandelbar?


Wissen

Wie nähern wir uns dem Thema "Wissen"? Die Fragen beginnen gleich mit dem Ausdruck "das Wissen". Was für eine "Gegebenheit" ist das? Wenn gesagt wird, dass das Wissen alle Menschen und Ereignisse einschließt - wie ist das zu verstehen? Und dass ich ein Wissen habe und dass es eine Metaebene besetzt? Gibt es ein Phänomen, an dem man Antworten auf diese Fragen quasi ablesen kann? Was tut man, wenn man solche Fragen verfolgt?

Ein erster Hinweis: Wir platzieren den Ausdruck "Wissen" in Nachbarschaft mit "Person", "Sinnlichkeit", "Distanz". Wir paraphrasieren alltägliche Redewendungen, z.B. dass es nicht der Körper ist, der weiss. Dass wir bewußte Lebewesen sind; dass wir wissen, dass wir Personen sind.

"Es lässt sich feststellen, dass das Wissen einerseits in Distanz zur Sinnlichkeit steht, andererseits jedoch sehr wohl von der Sinnlichkeit weiß."

Das Wissen weiß von der Sinnlichkeit. Das Wissen steht in Distanz zur Sinnlichkeit. Das läßt sich feststellen. Wer und was ist da gemeint?

--anna 15:27, 18. Okt. 2009 (UTC)

Sprache

Ich habe bereits vor einem Jahr eine Vorlesung zur Ideengeschichte von Prof. Gotz gehört, in der ähnliche Inhalte vermittelt wurden. Zum zweiten Mal erweckt das Vorgetragene bei mir den Eindruck einer recht künstlichen Konstruktion. In der besagten Vorlesung wurde das verstärkt durch Aussagen der Art

"Wir brauchen einen Körper um zu handeln"
"Wir brauchen etwas, was über der Einzelsprache steht" usw.

Das klingt fast so wie in meinem zweiten Studium, der Mathematik: "Sei V ein K-Vektorraum..." Es scheinen unkommentierte und unhinterfragte Annahmen zu sein, von denen man weiter ausgehen will. Die Begriffe dahinter (Wahrheit, Wissen) mögen von wo auch immer motiviert sein (vielleicht aus der Philosophiegeschichte, wie schon bemerkt), sie fallen einfach vom Himmel. Wenn man die Herangehensweise an das Thema so deutet, dann wird die Kritik weniger an diesen Annahmen anzusetzen haben, sondern vielmehr an den Folgerungen bzw. der weiteren Vorgehensweise. Außerdem wird man fragen müssen, was wir aus diesem "Modell" lernen können.

Ein Punkt, an dem ich große Schwierigkeiten habe etwas zu lernen und der mir sehr abenteuerlich erscheint, ist die Einführung der Sprache:

"Weil sich das Ich wissend weiß, weiß es auch alles von ihm Gewusste als von ihm gewusst. Es taucht somit das Gewusste in die Allgemeinheit des Wissens ein, die sich als SPRACHE konkretisiert." (Zitat nach Protokoll von Klaus Jarosch)

Wie weit trägt ein solcher Begriff der Sprache? --Paul Wedrich 18:33, 21. Okt. 2009 (UTC)