Benutzer Diskussion:Andyka/Mitschriften/WS08-OSP-E02-10 10 08

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Rekursionen

Was mir beim Transkribieren gerade aufgefallen ist: Es ist ganz interessant und auf der anderen Weise etwas ungewöhnlich, eine Tätigkeit auf etwas anzuwenden, was man selbst getan hat und über das jemand anderer redet und worauf man dann noch einmal seine eigene Tätigkeit anwendet. Man kommt sozusagen in eine Schleife, wo man seiner eigenen Tätigkeit auf der inhaltlichen Seite wieder begegnet. Das ist - finde ich - eine Art kreative Feedback-Schleife (oder: eine andere Art der Selbstreflexion), die normalerweise über Face-to-Face-Begegnungen, in diesem Fall aber über die Produkte seiner eigenen Tätigkeit (Reden oder Transkribieren) jedoch eingebettet in die gesellschaftlichen Zusammenhänge zustande kommt. Technisch-Informatisch gesehen würde man am Ehesten von Rekursionen sprechen. Im Softwareentwicklungszusammenhang fällt einem das nicht so stark auf, finde ich. --Andyk 16:19, 16. Okt. 2008 (CEST)

Darüber habe ich im Zuge der Vorlesungen von Prof. Hrachovec auch schon des öfteren nachgedacht. Ich muss dabei auch immer an ein kleines Buch von Jacques Derrida denken "As if i were dead / Als ob ich tot wäre", wo Derrida an einem Seminar über sich selbst teilnimmt. Ebenso das Buch über Derrida von Bennington und Derrida selbst. Das Paraphrasieren, Remixen ... ist ja eigentlich ein Grundelement von Derridas Philosphie --> Stichwort Differance. Ich fände es witzig einen direkten Dialog oder Anweisungen in solche Kommunikationen einzubauen. Zum Beispiel während einer Vorlesung: "Herr Kirchner überspringen Sie die beiden nächsten Sätze!" oder eine explizite Textanweisung. Das wäre dann eine interessante Stelle, wo der gesprochene Vortrag seine Transkription direkt einholt oder sogar überholt und der Anwesenheit des Sprechers hinter dem Text oder "im Text" Platz leiht. --Richardd 16:44, 16. Okt. 2008 (CEST)