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Version vom 28. März 2007, 22:45 Uhr von Mario R (Diskussion | Beiträge) (Gerhard Roth: Worüber dürfen Hirnforscher reden - und in welcher Weise?)
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Deutsche Zeitschrift für Philosophie


bearbeitet von Nancy Mertins und Mario Reiter
ausgewählte Texte aus der deutschen Zeitschrift für Philosophie mit Schwerpunkt: Hirn als Subjekt? I + II


Gerhard Roth: Worüber dürfen Hirnforscher reden - und in welcher Weise?

Gerhard Roth, seines Zeichens Biologe und Hirnforscher, hat sich in den letzten Jahren der Publikation zahlreicher neurophilosophischer Bücher und Artikel angenommen. So steht auch der, in der 2. Ausgabe des Jahres 2004 erschienen "deutschen Zeitschrift für Philosophie", gedruckte Artikel unter der Ägide, die Tabus der naturwissenschaftlichen Hirnforschung und ihre Positionierung in der Philosophie darstzustellen.

"Es kann den Philosophen nicht gleichgültig sein, dass Teile der Neurowissenschaften bzw. der Hirnforschung, die man inzwischen unter dem Begriff "kognitive und emotionale Neurowissenschaften" zusammenfasst, in Bereiche vordringen, die zu den Kernbestandteilen der Philosophie gehören, wie Erkentnnistheorie und Geistes- und Bewusstseinsphilosophie, oder sich gar mit Fragen der Moral, Ethik und Willensfreiheit befassen.

mE ist die Interdisziplinarität der Philosophy of Mind, der CogSci oder auch der Kybernetik, deren Anfänge wohl als Referenz für das Ineinandergreifen, transdisziplinieren von monokulturellen Wissenschaften, eine der wichtigsten Weiterentwicklungen auf dem Weg zu einem besseren, wenn auch überbewerteten, naturwissenschaftlich angehauchten, Verständnis des Menschen. Einer Disziplin zu verbieten sich in die Gefilde einer anderen einzumischen, mutet mir äußerst einfältig an, vor allem dann, wenn sie (die Disziplin) in ihrer eigenen Theoriegetränktheit regelrecht unterzugehen scheint. Die mE beste Möglichkeit dieser Theoriegeladenheit zu entfliehen ist über die Strangification wissenschaftstheoretischer Konzeptionen.


Roths philosophische Positionen

nicht-reduktionistischer Physikalismus
Epiphänomenalismus
interaktionistischer Dualismus
mentale Verursachung


Positionen im Text

"Die Hirnforschung hat, anders als Physik und Chemie, für sich bisher keine grundlegende Methoden- und Begriffskritik durchgeführt. Hierfür war sie bisher zu jung und zu vielfältig in ihren Methoden und Gegenständen. Nichts-destoweniger ist es für eine wissenschaftliche Disziplin unabdingbar, dass sie sich eine logisch-begriffliche Basis schafft, in der festgelegt ist, worüber sie in welcher Weise reden soll."

mE bezieht sich Roth hier explizit auf eine rein sprachphilosophische Dekonstruktion von Begriffen. Jede Disziplin also braucht seinen eigenen Wortschatz, seine eigene scientific-community-language damit sie von den anderen bloß nicht verstanden werden kann. Klarerweise bedarf es bei einem inter-/transdisziplinären Forschungsvorhaben, bei unterschiedlicher Verwendung ähnlicher Positionen und Begrifflichkeiten ein einheitliches Feld. DAss die Hirnforschung sich an der Philosophie orientiert ist viel eher als Kompliment an die Philosophie zu verstehen, alsdass sich hier darüber aufgeregt werden sollte. Programme wie CogSci laufen heute studientechnisch fast ausschließlich über das philosophische Departement. Diese Art der Neuentwicklung von Institutionen scheint in den letzten Jahren/Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Man denke nur an den großen Bereich der Medientheorie, in denen Philosophen wie Joseph Vogl herausragendes geleistet haben, um neue interdisziplinäre Zweige zu entwerfen und Neu entstehen zu lassen.

Wolf Singer: Selbsterfahrung und neurobiologische Fremdbestimmung. Zwei konfliktträchtige Erkenntnisquellen

Hans-Peter Krüger: Das Hirn im Kontext exzentrischer Positionierungen. Zur philosophischen Herausforderung der neurobiologischen Hirnforschung

Jürgen Habermas: Freiheit und Determinismus

Wolfgang Detel: Forschungen über Hirn und Geist

Uwe Kasper: Kann die Quantentheorie den Hirnforschern helfen, Probleme zu verstehen?

<root><br /> <h level="2" i="1">== Kontext ==</h>

Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)

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