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An dieser Stelle in der Geschichte 69 haben eben [http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Thompson Ken Thompson] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Ritchie Dennis Richie], sind zwei der Pioniere in der Entwicklungslinie von der ich erzähle. Sie haben eine Computersprache geschaffen, die nennt sich „C“. Diese Computersprache „C“ ist gedacht gewesen um diesen Typ von Computer zu bedienen und ist dann weiterentwickelt worden für andere Typen von Computern. Mit dieser Programmiersprache „C“ ist dann das Betriebssystem [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] entwickelt worden.
 
An dieser Stelle in der Geschichte 69 haben eben [http://de.wikipedia.org/wiki/Ken_Thompson Ken Thompson] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Ritchie Dennis Richie], sind zwei der Pioniere in der Entwicklungslinie von der ich erzähle. Sie haben eine Computersprache geschaffen, die nennt sich „C“. Diese Computersprache „C“ ist gedacht gewesen um diesen Typ von Computer zu bedienen und ist dann weiterentwickelt worden für andere Typen von Computern. Mit dieser Programmiersprache „C“ ist dann das Betriebssystem [http://de.wikipedia.org/wiki/Unix Unix] entwickelt worden.
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Unix als ein PAN, das können sie hier  [[http://www.faqs.org/docs/artu/ch02s01.html Link]] nachlesen. „Unics” steht für Uniplexed Information and Computing Service. Ist eine Variation von Multix. Multics hat es früher geheißen und steht für MULTiplexed Information and Computing Service.
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Auch die Sprache „C“ ist eine Nachfolge-Sprache von „B“. Solche Entwicklungen sind sozusagen im Handwerk entstehende und aufeinander beziehende Entwicklungen.
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Hier sind Ken Thompson und Dennis Richie 1972.  [[http://www.faqs.org/docs/artu/graphics/kd14.jpg Link]]

Version vom 22. November 2008, 19:02 Uhr

Open Source Philosophie – Einheit06: 14.11.2008

  • Vortragender: Herbert Hrachovec

Organisatorisches

Ja, ich begrüße sie zu dieser Vorlesung. Ich habe vor 14 Tagen vergessen anzükündigen, dass vor einer Woche die Vorlesung ausgefallen ist. Was Sie sicher gemerkt haben. Ich hoffe nicht zu spät.

Terminübersicht

Ich hab das noch hineingeschrieben, groß, auf die Seite und es ist auch an der Institutshomepage verzeichnet worden. Ich mache Sie aber darauf aufmerksam, dass auf der Hauptseite, hier: Open Source Philosophie, Diskussion, der Plan der Vorlesung für den Rest des Semesters zu ersehen ist. Und bitte markieren Sie sich die Termine 28. 11 und vermutlich 12.12. Also 28.11 bin ich sicher nicht da, da gibt es einen Kongress in Brno Und am 12.12 möglicherweise auch nicht. Also diese beiden Vorlesungen fallen auch aus.

Transkripte

Sie sehen hier des Weiteren in Grün, schon die vorhandenen Transkripte [Link]der Vorlesungen die sie hier auch in einer Tabelle bemerken können, inklusive den Tonaufnahmen.

Gepflogenheiten der Philosophie

Ich habe gerade vorher gesagt und das wird heute noch geradezu im Zentrum, oder es ist eine wunderschöne Illustration dessen, was heute im Zentrum stehen wird. Nämlich die Bewegung, in der im Rahmen einer Kooperation die nicht von vorneherein verordnet oder vorgeschrieben ist. Diese Form von gemeinschaftlicher zur Verfügung Stellung und dann natürlich möglicherweise Weiterbearbeitung von Vorlesungsinhalten.

Der Punkt ist ja der, ich hab noch nicht angefangen darüber zu reden und darüber genau nachzudenken, aber das will ich hier doch mal kurz markieren, dass das für mich ein zusätzliches Extramoment ist mich hier möglichst anzustrengen, dafür, dass alle etwas davon haben. Dass nicht nur Sie davon etwas haben, sondern dass man damit auch etwas tun kann und es ist ziemlich mit Händen zu greifen, dass das Ergebnis einer solchen Arbeit, wenn man dann nochmals drüber arbeitet und wenn man dann auch noch mehrfach darüber arbeitet, einen großen Effekt haben kann. Gerade in einem Thema in dem es noch vergleichsweise wenig, aus der Philosophie kommende Verarbeitungsansätze gibt.

Das ist also ein kurzer Hinweis auf die Zukunft. Nichts desto weniger weil der eine Kollege mich gefragt hat, wir sind nicht so „neumodern“, dass wir alle Gepflogenheit der Philosophie hinter uns lassen. Sie sind zwar einerseits dazu eingeladen im Wiki [Link] beizutragen und solche Sachen zu schreiben und dafür ein Zeugnis zu bekommen aber wenn Sie am Ende dieser Veranstaltung einfach eine Prüfung machen wollen und der Auffassung sind, dass Open Source etwas ist, worüber man nachdenken kann aber womit man nicht unbedingt handgreiflich, an dieser Stelle involviert sein muss, dann findet das auch statt. Nur um diese Sorge zu begraben, zu besänftigen.

Überblick über die heutige Vorlesung

Womit wir heute zu tun haben ist nun eine Fortsetzung dieses 2500 Jahre-Sprungs von dem ich schon gesprochen habe und dieser Sprung führt uns also von den Überlegungen der politischen Situation Athens Radikale Demokratie zur von der Überlegung, über den Typus von gedanklichen Überlegungen der nicht über Geld motiviert ist, sondern über eine neue Zugangsweise zu Gemeinschaftlichen Deliberationsprozessen.

Dieser Zugang den ich jetzt in umständlicher Weise beschrieben habe, der auf kürzerer Weise Philosophie heißt. Ich habe versucht ihnen klarzumachen wie quasi am Beginn der klassischen Philosophie dieses nicht-Geld-bestimmte-Nachdenken in Gruppen über Probleme, die die ganze Community angehen, steht. Und ich habe einen kurzen Zwischenschritt gemacht um ihnen den Nutzen des Nutzlosen und die Nicht Kommerziell gesteuerte Wahrheitssuche der Universitäten [Link] als in der Linie dieses Gedankens stehend darzustellen.


Handwerksgeschichte

Ich hab ihnen das letzte Mal auch schon ein Paar Gedanken über den Beitrag von Richard Sennet gebracht, der in einem jüngst erschienen Buch HandwerkThe Craftsmandas sehr, sehr vieles Unterschiedliches enthält, aber unter anderem für einen 65jährigen Soziologen doch bemerkenswert, die Linux-Entstehung als einen typischen Fall von Handwerk betrachtet und bezeichnet.

Auf diese Sache werde ich des Weiteren eingehen. Das passt nämlich ziemlich gut zum Übergang und es passt auch sehr gut dazu, dass ich ihnen die sokratische Fragestellung [Link] ja nahe gebrach habe als eine Fragestellung die durchaus beim Handwerk anfängt. Also diese spezifische philosophische Auseinandersetzung hat immer wieder den Dreh, dass Sokrates sagt: Die Schneiderin und der Schuster die haben die Arbeiten unter bestimmten Konstruenz unter bestimmten Bedingungen. Und wir sehen, dass das funktioniert und das wollen wir nun als Basis nehmen.

Und jetzt fragen wir uns, wenn es nicht um gute Schuhe und nicht gut gebaute Schiffe und nicht zusammenstürzende Häuser geht, sondern wenn’s darum geht, dass es stabile Fundamente für unsere Gesellschaft geht. Wer ist dann zuständig? Welche Handwerker sind da zuständig?

Und damit kommt er auf die bestimmte Fragestellung der Philosophie.

Linux-Entwicklung

Das war die Handwerksgeschichte und ich greife die jetzt dann noch einmal auf, weil ich Sennet zustimme, dass die Linux-Entwicklung, die Free and Open Source Software-Entwicklung genau auch solche handwerklichen Grundbestände bzw. Grundlagen hat. Mit dem wesentlichen Unterschied, das werden wir sehen und in diesem Sinn ist das der Unterschied der den Unterschied ausmacht.

Mit dem Unterschied, dass wir hier Handwerklichkeit haben die um einen enormen Multiplikationsfaktor im Rahmen von 20, 25 Jahren durch die Computerentwicklung und durch die Internetentwicklung beeinflusst wird, sodass wir plötzlich ein Handwerk haben das alle Regeln für die einerseits Entwicklung von wesentlichen Maschinen für unsere Zivilisation und auch für die ökonomischen Modelle nach denen diese Maschinen entwickelt werden, über den Haufen wirft.

Über den Haufen werfen ist vielleicht etwas zu viel gesagt, aber zumindest gehörig in Frage stellen. Das wird der Punkt sein, um das es heute geht.


Pekka Himanen - The Hacker Ethic and the Spirit of the Information Age

Ich beginne mit etwas, was ich das letzte Mal schon bereitgestellt habe aber noch nicht kommentiert habe und ich werde auch nicht sehr viel genauer dazu sagen. Weil auch wirklich im Hintergrund, also vor der bisher dargestellten Vorlesung nicht allzu viel dazu zu sagen ist. Es ist mehr ein oberflächliches Link mit ein, zwei Hinweisen auf diese Buch von Pekka Himanen The Hacker Ethic and the Spirit of the Information Age.

Das ist ein bisschen, wie soll ich sagen, “awkward”, ist fast ein bisschen peinlich, wenn man das liest. Der Grund: sehr oberflächlich geschrieben und in einer zweiten Art und Weise für mich, das hier her zu setzen, obwohl ich’s gezielt setze. Der Grund warum ich’s gezielt setze ist, ich weiß es nicht wirklich was seine Ausbildung ist. Ein Skandinavier hat offensichtlich einen Core im Core-Curriculum Platon gelesen und hat die selbe Idee gehabt wie ich auch, nämlich, dass da eine ganz interessante Verbindung zwischen Sokrates und der Open Source Bewegung ist.

Darum muss ich es auf jeden Fall aufgrund der, sozusagen wissenschaftlichen Redlichkeit, Ihnen hier zur Verfügung stellen. Ich habe Ihnen hier die Fußnoten zu Platonaus diesem Buch genannt.

Da sehen Sie, dass er auf Dinge zu sprechen kommt, die ich im Prinzip auch ausgeführt habe. Und die Peinlichkeit besteht jetzt nicht darin, dass er diese Idee auch gehabt hat. Das ist schön. Damit will ich mich also durchaus anschließen an das was er sagt.

Die Sokratische Konstellation

Der Punkt ist mehr der, dass er überhaupt nichts daraus macht. Dass die Aufgabe die darin besteht, an dieser Stelle nicht nur, sagen wir mal die neue Technologie mit einem girlanden Schmuck aus antiken Zitaten von Plutarch und Platon auszuschmücken. Dass diese Aufgabe hier unerledigt bleibt. Aber Sie können wenn Sie sich’s ansehen, merken, wie die Idee, sagen wir mal’s hier in dem einen Zitat:

  • The Socratic idea is that the purpose of teaching is to help someone learn to learn, to be able to pose questions. A precondition for that is puzzlement.

[Quelle]

Die sokratische Idee besteht darin, dass Lehren darin besteht jemanden Lernen zu Lehren. Sodass er in der Lage ist Fragen zu stellen. Für diese Fragen braucht man ein Staunen. Dieses Staunen und das damit verbundene gemeinschaftliche Nachfragen ist eine sokratische Konstellation. Sagen wir’s mal so.

Klassische Gebäudetypen

Das zweite was ich aus dem Buch kurz in den Fokus stellen möchte, weil das eben auch etwas mit den Ereignissen dieser Vorlesung zu tun hat. Er verwendet hier den Ausdruck The Academy and the Monastery also die Akademie und das Kloster. Das ist auch so ein, wenn ich’s mal ein bisschen freundlich sagen darf, keine Bösartigkeit gemeint, ist ein bisschen ein Abstauben. Der Titel ist eine klare Assoziation an diesen berühmten Artikel von Eric S. Raymond The Cathedral and the Bazaar.

Wir sind also auf der Suche nach klassischen „Gebäudetypen“ um zu beschreiben, worum es da geht. Die Idee die wiederum, nochmals in die Antike zurückweist und die ich auch verwendet habe, ist die Platonische Akademie als ein, wenn Sie so wollen, eine Handwerksstube für die Leute die das Handwerk der Philosophie betreiben.

Also ein Gebäude der Vielfältigkeit und des offenen Austausches von, nicht unbedingt auf gewerblichem Nutzen ausgelegte, Tätigkeit. Und dagegen stellt er an dieser Stelle, statt der Kathedrale, die Klöster. Die armen Klöster kommen, an der Stelle denke ich, doch ein bisschen in Veruf, weil sie einen Abt haben und der Abt Befehlsgewalt hat und der Basilius der Große wird von Himanen herangezogen um zu belegen, dass es in den Klöstern eben sehr hierarchisch zugeht. Das wollen wir einmal auf sich gestellt lassen.

Ich bin nicht sicher, dass nicht Klöster in der Geschichte, wenn man genauer hinschaut, unglaubliche, produktive, mehrdimensionale Community Workshops waren. Aber das soll sozusagen auch hingestellt bleiben.

Netzakademie

Der Punkt den ich da doch herausheben möchte, ist das was er mit der Netzakademie hier anspricht und diese Netzakademie von der Idee her etwas was Ihnen nicht fern sein wird, was sehr nahe liegt, was eigentlich nur die Nachzeichnung von vielen Initiativen ist die wir kennen, ist ein ständig sich entwickelndes, eine Lehrumgebung die von den Lernenden selber geschaffen wird.

  • The hackers' open learning model can be called their "Net Academy." It is a continuously evolving learning en¬vironment created by the learners themselves. The learn¬ing model adopted by hackers has many advantages. In the hacker world, the teachers or assemblers of informa¬tion sources are often those who have just learned something. This is beneficial because often someone just engaged in the study of a subject is better able to teach it to others than the expert who no longer comes to it fresh and has, in a way, already lost his grasp of how novices think. For an expert, empathizing with someone who is just learning something involves levels of simplification that he or she often resists for intellectual reasons.

[Quelle]


Also betrachten Sie uns als eine Net Academy. Ich sage Ihnen etwas, und zwar „I just learned it.“. In den Zeitabfolgen ist das gar nicht einmal so absurd. Ich meine ich tue das schon seit, sagen wir einmal fast zehn Jahren, dass ich Interesse daran habe. Ich meine es ist nicht ein „Just learned it.“ im wörtlichen Sinne. Wenn man sich aber überlegt, wie viel Zeit ich verwendet habe um klassische Philosophie zu lernen und wie es aussehen würde wenn ich Ihnen nun einen Vortrag über Nietzsche halten würde oder eine Vorlesung über Nietzsche halten würde, den ich seit 30 oder 40 Jahren studiert habe, dann ist das was ich hier tue, tatsächlich ein „gerade gelernt haben“ und „weitergeben“ und damit „weiter operieren“.

Möglichkeiten der Netzkooperation

Die Sache die ich ja schon mehrfach angesprochen habe, die darin besteht, dass wir eine Form gefunden haben dieses Lehrmaterial gleichzeitig so zu fassen, dass es nicht nur (im Sinne von Skripten) für Sie praktisch auszudrucken ist, sondern dass es von Ihnen geschaffen wird und mehr oder weniger gleichzeitig mit dem, wie es dargeboten wird, ist eine sehr.. wenn wir das vor Augen halten, erspare ich mir eigentlich viele Beispiele, die noch geplant wären, für Möglichkeiten der Netzkooperation.

Stimmt nicht ganz, es wird schon noch was kommen, unter anderem deswegen, weil wir hier ja eine gewisse Verzerrung haben. Es ist ja nicht zu übersehen, dass diese Konstellation durchaus auch, sagen wir einmal, „befördert wird“ vom Versprechen eines Zeugnisses und strukturiert und gehalten wird durch klassische Instruktionssituation. Also nicht umsonst quatsche ich Sie an und haben wir hier, sozusagen kein Open Workspace zum Seminar. Ich nehme an, Sie wollen auch bis zu einem gewissen Grade eben was erzählt bekommen und etwas dargestellt bekommen. Insofern hat das nicht alle die Charakteristika von Open Source Bewegung die wir noch sehen werden.

Gesetze des Handwerks

Ich lasse es also bei diesen Übergangsbemerkungen und komme jetzt auf eine Geschichte die sich zunächst einmal außerhalb der Philosophie aufhält. Das muss man gleich einmal als Erstes sagen. Also meine Himanen-Darstellungen waren noch der letzter Versuch hier den Sokrates und die Philosophie als Respektabel mit hinein zu nehmen.

Was aber beachtet werden muss, wenn man Open Source betreibt und als eine handwerkliche Entwicklung sieht, ist zunächst einmal: "Was sind die Gesetze dieses besonderen Handwerks von denen wir gedankliche Impulse bekommen?". Und zwar aus der handwerklichen Entwicklung gedankliche Impulse bekommen und auch praktische Impulse, die die Entwicklung in eine Richtung drängen, in der die philosophische Reflexion, das philosophische Aufgreifen und das Rückspielen von theoretischen, philosophischen Überlegungen in diese handwerkliche Entwicklung hinein, zu einer Beförderung des Themas führen.

Dazu muss ich Sie also ein bisschen in Handwerksgeschichte und auch damit verbundener, politischer Konfrontation einführen. Die also nicht fehlen können in einer Lehrveranstaltung über Open Source. Ich denke, der richtige Punkt damit zu beginnen ist die Geschichte von Unix.


Die Geschichte von Unix

Ich habe Ihnen an dieser Stelle einen Link auf eine FAQ über Origins and History of Unix gegeben. Sie finden wenn sie History of Unix im Google eingeben History of Unix im Googlenatürlich eine große Anzahl von Quellen. Interessanterweise, in der Vorbereitung auf diese Vorlesung, habe ich festgestellt, dass die Hälfte der Links, die man auf der ersten Seite bei Google für History of Unix bekommt, nicht mehr existieren. Also, das hat wahrscheinlich auch etwas zu bedeuten.

Die History of Unix wird geschrieben/wurde geschrieben in bestimmten Zusammenhängen, die jetzt nicht mehr so vorhanden sind.

Ein Minicomputer als Ausgangspunkt

Ein schöner Ausgangspunkt findet sich aber hier, bei dieser wunderschönen Maschine. [Link]. Nämlich einem PDP7. Minicomputer hat das damals geheißen, im Jahre 69. Sie sollten zumindest gewisse Basics davon wissen. Es sind diese Geschichten wie es dem Softwareentwicklungsstil der damaligen Zeit, zum Teil auch noch heute, aber damals war’s besonders stark, entspricht. Einfach, sagen wir einmal, mit Anekdoten unterlegt. Es herrscht wie durchaus, würde ich sagen, vielleicht ehemals bei dem Dombaumeistern, bei den Schiffebauern und wahrscheinlich auch bei den Schustern so ein Jargon/ein Handelsjargon/ein Branchenjargon.

Nach diesem Branchenjargon (um Ihnen nur ein Beispiel von diesem Branchenjargon und von dieser Art von spaßhafter Geschichtsschreibung zu bringen) geht also die Anekdote, dass der Beginn des Betriebssystems Unix letztlich darauf zurück geht, dass die Firma Bell Laboratories, die diesen Computer angeschafft hat, sich aus dem Verbund von Firmen zurückgezogen hat, die mit Hilfe von dieser Maschine ein gewisses größeres Mainframe-Projekt verwirklichen wollten.

Space Travel

Das hat dazu geführt, dass ein spezieller Programmierer, Ken Thompson mit einer riesigen Maschine zurückgeblieben ist und dieses Betriebssystem konnte er nicht mehr wirklich verwenden, weil seine Firma ausgestiegen ist. Dann hat er so ein Computerspiel gehabt, dieses Computerspiel namens Space Travel.

  • Space Travel, a science-fiction simulation that involved navigating a rocket through the solar system.

[Quelle]

Jetzt hat er dieses Computerspiel gehabt und hat es nicht mehr spielen können. Darum hat er sich ein neues Betriebssystem zurecht legen müssen, damit er dieses Computerspiel spielen kann.

Ich kann meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dafür, dass das wirklich stimmt. Das ist die Art von Geschichte, die an dieser Stelle erzählt wird. Der Kern der sicherlich wichtig und notwendig ist, ist, dass es erforderlich war, wenn man so eine Maschine hat und man verliert die Anbindung an ein großes Konsortium und soll mit dieser Maschine wieder etwas machen. Dann muss man zwei Bedingungen erfüllen.

1) Die eine Bedingung ist, man muss eine Programmiersprache entwickeln, die es einem möglich macht, die darin (in der Maschine) verwirklichte Hardware anzusprechen. Also eine Umsetzung von Textbefehlen in einer Programmlogik auf die Befehle die ein Chip verstehen kann. Gerichtet auf Memory, CPU-Produktion und solche ähnlichen Sachen.

  • Anmerkung: Ich gehe jetzt nicht darauf ein wie CPU’s funktionieren. Aber diese ganze Überbrückung, also wie spricht man mit diesem Blechgerüst bzw. mit dieser Blechkonstruktion. – Das ist die Frage der Programmiersprache.

2) Der zweite Punkt der zu lösen ist, ist die Struktur und Organisation. Was dann passiert, wenn man spricht. Man kann also, wenn man’s auf der simpelsten Ebene macht, kann man vielleicht, also durch eine Programmiersprache bewirken, dass die CPU einen Ton auf einem Lautsprecher ausgibt oder einen kleinen Blinkeffekt erzeugt, oder so etwas ähnliches.

  • Anmerkung: Aber für alle nur interessanten und wichtigen Dinge ist nicht ein Einmaleffekt notwendig. Sondern es ist notwendig, dass der Computer eine Systemarchitektur zugrunde liegend hat, die es gestattet, alle Ressourcen die vorhanden sind, also eine Videoausgabe, eine Audioausgabe, ein Ansprechen von Input-devices und Output-devices ganz generell. Ein wesentlicher Punkt ist Timesharing Management, also die durch den Prozessor kontrollierte Zuteilung von Ressourcen an bestimmte Geräte, die der Computer bedienen soll. Alle diese Dinge werden in einem so genannten Systemkern/Betriebssystemkern organisiert. Das ist der zweite wesentliche Voraussetzungspunkt.

Computersprache „C“

An dieser Stelle in der Geschichte 69 haben eben Ken Thompson und Dennis Richie, sind zwei der Pioniere in der Entwicklungslinie von der ich erzähle. Sie haben eine Computersprache geschaffen, die nennt sich „C“. Diese Computersprache „C“ ist gedacht gewesen um diesen Typ von Computer zu bedienen und ist dann weiterentwickelt worden für andere Typen von Computern. Mit dieser Programmiersprache „C“ ist dann das Betriebssystem Unix entwickelt worden.

Unix als ein PAN, das können sie hier [Link] nachlesen. „Unics” steht für Uniplexed Information and Computing Service. Ist eine Variation von Multix. Multics hat es früher geheißen und steht für MULTiplexed Information and Computing Service.

Auch die Sprache „C“ ist eine Nachfolge-Sprache von „B“. Solche Entwicklungen sind sozusagen im Handwerk entstehende und aufeinander beziehende Entwicklungen. Hier sind Ken Thompson und Dennis Richie 1972. [Link]