Benutzer:Anna/Badiou: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Badiou-Seiten beziehen sich auf Andreas Kirchners Vorarbeiten: [[Benutzer:Andyk/Badiou]] und versuchen, die dort entwickelten Gedanken aufzunehmen und weiterzuentwickeln.
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Diese Badiou-Seiten beziehen sich auf Andreas Kirchners Vorarbeiten: [[Benutzer:Andyk/Badiou]] und versuchen, die dort entwickelten Gedanken aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Sie beginnen mit dem Versuch, die erste Meditation von ''L'être et l'événement'' (p.31ff) [http://www.seuil.com/livre-9782020098625.htm] Schritt für Schritt zu analysieren.
  
== L'un et le multiple ==
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== [[Auftakt (AB)]] ==
  
Badiou beginnt, nach einer Einleitung, seine erste "Meditation" mit einem brillianten Entwurf. Er verbindet eine (innerhalb der klassischen Philosophie) hohe Plausibilität mit einer suggestiven Zuspitzung des Problems. Es ist allerdings wichtig, die angesprochene Intuition von ihrer ''Zuspitzung'' in Badious Version zu unterscheiden.
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== [[Rückruf (AB)]] ==
  
[[Datei:BadiouEtreEvent1.jpeg]]
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== [[Doppelspiel (AB)]] ==
  
Die "Erfahrung der Ontologie", so kann man sicher sagen, hängt mit einer Fragestellung zusammen, die neutral so formuliert werden kann:
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== [[Zwischenergebnisse (AB)]] ==
  
'''Wir finden uns innerhalb einer Vielfalt von Gegebenheiten vor und überlegen, was die Einheit des Gegebenseins ausmacht.'''
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== [[Die Ontologie des undefinierten Mannigfaltigen (AB)]] ==
  
Gäbe es nämlich eine solche Einheit nicht, würden die Gegebenheiten quasi auseinanderfallen. Wir hätten keine Vielfalt, sondern ständigen Verlust.
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An diesem Motiv hängt tatsächlich ein bedeutender Teil der philosphischen Tradition. Badiou schärft es terminologisch zu einem handfesten Dualismus. Dazu formuliert er die oben absichtlich unscharf gehaltene Überlegung pointiert in zwei hochabstrakte Aussagesätze. Ihre grammatische Struktur sieht so aus:
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[[Kategorie: Alain Badiou]]
 
 
*''Etwas'' erweist ''sich'' als vielfältig
 
*''Etwas'' ist eins
 
 
 
In  dieser markanten Fassung kann die Fragestellung nun unabhängig von der begleitenden Intuition sozusagen sprachtechnisch weitergetrieben werden. ''etwas'' wird durch die grammatisch passende Flexion von ''sein'' ersetzt, schließlich bewegen wir uns in der Ontologie. Das kommentiere ich hier nicht. Unerläßlich ist allerdings, das semantische Schillern zu beobachten, das eintritt, wenn die Nominalform dieses Auxiliarverbs in eine Reflexivkonstruktion eingesetzt wird. Andreas Kirchner kommentiert: 
 
 
 
:... Sein ist seit jeher das, was (sich) zeigt, präsentiert, vorstellt, darstellt - weshalb es sich nicht erschöpfend darstellen lässt. Warum eigentlich nicht? Das eingeklammerte 'sich' scheint mir aufschlussreich zu sein. [[Benutzer:Andyk/Badiou/M1]]
 
 
 
Es ist tatsächlich ein entscheidender Faktor. Die vergleichsweise harmlose Fragestellung wird dadurch zu einem dialektischen Exerzitium (einem "livelock" A.K.). Denn durch die Klammer '''ETWAS --SICH''' kommt eine ''Präsentation'' ins Spiel, also ein Darstellungsverhältnis. Das ist ein handliches Instrument, die anfängliche Intuition zu fassen, aber damit begibt Badiou sich auf einen speziellen Weg, den er noch dadurch ausbaut, dass er die Abstufung, die in diesem Verhältnis angelegt ist, durch einen zusätzlichen Schachzug ausser Kraft setzt, nämlich seinen Verweis auf Leibniz.
 
 
 
:Leibniz dit : "Ce qui n’est pas véritablement un être n’est pas non plus véritablement un être. On a toujours cru que l'un et l'être sont des choses réciproques" (Correspondance avec Arnauld, avril 1687) [http://fr.wikipedia.org/wiki/L'Un] <ref>Leibniz spricht von ''einem Seienden'' und nicht vom "Sein".</ref>
 
 
 
Das "esse et unum convertuntur" ''durchkreuzt'' das Darstellungsverhältnis. Anders ausgedrückt: Badious livelock wird dadurch produziert, dass
 
 
 
*etwas<sub>1</sub> etwas<sub>2</sub> präsentiert
 
*etwas<sub>1</sub> eins ist
 
*etwas<sub>1</sub> aber auch etwas<sub>2</sub> ist: das ist der Sinn von "sich"
 
*und somit auch etwas<sub>2</sub> eins ist
 
*was dazu führt, dass etwas<sub>2</sub> als präsentierte Vielheit sich nicht mit etwas<sub>1</sub>, das es doch selbst ist, verträgt
 
 
 
Ist es das wert?
 
 
 
=== Anmerkungen ===
 
 
 
<references />
 

Aktuelle Version vom 29. August 2012, 12:58 Uhr

Diese Badiou-Seiten beziehen sich auf Andreas Kirchners Vorarbeiten: Benutzer:Andyk/Badiou und versuchen, die dort entwickelten Gedanken aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Sie beginnen mit dem Versuch, die erste Meditation von L'être et l'événement (p.31ff) [1] Schritt für Schritt zu analysieren.

Auftakt (AB)

Rückruf (AB)

Doppelspiel (AB)

Zwischenergebnisse (AB)

Die Ontologie des undefinierten Mannigfaltigen (AB)