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Version vom 27. Juni 2009, 14:42 Uhr

Wie bringen wir Gyges zu Platos Staat?

Die Szenarien in Platos Staat


Schlussgespräch mit Skoraste

(Ich habe teilweise die Antworten von Skoraste direkt aus der Politeia übernommen.)

Spieler: SKORASTE; GYGES

SKORASTE: Ich habe dir nun vier Räume dieses Schlosses gezeigt. Jedes Mal hast du unsere Lebensweise durch andere Augen gesehen. Sag, wie ist dein Eindruck?

GYGES: Ich habe noch nie zuvor solche Sitten erlebt. Ich verstehe nicht, wie es möglich ist, so zu leben. Es gibt vieles, auf das ihr hier verzichtet.

SKORASTE: Wie du gesehen hast, verzichten wir auf übermäßigen Luxus. Wir tun das, um unseren Geist gegen ungerechte Gedanken zu schützen.

GYGES: Ist es denn übermäßig oder schlecht, auf Tischen gemütlich und festlich zu speisen?

SKORASTE: Das kann man schon bei Homer lernen. Im Feld lässt er, wie du weißt, bei den Mahlzeiten die Helden nie mit Fischen bewirten – wobei sie doch am Hellespont lagern – noch auch mit gekochtem Fleisch, sondern nur mit abgebratenem, was für die Soldaten am leichtesten zu beschaffen ist. Denn fast überall können sie sich leichter des Feuers bedienen als das Kochgeschirr mittragen. Aber auch Gewürz erwähnt Homer niemals; und dies wissen doch auch die Athleten, dass auf all das verzichten muss, wer einen gesunden Körper haben will.

GYGES: Ist es verkehrt, seine Kinder selbst aufzuziehen?

SKORASTE: In der Gemeinschaft der Bürger und Bürgerinnen erkannten wir das größte Gut für einen Staat. Wenn weder ein Vater weiß, wer sein Sohn ist, noch der Sohn seinen Vater kennt, kann da irgendeiner einen anderen als verwandt oder aber als fremd ansprechen?

GYGES: Nein, natürlich nicht.

SKORASTE: Deshalb kann er in jedem Menschen, den er trifft, einen Bruder, eine Schwester, einen Vater oder eine Mutter, einen Sohn oder eine Tochter oder deren Enkel und Vorfahren anzutreffen glauben und sie alle als zu sich gehörig empfinden. Durch diese Gemeinschaft von Mein und Nichtmein stiften wir die innigste Gemeinschaft in Leid und Freud. Auf diese Weise hält der Staat zusammen wie ein einziger Körper.

GYGES: Warum erhalten Kranke keine ausreichende Pflege?

SKORASTE: Wir folgen dem Beispiel des Asklepios. Er lehrte die Heilkunst für die Menschen, deren Leib von Natur aus und infolge der Lebensweise gesund war, die aber an einer bestimmten Krankheit litten. Mit Heilmitteln und Operationen vertrieb er die Krankheit und trug ihnen dann ihre gewohnte Lebensweise auf, um nicht das Leben des Staates zu stören. Aber er versuchte nicht, durch Diätbehandlung innerlich ganz sieche Körper bald etwas zu schröpfen, bald wieder zu füllen und dadurch den Menschen ein langes, aber elendes Leben zu geben, ja noch Nachkommen zu zeugen, die ihnen, wie anzunehmen ist, ähnlich würden; sondern wer in dem ihm bestimmten Leben nicht zu leben vermochte, den glaubte er nicht heilen zu müssen, weil er weder für sich selbst noch für den Staat einen Nutzen bedeutete.

GYGES: Was ist falsch daran, neuartige Musik zu spielen?

SKORASTE: Unsere Bürger dürfen nicht an Bildern der Schlechtigkeit erzogen werden. Die Erziehung durch Musik ist so überaus wichtig, weil Rhythmus und Harmonie am tiefsten in die Seele eindringen, sie am stärksten ergreifen und ihr edle Haltung verleihen. Solch edle Haltung erzeugen sie, wenn man richtig erzogen wird, wenn nicht, dann die entgegengesetzte.

Ionische und lydische Tonarten, die schlaff sind, eignen sich für Trinkgelage und sind für kriegerische Männer nicht zu gebrauchen. Ebenso gefährlich für die Erziehung sind die myxolydischen und syntonolydische Tonarten, die zu Klagen und Jammern anregen. Deshalb gibt es nur die Lyra und die Kithara in diesem Schloss. Mit ihnen kann man die dorische und die phrygische Tonart spielen, die aufrüttelnde und die milde, die den Ausdruck der Männer in Unglück und Glück, der besonnenen wie der tapferen, am besten wiedergibt.


OPTIONEN

1. GYGES: Ich sehe wohl, dass ihr euch etwas dabei gedacht habt, doch finde ich keinen Gefallen an so einem Dasein. Es gibt keine Unterhaltung, nur Eintönigkeit. Hier kann man keinen Spaß haben! Lieber verzichte ich auf ein sicheres Quartier, als mich hier zu Tode zu langweilen. Ich ziehe es vor, mein altes Leben wiederaufzunehmen.

2. GYGES: Ich sehe, hinter all diesen Gesetzen und Regelungen steckt reichlich Überlegung. Doch wollt ihr Gerechtigkeit damit erreichen oder bloß einen friedfertigen Umgang? Denn wahrlich gerecht ist nur der, welcher sich frei dazu entscheidet, gerecht zu sein. Das habe ich aus dieser Führung gelernt: Hier bleiben will ich nicht, aber zurück in mein altes Leben will ich ebenso wenig.

3. GYGES: Ich sehe, ihr habt an alles gedacht. Niemand hier würde jemals auch nur etwas Ungerechtes denken. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, als für immer hierzubleiben. Sag mir nur, welche Arbeit ich verrichten soll, und ich werde fortan ein treuer Mieter sein.


DIE FOLGEN DER ENTSCHEIDUNG

1. Skoraste begleitet dich zum Ausgang. In einem heftigen Streit geht ihr auseinander. Du nimmst die U- Bahn und fährst zurück in das Hauptquartier deiner Diebesbande. Du perfektionierst deine Diebeskünste und wirst fortan eine erfolgreiche Karriere als Dieb erleben. Alles, was man stehlen kann, wirst du auch besitzen können. Aber eben auch nur das, was man stehlen kann.

2. Skoraste und Notalp verabschieden sich von dir. Skoraste geleitet dich zum Ausgang und du verlässt das Zauberschloss. Vor dir ist wieder die U- Bahn- Station. Von der Ferne siehst du einen aus deiner Diebesbande. Mit einem geschickten Manöver stiehlt er einem kleinen Mädchen, das damit beschäftigt ist, sein Eis zu schlecken, sein wertvolles Armband. Nach erfolgreicher Aktion sieht er sich um, ob ihn jemand gesehen hat. Sein Blick fällt auf dich.

3. Skoraste beglückwünscht dich zu deinem Entschluss und führt dich zu Notalp. Dieser setzt dich als Wächter ein. Du bekommst eine Kampfausbildung und wirst in dem Staat großes Ansehen genießen. Dein Diebesgut musst du allerdings aufgeben, denn du hast kein Anrecht auf privaten Besitz. Als Willkommensgeschenk zum Einzug überreicht dir Notalp ein in wertvolles Seidenpapier gewickeltes Päckchen. Du öffnest es voller Freude. Es ist ein Buch: Die Politeia!


...auf englisch (die Übersetzung ist ziemlich wörtlich und deshalb mit Sicherheit an vielen Stellen schlichtweg falsch. Aber ich habe mir Mühe gegeben):


SKORASTE: Now I have shown you four rooms of this castle. Every time you have seen our life-style from a different point of view. Let me know, how is your impression?

GYGES: I have never before experienced such customs. I do not understand how it is possible to live in that way. There is a lot which you renounce.

SKORASTE: As you have seen, we renounce excessive luxury. We do so in order to protect our mind against unfair thoughts.

GYGES: Is it excessive then or bad to dine on tables comfortably and festively?

SKORASTE: One can learn this already by reading Homer. In the field he stores the heroes not with fishes – despite their being in the Hellespont –but with cooked meat, which is most lightly to be procured for the soldiers. Since almost everywhere they can easier help themselves of the fire than with the carrying of the the cooking dishes. But also spice Homer never mentions; and the athletes also, nevertheless, know that he who wants to have a healthy body must renounce all this.

GYGES: Is it wrong to draw up his children independently?

SKORASTE: The community of the citizens we recognised as the biggest property for a state. If neither a father knows who is his son, nor the son knows his father, can he respond then of any one others than relatedly or, however, than strange?

GYGES: No, of course not.

SKORASTE: Therefore, he can believe to find in every person whom he meets, a brother, a sister, a father or a mother, a son or a daughter or their grandson and forefather, and feel them all as severely to himself. By this community of mine and notmine we donate the most tender community in grief and joy. In this manner the state holds together like one single body.

GYGES: Why do sick people not receive sufficient care?

SKORASTE: We follow the example of Asklepios. He taught the remedial art for the people whose body from nature and as a result of the life-style was healthy and who suffered, however, from a certain illness. With remedies and operations he expelled the illness and then applied to them her usual life-style, so they would not disturb the life of the state. But he did not try to bleed internally infirm bodies by diet treatment and to soon fill them again and to give thereby a long, but wretched life to these people, to generate descendants still who would become similar to them, as is to be expected; but who was not able to live his life, he simply did not use to heal, because he meant a use neither for himself nor for the state.

GYGES: And what is wrong in playing alternative sorts of music?

SKORASTE: Our citizens may not be educated in pictures of the wickedness [???]. The education by music is so exceedingly important because rhythm and harmony penetrate most deeply into the soul, they strongest seize and lend her noble position. They generate such noble position if one is properly educated, if not, then the opposite occurs. The ionic and lydian keys which are floppy are suited for carousal and are not to be used for warlike men and warriors. As dangerously for the education are myxolydian and syntonolydian keys which stimulate to complaints and moaning. Therefore, allowed are only the Lyra and the Kithara in this castle. With them one can play the Doric and the Phrygian key, the rousing one and the mildly, which reflects best of all the expression of the men, sensible like courageous, during misfortune and luck.


OPTIONS

1. GYGES: I see. There might have been some thinking behind these rules, however, I do not like such an existence. There is no entertainment, only monotony. Here one cannot have fun! I prefer to resume my old life instead of having a safe but boring accommodation here in this castle.

2. GYGES: I see, behind all these laws and regulations there is much consideration. However, do you want to reach really justice in this way, or only an uncomplicated way of living? Since really fair is only that who decides freely to be fair. I have learnt this from this guidance: I do not want to stay here, but I do not want to go back into my old life neither.

3. GYGES: I see, you have thought of everything. Nobody here would ever even think unfairly. I can fancy nothing better than to stay here for good. Just tell me which work I should do, and I will be from now on a loyal tenant in this castle.

--Sinn 13:44, 24. Mai 2009 (UTC)