Arbeitslosigkeit und Familie, sowie Bewältigungsformen (JsB)

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Version vom 3. Juni 2007, 18:31 Uhr von Onika (Diskussion | Beiträge) (Wiederherstellung einer berufsbiographischen Normalität)
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Auswirkungen Familie und Arbeitslosigkeit

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Bewältigungsformen

Sehr viele Jugendliche sind arbeitslos. Sie haben keine Chance einen Beruf zu finden bzw. zu erhalten, oder sie sind zu gering qualifiziert. Die Menschen definieren sich in unserer heutigen Arbeitsgesellschaft über ihren Beruf, nur so erlangen sie Anerkennung von ihren Mitbürgern. Arbeitslose verfallen deswegen oft in Depressionen und haben große psychische Belastungen, die vor allem von der Dauer der Arbeitslosigkeit abhängen.
Es werden sieben typische Muster der Bewältigungsform von Arbeitslosigkeit unter-schieden:

  • Biographische Sinnsuche
  • Herstellung einer relativ anspruchslosen erwerbsbiographischen Normalität
  • Wahrnehmung der Mutter- und Hausfrauenrolle
  • Wiederherstellung einer berufsbiographischen Normalität
  • Beruflicher und/oder biographischer Neuanfang
  • Strategie der Ressourcennutzung
  • Armutsökonomie

Biographische Sinnsuche

Die Bewältigung der Arbeitslosigkeit in der Form der biographischen Sinnsuche. Diese Form findet sich am ehesten bei jungen Frauen mit mittlerer Schul-bildung. Sie konnten ihre beruflichen Zielvorstellungen nicht verwirklichen und haben teilweise ihre Berufsausbildung abgebrochen. In einer „Probierphase“ wird über viele erwünschte Berufe, unter Ausblendung praktischer Ausbil-dungsprobleme, nachgedacht. Diese „Probierphase“ wird entweder durch Redu-zierung der Ansprüche oder durch konkrete Realisierungspläne beendet. Die herkömmliche Frauenrolle wird verneint, ebenso wie die Frage der Selbstver-wirklichung durch den Beruf.

Herstellung einer relativ anspruchslosen erwerbsbiographischen Normalität

Die Form der angestrebten Herstellung einer relativ anspruchslosen erwerbs-biographischen Normalität.
Diese Form ist typisch für männliche Jugendliche mit einem niedrigen Schul-bildungsniveau. Diese jungen Männer stammen aus einfachen Arbeiterfamilien, die räumlich sehr immobil sind und häufig in berufvorbereitenden Maßnahmen zeitweilig untergebracht werden. Ein Teil dieser Jugendlichen strebt nach einer Berufsausbildung, ein anderer Teil hingegen hat sich auf unqualifizierte Lohnarbeit eingestellt.

Wahrnehmung der Mutter- und Hausfrauenrolle

Bewältigung durch die Wahrnehmung der Mutter- und Hausfrauenrolle.
Man findet diese Form der Bewältigung in unterschiedlicher Ausprägung unter jungen Frauen mit unterschiedlicher Schul- und Berufsausbildung. Nur wenige betroffene Frauen sind verheiratet und die Ehemänner bzw. Partner sind meis-tens auch arbeitslos. Nur ein kleiner Teil der Frauen zieht die Familienrolle als Alternative zur unqualifizierten Erwerbsarbeit vor. Ein zweiter Teil der Frauen haben eher ein vorübergehendes Arrangement mit der Arbeitslosigkeit. Bei einer dritten Gruppe wird die Wahrnehmung der Familienrolle als eine biographische Phase verstanden.

Wiederherstellung einer berufsbiographischen Normalität

Ein beruflicher Wie-derbeginn aber kein beruflicher Abstieg.
Vor allem junge Männer sind betroffen, die nach der Berufsausbildung (und teilweise einige Jahre danach) bei dem Versuch scheitern, eine dauerhafte be-rufliche Anstellung zu finden. Es wird jahrelang abgewartet, auf die richtige Chance eines beruflichen Wiederbeginns. Diese jungen Männer denken bereits an eine Familiengründung und erleben die Arbeitslosigkeit, als Vorenthalten ei-nes vollwertigen Erwachsenenstatus. Dieser Teil der Männer ist zu beruflichem Wechsel bereit, jedoch nicht zu beruflichem Abstieg.

Beruflicher und/oder biographischer Neuanfang

Diese Gruppe besteht hauptsächlich aus jungen Arbeitslosen beiderlei Ge-schlechts mit überwiegend mittleren Schulabschlüssen. Diese Gruppe definiert die Zeit der Arbeitslosigkeit als Berufsfindungsphase und nützt die Zeit zu ge-zielten Weiterbildungsaktivitäten für eine geplante Berufskarriere. Ein Teil der betroffenen Menschen befindet sich in einem Prozess beruflicher und biogra-phischer Umorientierung nach langjähriger Berufstätigkeit und krisenhaft erleb-ten Lebensverläufen.

Strategie der Ressourcennutzung

Armutsökonomie