Abstracts (Spassov Mario)

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Abstract 1

Die Arbeit stellt einen ersten Versuch dar, die ethnographische Struktur virtueller Kulturräume zu analysieren. Das Internet eröffnet einen neuen Kulturraum, innerhalb dessen der Mensch in Beziehung zu sich und Welt eingehen kann. Malinowskis Ansatz der klassischen Ethnographie kann Marotzki zufolge auch auf Teilkulturen im eigenen Land - wie dem Internet - angewendet werden. Dabei herrscht keine Trennung zwischen einer Kultur und dem Internet, das Internet selbst ist ein neuer Kulturraum. An diversen Internetprojekten erprobt Marotzki eine heuristische Liste von acht strukturalen Merkmalen virtueller Kulturräume, und Communities: 1. Virtuelle Communities folgen einer Leitmetapher, welche die Infrastruktur der Communities bestimmt. 2. Es wird einem ständig aktualisierten Regelwerk gefolgt. 3. Ähnlich wie in nichtvirtuellen Kulturräumen gibt es eine soziographische Stuktur mit unterschiedlichen Rollen, Rechten und Pflichten. 4. Die Kommunikationsstruktur umfasst verschiedene Dienste (email, Foren etc.). 5. Jede Community verfügt über eine Informationsstruktur, welche die leichte Verbreitung und Sammlung von Informationen gestattet. 6. Die Präsentationsstruktur ist die Weise der Präsentation eigener Identität, wobei Mitglieder neue eigene Identitäten konstruieren. 7. Die Partizipationsstruktur ermöglicht Mitbestimmung und Gestaltung der Community. 8. Das Verhältnis von Online-Offline drückt aus, inwiefern Onlineaktivität auch offline weiterwirkt (Kommunikation, Jobs etc.).

Abstract 2

Mittelstrass geht der Forschungsfrage nach, ob in einer Wissensgesellschaft noch Platz für Bildung ist. Er geht dabei heuristisch-problematisierend vor, seine Arbeit soll eine vorsichtige Annäherung an das Problem sein. Trotz wachsendem Verfügunswissen, sieht Mittelstrass eine Abnahme an politisch-praktischem Orientierungswissen. Es war bisher Aufgabe der Bildung - in Abgrenzung zur Ausbildung - derartiges Orientierungswissen zu generieren und tradieren. In Anlehnung an Humboldt definiert er Bildung als Aufgreifen von möglichst viel Welt, und diese mit sich selbst so eng zu verbinden, als möglich. Damit wird Bildung als Lebensform (bios) gefasst. Aufgrund zunehmender Spezialisierung und rasantem Wissesnzuwachs jedoch, rückt Bildung im Sinne einer Universalität und Lebensform an den Universitäten immer mehr in den Hintergrund, im Spezialistentum ist kein Platz mehr für Inhalte, mit denen man sich identifizieren kann, für Orientierungswissen und damit Bildung ist kein Platz. Gerade auf dieses ist eine Wissensgesellschaft jedoch angewiesen, ohne Orientierungswissen ist eine gelungene Navigation durch Wissens- oder Informationsmengen nicht möglich.