Abstracts (Katrin Erber): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (2004): Soziale Differenzen und informelle Bildung im virtuellen Raum.''' In: Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (Hrsg.) (2004): Informelle Bildung Online. Perspektiven für Bildung, Jugendarbeit und Medienpädagogik. Weinheim und München: Juventa Verlag.
 
'''Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (2004): Soziale Differenzen und informelle Bildung im virtuellen Raum.''' In: Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (Hrsg.) (2004): Informelle Bildung Online. Perspektiven für Bildung, Jugendarbeit und Medienpädagogik. Weinheim und München: Juventa Verlag.
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Kutscher und Otto widmen sich in diesem Beitrag der Analyse von Rahmenbedingungen informeller Aneignungsstrukturen und Nutzungsdifferenzen von Jugendlichen aus unterschiedlichen soziokulturellen Kontexten. Dabei nehmen sie die Fragen in den Blick, inwieweit die Offline-Bedingungen die Onlinenutzung beeinflussen und  inwiefern sich die Onlinenutzung auf das Leben, in Bezug auf die Bildung, auswirkt.
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Die Autoren stellen eingangs den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf das Problem des sozial bedingten unterschiedlichen Zugangs zu neuen Medien, insbesondere dem Internet, dar. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Auseinandersetzung mit dem genannten Problem nun mehr in die Richtung geht, die Unterschiede in der Nutzung zu erforschen, während anfangs vor allem der umstand untersucht wurde, wie viele bzw. welche Menschen über einen Zugang zu Computer und Internet verfügen. Trotz der Meinung immer mehr Forschern, die auch die Autoren teilen, dass durch die Analyse des Zugangs zum Internet alleine, nur bedingt Rückschlüsse auf die Nutzung möglich sind, gibt es erst sehr wenige Studien, die sich mit Fragen wie „wer nutzt das Internet wie“, „wo liegen die Probleme“ usw. beschäftigen. Weiters weisen Kutscher und Otto darauf hin, dass immer mehr Studien zeigen, dass viele Ansprüche die an das Internet gestellt werden, wie seine demokratisierende Wirkung sowie die Nivellierung von sozialen Unterschieden usw. andere Bedingungen voraussetzen. Dabei handelt es sich um z.B. um Lesekompetenz, technischen Fähigkeiten und anderen Kompetenzen, die offline erworben werden.
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Kutscher und Otto stellen die Ergebnisse aus empirischen Studien des Kompetenzenzentrums Informelle Bildung (KIB) an der Universität Bielefeld dar, welche deutliche Unterschiede bei der Nutzung des Internets durch formal höher gebildete und Jugendliche mit geringerem Bildungsstand zeigen.  So sind z.B. bei der Vielfältigkeit an Nutzungsweisen große Differenzen zu sehen: Während formal höher gebildete viele Angebote, wie Informationssuche, Downloads, eigene Produkte usw. in Anspruch nehmen, steht bei Jugendlichen mit formal geringer Bildung vor allem das Chatten im Mittelpunkt.
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Zum Abschluss des Beitrags leiten die Autoren dazu an, die These zu prüfen, ob das Internet der Ort sein kann, mit dessen Hilfe, die durch Sozialisation und institutionelle Strukturen verursachten Bildungsdifferenzen, überwunden werden können. Sie leiten zur vermehrten Auseinandersetzung mit dem Onlinebereich an. In diesem Zusammenhang sollen Fragen wie, wie Bildung in diesem Kontext definiert werden kann, wer daran teilnimmt, was Qualität von Bildungsangeboten online ausmacht, beantwortet werden. Darüber hinaus fordern Kutscher und Otto die Entwicklung von Perspektiven für eine differenzsensible und –überwindende Online-Pädagogik zu entwickeln.

Version vom 7. April 2008, 11:25 Uhr

Hirsch, Lilia Monika (2005): Neuere Entwicklungen der Internetnutzung Jugendlicher – Eine empirische Untersuchung am Beispiel ihrer Gesellschaftspolitischen Interessen. http://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3132 [06.04.08]

Abstract zu dieser Untersuchung zu finden unter http://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=3132 [06.04.08]

Iske, Stefan, Klein, Alexandra, Kutscher, Nadia (2004): Nutzungsdifferenzen als Indikator für soziale Ungleichheit im Internet. Bielefeld: kommunikation@gesellschaft, Jg. 5, Beitrag 3. http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B3_2004_Iske_Klein_Kutscher.pdf [06.04.08]

Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (2004): Soziale Differenzen und informelle Bildung im virtuellen Raum. In: Otto, Hans-Uwe, Kutscher, Nadia (Hrsg.) (2004): Informelle Bildung Online. Perspektiven für Bildung, Jugendarbeit und Medienpädagogik. Weinheim und München: Juventa Verlag.

Kutscher und Otto widmen sich in diesem Beitrag der Analyse von Rahmenbedingungen informeller Aneignungsstrukturen und Nutzungsdifferenzen von Jugendlichen aus unterschiedlichen soziokulturellen Kontexten. Dabei nehmen sie die Fragen in den Blick, inwieweit die Offline-Bedingungen die Onlinenutzung beeinflussen und inwiefern sich die Onlinenutzung auf das Leben, in Bezug auf die Bildung, auswirkt.

Die Autoren stellen eingangs den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf das Problem des sozial bedingten unterschiedlichen Zugangs zu neuen Medien, insbesondere dem Internet, dar. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Auseinandersetzung mit dem genannten Problem nun mehr in die Richtung geht, die Unterschiede in der Nutzung zu erforschen, während anfangs vor allem der umstand untersucht wurde, wie viele bzw. welche Menschen über einen Zugang zu Computer und Internet verfügen. Trotz der Meinung immer mehr Forschern, die auch die Autoren teilen, dass durch die Analyse des Zugangs zum Internet alleine, nur bedingt Rückschlüsse auf die Nutzung möglich sind, gibt es erst sehr wenige Studien, die sich mit Fragen wie „wer nutzt das Internet wie“, „wo liegen die Probleme“ usw. beschäftigen. Weiters weisen Kutscher und Otto darauf hin, dass immer mehr Studien zeigen, dass viele Ansprüche die an das Internet gestellt werden, wie seine demokratisierende Wirkung sowie die Nivellierung von sozialen Unterschieden usw. andere Bedingungen voraussetzen. Dabei handelt es sich um z.B. um Lesekompetenz, technischen Fähigkeiten und anderen Kompetenzen, die offline erworben werden.

Kutscher und Otto stellen die Ergebnisse aus empirischen Studien des Kompetenzenzentrums Informelle Bildung (KIB) an der Universität Bielefeld dar, welche deutliche Unterschiede bei der Nutzung des Internets durch formal höher gebildete und Jugendliche mit geringerem Bildungsstand zeigen. So sind z.B. bei der Vielfältigkeit an Nutzungsweisen große Differenzen zu sehen: Während formal höher gebildete viele Angebote, wie Informationssuche, Downloads, eigene Produkte usw. in Anspruch nehmen, steht bei Jugendlichen mit formal geringer Bildung vor allem das Chatten im Mittelpunkt.

Zum Abschluss des Beitrags leiten die Autoren dazu an, die These zu prüfen, ob das Internet der Ort sein kann, mit dessen Hilfe, die durch Sozialisation und institutionelle Strukturen verursachten Bildungsdifferenzen, überwunden werden können. Sie leiten zur vermehrten Auseinandersetzung mit dem Onlinebereich an. In diesem Zusammenhang sollen Fragen wie, wie Bildung in diesem Kontext definiert werden kann, wer daran teilnimmt, was Qualität von Bildungsangeboten online ausmacht, beantwortet werden. Darüber hinaus fordern Kutscher und Otto die Entwicklung von Perspektiven für eine differenzsensible und –überwindende Online-Pädagogik zu entwickeln.