Abstracts (Michaela Aspalter)
Abstract 1
Aufenanger, Stefan: Medienkompetenz oder Medienbildung? Wie die neuen Medien Erziehung und Bildung verändern. - In: Bertelsmann Briefe, Heft 142, 1999, S.21-24
Aufenanger vertritt die These, dass Medienbildung die notwendige Voraussetzung für das Leben und Lernen in der durch Medien geprägten Gesellschaft ist. Ausgehend von dem Begriff Medienkompetenz, der nach Aufenanger zu technisch gefasst und auch nicht auf verschiedene Alterstufen bezogen ist, fordert er die Erweiterung des Begriffs Medienkompetenz und führt deshalb den Begriff „Medienbildung“ ein. Medienbildung umfasst neben den handwerklichen und kognitiven Fähigkeiten im Umgang mit neuen Medien auch politische, soziale und kommunikative Aspekte der Mediennutzung. Medienbildung nimmt einen ganzheitlichen Aspekt der Persönlichkeit der Menschen in den Blick und kann deshalb eher als Habitus gegenüber den neuen Medien verstanden werden. Medienbildung umfasst drei Aspekte, erstens, den kompetenten Umgang mit Medien (schließt also Medienkompetenz mit ein), zweitens, die Reflexion über die Medien und drittens, die Fähigkeit, sich auf unbekannte Mediensituationen angemessen einstellen zu können. Des Weiteren umfasst Medienbildung den ganzen Menschen, dies meint, dass sich Medienbildung sowohl auf die berufliche Karriere, auf das Alltagshandeln, als auch auf die Position des Menschen als soziales und politisches Mitglied einer Gesellschaft bezieht. Anstelle der Vermittlung eines reinen instrumentalistischen Umgangs mit Medien in Schulen, soll Medienbildung insgesamt in den Bildungsauftrag der Schule integriert werden. Aufenanger fordert abschließend die Integration der Medienpädagogik in die Erziehungswissenschaft, und meint, dass diese beispielsweise auch den Begriff der Medienbildung aufgreifen soll, um diesen bildungstheoretisch anzureichern, aber auch, um auf medienthematische Defizite von klassischen Bildungstheorien aufmerksam zu machen.
Abstract 2
Gehring, Petra: Lesen und Schreiben: Alte Rückkoppelung in Neuen Medien. – Aus: Sesink, Kerres, Moser [Hrsg.]: Jahrbuch Medienpädagogik 6. Medienpädagogik – Standortbestimmung einer erziehungswissenschaftlichen Disziplin. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2007, S. 343 – 359
Gehring stellt die These auf, dass „neue Medien“ auf das Repertoire bereits vorhandener Medien und deren Verwendungsüblichkeiten aufsetzen und dass „neue Medien“ zugleich auch immer den Umgang mit und die Bedeutung von „alten Medien“ verändern. Für sie bedeutet „neue Medien“ verstehen zu wollen, die selbstverständlichen und vertrauten Medien für die aktuelle Rolle neu kennen zu lernen und zu reflektieren. Der Artikel geht des Weiteren auf die Entwicklungen und Potentiale der Lesetechniken und des Schreibens und auf die Einflussmöglichkeiten auf E-Learing ein.