A. Nicht anders als so: Die kausale Determination des Natürlichen (FiK)

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Es ist naturgemäß der Fall, daß ein mit der Kraft eines Menschen von der Erde gen Himmel geschleuderter Schneeball irgendwo seine Bahn umkehrt und zur Erde zurückstürzt. Die Bahnumkehr eines so geschleuderten Balls ist nach bekannten Naturgesetzen eindeutig zu beschreiben, welche in Abhängigkeit von Masse, Ort, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Balls zu irgendeiner Zeit Bewegungsrichtung, Geschwindigkeit und Ort (bei gleichblei­bender Masse) zu jeder anderen Zeit des Wurfs eindeutig bestim­men oder determinieren. Es gibt in jedem Punkt des Verlaufs keine Alternative zu ihm, es sei denn, es kämen neue Kräfte oder Parame­ter seines Verhaltens, d. h. andere Determinanten ins Spiel; keine anderen Determinanten - kein anderer Verlauf als dieser. Deshalb kann man auf dem höchsten Punkt der Bahn auch nicht behaupten, es bleibe dem Ball versagt, einen höheren zu erreichen, weil vielmehr seine Bahn dadurch definiert war, daß sie sich auf dem nied­rigeren umkehrt.

Im gegebenen Beispiel des Schneeballs und seiner Wurfbahn machen wir Gebrauch von einem der gefürchtetsten Termini im Zusammenhang der Freiheitsdebatte, nämlich dem Terminus >Determination< und >Determiniertsein<. Daß etwas durch etwas ande­res determiniert ist, bedeutet, daß ersteres bestimmt oder festgelegt ist durch letzteres. Ist also das letztere gegeben, so ist dadurch auch ersteres gegeben: Es ist dann nicht anders als so, wie es von den gegebenen Determinanten bestimmt wird. Die Lage eines Punktes im Koordinatensystem wird kraft der zugrundeliegenden Struktur des euklidischen Raumes vollständig determiniert durch je einen Punkt auf jeder der Achsen; die Wurfbahn einer idealisierten Kugel im Vakuum wird kraft der zugrundeliegenden Naturgesetze deter­miniert durch ihr Gewicht, Anfangsbeschleunigung und die Wurf­richtung. Wenn nun alles, was geschieht, durch natürliche Ursachen determiniert ist, so kann, wie man fürchtet, die Freiheit unseres Tuns nur eine Einbildung sein. Denn wird alles durch Ursachen determiniert, so auch unser eigenes Tun, sofern es in der materiel­len Welt natürlicher Ursachen stattfindet. Was aber determiniert ist, kann nicht anders sein, als es ist, und ist also notwendig.

Man muß hier jedoch zunächst zweierlei sorgfältig auseinanderhalten, was in der Vorstellung einer >kausalen Determination< der Geschehnisse im Universum bereits ungeschieden zusammenge­nommen wird: Das eine ist die ursächlich verknüpfte Abfolge von Ereignissen im zeitlichen Fluß der realen Geschehnisse und Bege­benheiten. Das andere ist ein logisches Verhältnis der Bestimmung oder Ableitung zwischen Termini, mit denen wir uns auf Gegenstände und Sachverhalte beziehen. Beides verdient eine kurze ge­sonderte Betrachtung, bevor man es zum Begriff der >kausalen Determination< zusammensetzt.

Verhältnis der Determination

Die Gegebenheit der Determinanten hat (vor dem Hintergrund des ebenfalls gegebenen Strukturzusammenhangs: der Raumstruktur oder der Naturgesetze etc.) zur logischen Konsequenz daß das, was sie bestimmen, ebenfalls gegeben ist - bei Gefahr des Wider­spruchs. Die logisch abgeleitete Gegebenheit fügt der, aus welcher sie folgt, nichts hinzu, sondern wird durch eine bloße Umformung der letzteren aus ihr gewonnen, ähnlich wie sich die beiden Seiten einer mathematischen Gleichung durch bloße Umformung inein­ander überführen lassen. Denn anders ergäbe sich bei Ablehnung der logischen Konsequenz kein Widerspruch. Außerdem vergeht zwischen der einen Gegebenheit (der Determinanten) und der damit logisch verbundenen Gegebenheit (des Determinierten) keine Zeit. Es handelt sich um ein zeitloses - eben logisches - Verhältnis zwischen Sachverhalten.

Aber wann sind in diesem Sinne die Determinanten von etwas gegeben? Entweder dann, wenn festgesetzt wird, daß sie und nur sie die Determinanten eines dadurch determinierten Sachverhalts sein sollen (wie z. B. >gegeben der Basiswinkel eines gleichschenkligen Dreiecks von 30 Grad und die Länge der ihn einschließenden Ka­thete von 5 cm< - dadurch ist das zugehörige Dreieck determiniert); oder dann, wenn irgendein Sachverhalt bezeichnet wird, für dessen Determinanten man sich interessiert (z. B. die Position des Massen­mittelpunktes des Sonnensystems). Beides sind jedoch keine Zeitpunkte, sondern gedanklich isolierte Ausgangssachverhalte.

Die Determinanten einer dadurch bestimmten Sache sind also immer und nur dann gegeben, wenn, um das Determinierte zu erhalten, alles andere außer den Determinanten zu vernachlässigen ist. Denn aus den Determinanten (und nur durch ihre Umformung) folgt das, was sie bestimmen. Ein Verhältnis der Determination besteht gerade insoweit, als von allem anderen außer dem, woraus das Determinierte folgt, abgesehen wird. Determination ist deshalb eine durch Abstraktion hergestellte, logische Beziehung zwischen Termini oder Begriffen.

Verhältnis von Ursache und Wirkung

Dagegen folgt die Wirkung niemals aus ihrer Ursache, sondern folgt auf sie, falls nicht noch anderes mit- und entgegenwirkt. Daß die Wirkung auf die Ursache folgt, bedeutet aber nicht, daß beide ein bloß zeitliches Nacheinander bildeten. Vielmehr baut die Wirkung in spezifischer Weise auf ihre Ursache auf (nicht aber umgekehrt) und knüpft weitere Schritte und Begebenheiten an sie an, während das rein zeitliche Nacheinander eine leere Abfolge darstellt. Fragt man, warum eine Ursache von bestimmter Beschaffenheit eine wie­derum bestimmte Wirkung nach sich zieht, so läßt sich darauf letzten Endes nur antworten, daß eben das akute Vorhandensein der und der Beschaffenheiten in der Ursache einen so und so ge­arteten Prozeß fördert und sich die eingebrachten ursächlich rele­vanten Beschaffenheiten sozusagen verbünden oder vereinigen in dem Geschehen, das sich, gestützt auf sie, anknüpft. Zum Beispiel fördert in diesem Sinn die Hitze des vom Brennglas gebündelten Lichtstrahls eine heftige und immer heftigere Oxydation der Papier­partikel, so daß das Papier zunächst verkohIt und sich dann entzün­det. Ist die Bündelung des Lichts nicht eng genug, wird dagegen die Stelle auf dem Papier nur angeleuchtet, wellig oder braun, aber nicht verkohlt und nicht entzündet. Es ist aber niemals so, daß im Vor­handensein eines bestimmten Hitzegrads irgendwie die Wellung, Bräunung oder Verkohlung von Papier impliziert wäre, so daß sie daraus logisch gefolgert werden könnte. Doch wird ihr Auftreten dadurch offenkundig gefördert.

Für eine Kausalverbindung werden üblicherweise vier Forderun­gen angegeben die sicherstellen, daß ein gewisser Faktor oder eine Begebenheit wirklich ursächlich für eine bestimmte Wirkung hei­ßen darf und nicht bloß eine Begleiterscheinung im Lauf der Dinge darstellt, wie ein mitwandernder Schatten, der keine ursächliche Kraft besitzt für das, was wirklich geschieht. Die vier Forderungen können jedoch, wie mir scheint, alle erfüllt werden, ohne daß damit eine zwingende Notwendigkeit, die von der Ursache zu ihrer Wirkung führt, unterstellt werden müßte.

(1)Die erste Forderung besteht in der Unentbehrlichkeit bestimmter (aber nicht sämtlicher) Ursachen für ein bewirktes Ereignis. Man bezeichnet dies auch als Erfordernis der >kausalen Dependenz<. Es besagt, daß die Kausalbeziehung kontrafaktische Annah­men stützen muß, wie z. B.: wenn nicht diese Ursache stattgefunden hätte, dann auch nicht diese Wirkung; und wo immer eine solche Wirkung stattfinden würde, da würde eine gleichartige Ursache im Spiele sein, während andere Wirkungen andere Ursachen zu ihrer Stützung verlangen würden.

(2)Die zweite Forderung besteht darin, daß seine sämtlichen Ursa­chen erschöpfend genügen für die Herbeiführung eines bestimmten Ereignisses oder einer Begebenheit. Dies ist die Forderung der sog. >kausalen Suffizienz<. Sie bedeutet erstens, daß keine weiteren Ur­sachen gebraucht werden, damit die betreffende Wirkung eintritt; und zweitens, daß, wo immer solche Ursachen zusammenkommen (ohne daß sie durch andere kompensiert werden), zuverlässig oder sicher die gleiche Wirkung eintritt. Hier ist insbesondere hervorzu­heben, daß die kausale Suffizienz nicht umkehrbar ist: Das Vorliegen einer bestimmten Wirkung genügt keineswegs, um zuverlässig die Spezifikation sämtlicher Ursachen zu begründen, die zu ihr geführt haben, sondern genügt höchstens für diejenigen von ihnen, von de­nen sie im Sinne der ersten Forderung kausal abhängig ist. Das sind aber nicht alle, die zusammen für ein bestimmtes Ereignis kausal suffizient sind. Außerdem ergibt sich bei einer Kausalbeziehung kein logischer Widerspruch, wenn trotz des Vorliegens der Ursachen die Wirkung nicht einträte (sondern keine oder eine andere Wirkung. Kausale Suffizienz ist also nicht eine logisch hinreichende Bedingung, sondern nur eine faktisch genügende und das Eintreten der Wirkung zuverlässig herbeiführende Zurüstung dafür.

(3)Die dritte Forderung ist in dem zuletzt Gesagten bereits enthal­ten: Sie besteht nämlich in der logischen Unabhängigkeit der Ur­sache und der Wirkung voneinander. Beide sind reale Faktoren oder Begebenheiten innerhalb der Welt, die nicht logisch auseinan­der ableitbar sein dürfen.

(4) Die vierte Forderung schließlich ist die der zeitlichen Priorität einer Ursache vor ihrer Wirkung. Dies bedeutet nicht unbedingt, daß eine ursächliche Begebenheit bereits abgeschlossen sein muß, wenn ihre Wirkung eintritt, sondern daß mindestens ihr Einsetzen vor dem Einsetzen der Wirkung liegen muß.

Faßt man diese Kennzeichen zusammen, so ist klar, daß im ur­sächlichen Gang der Ereignisse und Begebenheiten in der Welt nichts vernachlässigt werden kann — so wie es bei den Determina­tionsverhältnissen der Fall war. Denn alles, was geschieht, geschieht gerade unter Einbeziehung sämtlicher Ursachen, die nicht anders sind, als sie eben sind. Jede von ihnen aber wirkt nur, sofern keine Gegenwirkung oder Entkräftung ihrer Wirkung gleichzeitig mitwirkt. Das tatsächliche Wirksamsein irgendeiner Ursache ist somit immer abhängig von der sonstigen Lage der Dinge in ihrer Umge­bung. Deshalb kommt der Effekt von Ursachen weder durch innere noch durch äußere Notwendigkeit zustande. Nicht durch innere: weil die eingebrachten ursächlichen Begebenheiten ihre Wirkung zwar zuverlässig und sicher herbeiführen, aber nicht erzwingen oder implizieren. Nicht durch äußere: weil die betreffende Wirkung nur zustandekommt, falls nicht noch weitere Ursachen mitwirken. Das aber steht niemals fest, bevor ein Ereignis eintritt. Tritt es dage­gen ein, so ist es nicht mehr zu ändern, d. h. unabänderlich so — aber eben nicht notwendig. Denn es folgte nicht aus seinen Ursachen, sondern auf sie in einer Situation, in der nicht noch anderes mitwirkte.

Ergänzend dazu wäre noch zu bedenken, das auch die Annahme von vollständig angebbaren Ursachen und Wirkungen eine metaphysische Voraussetzung birgt. Dazu kommt, dass die in jeder Beschreibung vorkommenden Termini "=Ursache" bzw. "=Wirkung" jedenfalls einer epistemischen Reduktion durch den Beobachter unterliegen. Wir haben es also mit einem doppelten Bruch zu tun.
Im makroskopischen Bereich ist die Ermittlung der Ursache und deren Wirkung noch relativ einfach, man denke an das berühmte Beispiel vom Tritt nach dem Hund. Wenn man sich allerdings auf die mikroskopische Ebene bewegt wird die Sache zunehmend schwieriger bis unauflösbar.--Koe 17:13, 22. Mär 2007 (CET)

Kausale Determination

Aus diesen Erwägungen ersieht man, wie mir scheint, unzweifel­haft, daß niemals die in der Zeit auftretenden Ursachen dasjenige verborgenerweise schon enthalten und somit notwendig machen, was sie nächstdem als ihre Wirkung nach sich ziehen werden. So wie sehr wohl im Falle des logischen Verhältnisses der Determina­tion die gegebenen Determinanten selbst schon enthalten, d. h. lo­gisch zwingend machen, was sie determinieren. Es ist also im Falle der Ursachen und Ereignisse zuverlässig und unabänderlich so, daß sie ihre Wirkung herbeiführen, wenn keine anderen Ursachen wirk­sam sind: Zuverlässig brachte der Orkan diesen Baum zu Fall — es sei denn, er wäre noch ganz gesund gewesen. Aber es ist nicht notwendig oder zwingend mit ihrem Auftreten verknüpft, daß der Fortgang der Geschehnisse so erfolgt, wie es nach Lage der Dinge der Fall ist. Die >Lage der Dinge< gehört nicht den aufgezählten Ursachen an, so wie die >Gegebenheit< bei den Determinanten sich sehr wohl auf das bezieht, was eben gegeben ist. Daraus folgt das Determinierte; nicht so bei den Ursachen.

Das ist ein feiner, aber nichtsdestoweniger wichtiger Unterschied. Denn er sagt aus, daß von einer Notwendigkeit der natürlich verur­sachten Ereignisse erst die Rede sein kann, sofern man sie als logi­sches Verhältnis der Determination interpretiert. Dies tut der sog. Determinismus, auf den später noch ausführlich zurückzukommen sein wird. Nicht aber kann von Notwendigkeit legitimerweise gere­det werden, wo allein der ursächlich herbeigeführte Lauf der Dinge in der Natur gemeint ist. Dieser ist zwar unabänderlich so, wie er ist — allein er ist deshalb noch nicht notwendig. Sondern notwendig wird er nur durch die zusätzlich vertretene Ansicht, daß man entwe­der sämtliche Determinanten, aus denen ein Ereignis logisch ableit­bar ist, für unmittelbar vor seinem Eintritt im zeitlichen Fluß der Geschehnisse gegebene Größen hält; oder daß man etwa den Gang der Dinge bis dato für gerichtet auf ein an sich notwendiges Resultat hält, das in jedem Fall — egal, wie der Gang seiner Hervorbringung im einzelnen verlaufen und wovon er ausgegangen ist — eingetreten wäre. Da das letztere niemand behauptet, bliebe für eine Begründung der Notwendigkeit nur die erste Möglichkeit übrig. Jedoch bewegt man sich dann bereits im Feld der wissenschaftlichen Dar­stellung und Erklärung des Geschehens durch entsprechende Theo­rien dieser Gegenstandsbereiche mithilfe der von diesen Theorien in Anschlag gebrachten Naturgesetze, d. h. man interpretiert das, was geschieht, nach deterministischem Muster.

Wenden wir die oben getroffene Unterscheidung noch einmal auf das Beispiel des Schneeballs an: Ort, Masse, vektorielle Ge­schwindigkeit des Schneeballs zu einer Zeit determinieren seinen Ort und die vektorielle Geschwindigkeit zu jeder anderen Zeit — wenn keine weiteren Determinanten eine Rolle spielen, wenn also bspw. der Schneeball nicht zerbröckelt oder kein Wind herrscht. Es sind nicht die zeitlichen Zustände und Eigenschaften des Balls als solche, welche es hier notwendig machen, nicht woanders zu sein oder eine andere Fallrichtung zu haben, sondern es ist die Tatsache, daß sie und nur sie - Ort und Impuls - als Determinanten der wei­teren Bahnentwicklung zu berücksichtigen sind. Es handelt sich nicht unmittelbar um das Kausalverhältnis in re, sondern um ein Definitionsverhältnis in terminis: Alle berücksichtigten Determi­nanten bestimmen oder determinieren so viel, wie sie eben bestim­men. Hat man mehr Determinanten, hat man mehr und andere Bestimmungen der Dinge. Interessant ist immerhin dies: Mit wie wenig und wie einfachen Determinanten manche Dinge und Sach­verhaltsarten auskommen, um ihre vollständige Festlegung zu haben; zum Beispiel die Wurfbahnen von Schneebällen oder die Flugbahnen von Satelliten etc. Doch ist schwer vorstellbar, daß ir­gend etwas existiert, das nicht durch irgendwelche - und seien es noch so vielfältige und komplexe - Determinanten seines Verhal­tens bestimmt wird. Durch irgendetwas bestimmt zu werden, kann nicht schon für notwendig so und nicht anders bestimmt zu werden gelten, sonst wäre allein das Unbestimmte nicht notwendig. Vielmehr gilt: relativ auf seine gegebenen Determinanten ist es notwen­dig so bestimmt; aber ohne deren vorherige Festsetzung (bei Ver­nachlässigung alles anderen) ist es auch nicht notwendig so und nicht etwa anders bestimmt.

Zwei Dinge sollen an dieser Stelle noch einmal festgehalten wer-den: Das Verhältnis der Determination ist nicht gleichzusetzen mit dem der Kausalität. Letzteres ist zeitlich erstreckt und nimmt daher alles auf, was die Wirkung einer Ursache noch modifiziert. Wäh­rend die Determination zeitlos eine Folgerungs- oder funktionale Beziehung zwischen gegebenen Termini darstellt. Zweitens wird alles durch irgendetwas bestimmt - das reicher Bestimmte durch mehr, das ärmer Bestimmte durch weniger Determinanten. Unter Voraussetzung der betreffenden Determinanten ist das durch sie Determinierte freilich notwendig - das ist nahezu eine Tautologie; ohne ihre Voraussetzung jedoch wird jedes Ding nicht mit Notwen­digkeit eben so bestimmt, wie sämtliche Determinanten seines Daseins, liegen sie erst einmal vor, ihm ergeben, bestimmt zu sein. Es gibt keine Notwendigkeit, daß ein geworfener Schneeball nicht zerbröckelt, aber vorausgesetzt, daß er nicht zerbröckelt (und daß auch sonst nichts anderes eine Rolle spielt), erreicht er das durch die angenommenen Determinanten des Wurfs determinierte Ziel mit unwidersprechlicher Folgerichtigkeit.


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Freiheit im Kopf (Seminar Hrachovec, 2006/07)

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