30.10.2013 ONLINE DISKUSSION Ricoeur, Paul (1969): Erstes Buch. Kapitel II. Der Konflikt der Interpretationen: Unterschied zwischen den Versionen

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Interpretation hat gemäß Aristoteles einen anderen Zweck als bei Ricoeur für sein Problem des Doppelsinns. Und doch sieht Ricoeur Gemeinsamkeiten. Welche? (Vgl. dazu S. 37)
 
Interpretation hat gemäß Aristoteles einen anderen Zweck als bei Ricoeur für sein Problem des Doppelsinns. Und doch sieht Ricoeur Gemeinsamkeiten. Welche? (Vgl. dazu S. 37)
  
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Bei Aristoteles laufe es auf eine binäre Logik hinaus, wahr oder falsch, was wiederum die Annahme der Eindeutigkeit der Wörter voraussetzt. "Etwas von etwas aussagen", also Interpretation könne wahr oder falsch sein. Vielleicht taucht die Gemeinsamkeit auf, wenn sich Ricoeur auf Aristoteles Metaphysik bezieht, "der Begriff des Seienden läßt bekanntlich keine eindeutige Definition zu"(S.36) und eben diese Vielheit ziehe sich durch die ''ganze'' Rede.--[[Benutzer:CoS|CoS]] ([[Benutzer Diskussion:CoS|Diskussion]]) 18:50, 29. Okt. 2013 (CET)
  
  

Version vom 29. Oktober 2013, 19:50 Uhr

Zum Textverständnis

Beantworten Sie einzelne der folgenden Fragen bitte in Ihren eigenen Worten und kennzeichnen Sie Ihre Einträge bitte durch Ihre Signatur mit Zeitstempel.

Für den Umgang mit der Doppelsinnigkeit von Symbolen bedarf es der Interpretation. Ricoeur unterscheidet in diesem Kapitel zwei Weisen, den Interpretationsbegriff zu fassen. Er gibt an, weshalb sie für ihn nicht passend sind. Welche Gründe nennt er?


Der eine Interpretationsbegriff ist zu lang, der andere zu kurz. Der von Aristoteles herrührende Begriff sei zu weit, da damit alles, was verlautbart wird und Bedeutung trage, gemeint sei (vielleicht lässt sich das umschreiben mit 'bezeichnende Stimme' = Interpretation), er ist zu umfassend gedacht und das Problem der Mehr+Eindeutigkeit tauche auf. Der Begriff aus dem Bereich der bibl. Exegese erscheint zu kurz gedacht, da hier sich der Interpretationsbegriff auf das bezieht, was als Text durchgehen kann. Außerdem spricht er hier vom Problem der Analogie. --CoS (Diskussion) 14:30, 29. Okt. 2013 (CET)



Was heißt „Symbol“ bei Aristoteles? (Vgl. Fußnote 1, S. 33f.)

Ein Symbol zeige an, was sich durch/aus einer Seele verlautbart (Schrift, Sprechlaut,..), fallweise verstand er scheinbar darunter auch Bedeutung --CoS (Diskussion) 14:30, 29. Okt. 2013 (CET)



Das folgende Zitat (von S. 36) steht in Zusammenhang mit unseren Überlegungen zum semantischen Dreieck vergangene Woche. Erläutern Sie, wie.

Ricoeur Ausschnitt3.jpeg




Interpretation hat gemäß Aristoteles einen anderen Zweck als bei Ricoeur für sein Problem des Doppelsinns. Und doch sieht Ricoeur Gemeinsamkeiten. Welche? (Vgl. dazu S. 37)

Bei Aristoteles laufe es auf eine binäre Logik hinaus, wahr oder falsch, was wiederum die Annahme der Eindeutigkeit der Wörter voraussetzt. "Etwas von etwas aussagen", also Interpretation könne wahr oder falsch sein. Vielleicht taucht die Gemeinsamkeit auf, wenn sich Ricoeur auf Aristoteles Metaphysik bezieht, "der Begriff des Seienden läßt bekanntlich keine eindeutige Definition zu"(S.36) und eben diese Vielheit ziehe sich durch die ganze Rede.--CoS (Diskussion) 18:50, 29. Okt. 2013 (CET)



Ricoeur stellt die biblische Exegese als eine skripturale Wissenschaft der Freudschen Methode gegenüber. Wie argumentiert er das? (Vgl. S. 39)

Während sich die Exegese an der Auslegung der Schrift orientiert,steht für Freud der Text im Vordergrund. Denn für ihn bietet sich nicht nur die "Schrift" zur Deutung dar, sondern die Gesamtheit von Zeichen, die sich als entzifferbarer Text betrachten lassen. Entzifferbarer Text kann für Freud alles sein, ein Traum oder ein neurotisches Symptom, ein Ritus, ein Mythos, ein Kunstwerk, ein Glaubensinhalt. So sieht Freud ja auch in der Analyse der Trauminhalte, in welcher ein unverständlicher durch einen verständlichen Text ersetzt wird, etwas ähnliches wie eine Übersetzung von einer Sprache in die andere. (IA) 29.10.13 18h16




Worin sieht Ricoeur die Hauptschwierigkeit der modernen Hermeneutik? (Vgl. S. 40)




Kommentieren Sie - mit Blick auf die psychoanalytische Sprechsituation - das folgende Zitat (von S. 45), in welchem Ricoeur beschreibt, wie Symbole im Bereich des religiösen Glaubens funktionieren:

Ricoeur Ausschnitt4.jpeg




Welche Vorurteile nennt Ricoeur gegenüber den drei Ausformungen einer Schule des Zweifels? (Vgl. S. 46)

Die Vorurteile, dass den drei großen Meistern des Zweifels im Bewusstsein, Marx, Nietzsche und Freud schablonenhafte Zuordnungen auferlegt werden: Marx wird in den Ökonomismus verbannt, Nietzsche in den Biologismus und Freud - ausstaffiert mit einem simplizistischen Pansexualismus - in die Psychiatrie. (IA) 29.10, 18h 46)




Für Ihre Fragen zum Text wurde von einigen SeminarteilnehmerInnen bereits auf der Seite „Diskussion“ (siehe diese Seite ganz oben) eine Rubrik begonnen.

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