13.1.2011 Morel, Geneviève (2007): Das Symptom, das Phantasma und die Pathologien des Gesetzes: Unterschied zwischen den Versionen

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Nicht ganz klar ist mir, worin der genaue Unterschied zwischen „Symptom“ und „Sinthom“ besteht. Im Text ist die Rede davon, dass das Sinthom so etwas wie ein Geschick darstellt, mit dessen Hilfe das Subjekt sein Symptom „umwandelt“. An anderen Stellen habe ich den Eindruck, dass die Begriffe synonym gebraucht werden. Eine klare Differenzierung würde hier helfen. --[[Benutzer:Philip Waldner|Philip Waldner]] 15:32, 13. Jan. 2011 (UTC)
 
Nicht ganz klar ist mir, worin der genaue Unterschied zwischen „Symptom“ und „Sinthom“ besteht. Im Text ist die Rede davon, dass das Sinthom so etwas wie ein Geschick darstellt, mit dessen Hilfe das Subjekt sein Symptom „umwandelt“. An anderen Stellen habe ich den Eindruck, dass die Begriffe synonym gebraucht werden. Eine klare Differenzierung würde hier helfen. --[[Benutzer:Philip Waldner|Philip Waldner]] 15:32, 13. Jan. 2011 (UTC)
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Hier wird es vlt klarer:" Lacan zufolge ist der die Anfänge der Psychoanalyse kennzeichnende Glaube an die Auflösbarkeit des Symptoms unhaltbar, da das Symptom dem Subjekt eine Verankerung gibt. So postuliert er, dass das Subjekt in der psychoanalytischen Kur lernt, mit seinem Symptom zu leben, sich mit ihn zu arrangieren. Er sieht in ihm etwas psychisch Reales am Werk, und so zeichnet er es durch eine besondere Schreibweise aus: le sinthome." (aus Subversion des Begehrens, Peter Widmer, S.188)
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Scheint, als seien Symptom und Sinthome quasi dasselbe, ich denke, das speziell ein Sinthome dasjenige ist, welches den Stellenwert der "Verankerung" hat, wenn man davon ausgeht, dass es auch Symptome gibt, die relevant, aber NICHT den 'Status' eines Sinthomes´ haben?!
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Was mir noch nicht klar ist, was ich überhaupt nicht verorten kann, sind die Zusammenhänge Signifikant - Differenz -Signifikantenkette, es wurde letzte Sitzung angesprochen im Referat,..der Signifikant, der die Differenz zwischen den Signifikanten erzeugt und wiederum die Differenz zwischen 'dem' Signifkanten (?) und den Signifikanten (Die Differenz zw. Signifikant und Signifikat ist mir klar).
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Chris Oliver --[[Benutzer:CoS|CoS]] 03:11, 16. Jan. 2011 (UTC)

Version vom 16. Januar 2011, 05:11 Uhr

Liebe KollegInnen!

Besonders faszinierend und deshalb umso bedenkenswerter erscheint mir die im Text von Geneviève Morel anhand recht plastischer Fallbeispiele (z. B. jenes über Frau M.) dargestellte Tatsache, dass sich diverse ungelöste innerpsychische Konflikte ausgesprochen hartnäckig auch über mehrere Generationen zu erstrecken und schlimmstenfalls schwerwiegende Psychosen auszulösen vermögen. Das Hauptaugenmerk legt Morel dabei auf das so genannte „Gesetz der Mutter“ wie auch auf jenes des Namens-des-Vaters, das Lacan geprägt hat. Das trennende Prinzip, worin das Letzere besteht, wollte mir, so glaube ich, zwar noch durchaus einleuchten, dessen „Frieden stiftende“ (Morel 2007, 64) Eigenschaft jedoch nicht mehr so ganz, da, wie ich meine, auf der Seite des Vaters doch immer auch zugleich der Kastrationskomplex eine potenzielle Katastrophe der Kindheit in Aussicht stellt.

Morel: „Im Übrigen hat dieses Gesetz des Namen-des-Vaters, das als vermittelndes und Frieden stiftendes verstanden wird, eine pathogene Kehrseite: […]“ (Morel 2007, 64)

Außerdem: „Man kann auch daraus schließen, dass das Auftauchen des Vaters als Agent der Kastration selbst dann traumatisch ist, wenn es eine Verwerfung des Namens-des-Vaters gibt oder wenn das Kind dem ‚Gesetz der Mutter‘ unterworfen bleibt.“ (Morel 2007, 73)

Im Allgemeinen ist der in Rede stehende Text „Das Symptom, das Phantasma und die Pathologien des Gesetzes“ außerordentlich dicht und aufschlussreich. Allein der Aspekt der männlichen Homosexualität als Sinthom (Vgl. Morel 2007, 69ff) erscheint mir noch als diskussionswürdig.--Carina Miesgang 15:24, 13. Jan. 2011 (UTC)

Interassant in diesem Text war zu lesen, dass Lacan das Phantasma zur Einzigartigkeit des absoluten Urgrunds des Begehrens hin orientiert, welchen er als das Objekt klein a bezeichnet. Dass das Phantasma jetzt selbst den Platz des Realen einnimmt, wie aus dem Seminar "Die Logik des Phantasmas" hervorgeht, gibt methodologisch gesehen Aufschluss darüber, wie Lacan alte Denkkomplexe teilweise verwirft und neue schafft. Hier wird klar, dass das Phantasma jenes psychoanalytische Element ist, das in signifikanter Struktur in Erscheinung tritt und nicht auf das Imaginäre reduzierbar ist. Dieses fundamentale Phantasma, auf dem die Identität des Subjekts und die Formen seines Begehrens beruhen ist eine Weise, so hab ich das verstanden, wie das Subjekt sein Genießen, seine jouissance, reguliert und organisiert. Deshalb kommt das Objekt klein a hier auch ins Spiel. Vorm Hintergrund des Realen, (so im Text auf Seite 83), welches mit dem Genuss verschränkt ist, versteht Lacan das Phantasma als eine Konstante, ein Axiom im Leben des Subjekts, wodurch sich dieses Gesetz des Begehrens in seiner Einzigartigkeit von den Symptomen unterscheidet. Logisch scheint mir die Ausführung von Morel, dass diese These im klinischen Versuch keine zielführenden Ergebnisse erwirkt, denn:"(...) es genügt nicht das Genießen des Symptoms zu benennen, um es zu lösen. (dies funktioniert nur im Märchen: Sprich den Namen des Drachen, und nimm ihm damit seine Macht)--L.M. Steiner 16:06, 13. Jan. 2011 (UTC)



Kleine Anmerkung zum Begriff „Sinthom“: Interessant ist, dass der von Lacan gewählte franz. Neologismus le sinthome Assoziationen zu „Saint Thome“ („Heiliger Thomas“) aber auch zu „saint ton“ („gesunder Ton“) und „saint homme“ („heiliger Mann“) weckt (das habe ich irgendwo gelesen, leider kann ich selbst kein Französisch). Damit wird die positive Funktion der Symptom-Bildung als trennendes Prinzip, die im Text von Morel beschrieben wird, gut unterstrichen.

Nicht ganz klar ist mir, worin der genaue Unterschied zwischen „Symptom“ und „Sinthom“ besteht. Im Text ist die Rede davon, dass das Sinthom so etwas wie ein Geschick darstellt, mit dessen Hilfe das Subjekt sein Symptom „umwandelt“. An anderen Stellen habe ich den Eindruck, dass die Begriffe synonym gebraucht werden. Eine klare Differenzierung würde hier helfen. --Philip Waldner 15:32, 13. Jan. 2011 (UTC)


Hier wird es vlt klarer:" Lacan zufolge ist der die Anfänge der Psychoanalyse kennzeichnende Glaube an die Auflösbarkeit des Symptoms unhaltbar, da das Symptom dem Subjekt eine Verankerung gibt. So postuliert er, dass das Subjekt in der psychoanalytischen Kur lernt, mit seinem Symptom zu leben, sich mit ihn zu arrangieren. Er sieht in ihm etwas psychisch Reales am Werk, und so zeichnet er es durch eine besondere Schreibweise aus: le sinthome." (aus Subversion des Begehrens, Peter Widmer, S.188) Scheint, als seien Symptom und Sinthome quasi dasselbe, ich denke, das speziell ein Sinthome dasjenige ist, welches den Stellenwert der "Verankerung" hat, wenn man davon ausgeht, dass es auch Symptome gibt, die relevant, aber NICHT den 'Status' eines Sinthomes´ haben?!

Was mir noch nicht klar ist, was ich überhaupt nicht verorten kann, sind die Zusammenhänge Signifikant - Differenz -Signifikantenkette, es wurde letzte Sitzung angesprochen im Referat,..der Signifikant, der die Differenz zwischen den Signifikanten erzeugt und wiederum die Differenz zwischen 'dem' Signifkanten (?) und den Signifikanten (Die Differenz zw. Signifikant und Signifikat ist mir klar). Chris Oliver --CoS 03:11, 16. Jan. 2011 (UTC)