Ulrich Brösse: Ökonomisches Verhalten
Brösse, Ulrich: "Ökonomisches Verhalten als bester Weg zu einer nachhaltigen Umweltverbesserung", in: Sigurd Martin Daecke, (Hrsg.), Ökonomie contra Ökologie? Wirtschaftethische Beiträge zu Umweltfragen, (Stuttgart [u.a.]: Metzler 1995), S. 78-84.
Zum Autor Ulrich Brösse, geb. 1934 in Essen, ist Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Regionalpolitik an der RWTH Aachen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Regional- und Raumordnungspolitik, Industriepolitik, Umweltökonomie und Mikroökonomie.
Einordnung des Buches/Artikels Im vorliegenden Buch kommen größtenteils aus der Ökonomie kommende Wissenschaftler zu Wort, weswegen die einzelnen Artikel vorwiegend aus ökonomischer Sicht den Zugang zu umweltrelevanten Themen widerspiegeln. Der Vorliegende Artikel kritisiert die gängige Auffassung von Ökonomie und versucht Aufzuzeigen durch welche Prozesse ein umweltverträgliches Verhalten der Wirtschaft induziert werden kann.
Zusammenfassung Brösse greift die These auf, dass ökonomisches Verhalten Umweltschäden zur Folge habe und den Umweltschutz vernachlässige und argumentiert dass ökonomisches Verhalten aber in den Dienst eines umfassenden Umweltschutzes gestellt werden könne. (1)
Für Beiträge zum Umweltschutz von Seiten der Ökonomie, sieht er die staatliche Umweltpolitik verantwortlich, die Rahmenbedingungen zur Förderung von solchen Beiträgen realisieren soll und definiert interne und externe Kosten um in Folge zu begründen dass die Ökonomie ethisch fragwürdige Prozesse nicht zu verantworten hat. (2)
Er sieht durch die Ökonomie eine Stabilisierung des ökonomischen Verhaltens des Individuums als natürliche menschliche Verhaltensweise gegeben die gleichgewichtsgestaltend wirkt und somit vor Chaos schützt. Auch die Endlichkeit der Ressourcen werde nicht nachteilig auf die Ökonomie wirken, sondern gerade dadurch sollen nachhaltige und umweltgerechte Entwicklungen hervorgerufen werden. (3) Der Begriff Nachhaltigkeit sei ist lt. Brösse zu unscharf und bei genauer Betrachtung ist Nachhaltigkeit unmöglich zu realisieren.
Gerade durch den Blick auf gesellschaftliche Ziele vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen sei es notwendig Vorzüge und Nachteile von Entscheidungen zu analysieren und gerade das sieht er als den Inhalt ökonomischen Verhaltens. (3)
Ob Umweltschutz auf einer ethischen Entscheidung oder auf ökonomischem Kalkül beruht sieht er als Ansichtssache. Die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sei jedenfalls so zu gestalten, dass ökonomisches Verhalten nicht zum Chaos, sondern zu einer nachhaltigen Umweltverbesserung führt. (4)
Von Martin Braun, 03. November 2008
Fußnoten:
(1) Brösse, Ulrich: "Ökonomisches Verhalten als bester Weg zu einer nachhaltigen Umweltverbesserung", in: Sigurd Martin Daecke, (Hrsg.), Ökonomie contra Ökologie? Wirtschaftethische Beiträge zu Umweltfragen, (Stuttgart [u.a.]: Metzler 1995), S. 78
(2) Ebd. S. 79ff.
(3) Ebd. S. 80.
(4) Ebd. S. 83.
(5) Ebd. S. 84.