Rankings Exzerpt 3
Müller Böling, Detlef; Hornbostel, Stefan: Fehlinterpretationen und Vorurteile. Vom Umgang mit Hochschulrankings und deren Nutzen.
Der Artikel ist in der Zeitschrift: Forschung und Lehre im Februar 2000 erschienen.
In fünf Abschnitten wird zu Rankings, deren Kritik und Lösungsversuchen Stellung genommen.
Die Autoren gehen auf einen Beitrag von Werner Meinefeld ein, der in der Zeitschrift Forschung und Lehre 1/2000 über Hochschulrankings schrieb.
Am Beginn des Beitrags wird der Studienführer CHE 1999 vorgestellt und betont, dass es hier nicht um die Vergabe von Rangplätzen, sondern um die Einteilung in Ranggruppen geht, die für die Leser Informationen über die untersuchten Fachbereiche liefern soll.
Im zweiten Abschnitt, der sich mit Rangplätzen und Rangplatzvergleichen beschäftigt, wird erläutert, dass Ranggruppen nur entstehen, wenn es zu bedeutsamen Urteilsunterschieden kommt. Es werden bei CHE 1999 keine Plätze verteilt, aber es könne erkannt werden, wer signifikant besser bzw. schlechter als der Durchschnitt beurteilt wird.
Im Teil Was wird gemessen wird die Aussage Meinefelds widerlegt, dass Studierende in den Metropolen kritischer seien als in kleineren Orten. Dabei wird erwähnt, dass Merkmale der Befragten (Alter, Geschlecht,..) nur geringen Einfluss auf die Bewertung haben und das im Vergleich mit den Experten (Professoren) kaum Unterschiede auszumachen sind.
Im nächsten Punkt wird die Aussage widerlegt, dass an großen Fakultäten die Lehrsituation signifikant schlechter beurteilt wird. Unter ähnlich widrigen Bedingungen, so kann man lesen werden sehr unterschiedliche Ergebnisse produziert.
Die Leistungen eines Hochschulrankings sollen weg von einer Siegerliste hin zu Information und aussagekräftigen Entscheidungshilfen für die Leser, so die Meinung der Autoren. So werde im CHE 1999 die Beurteilung von Studierenden, die Beurteilung der Professoren, statistische Daten und vieles Mehr publiziert.
Die Aufgabe eines Hochschulrankings sei es, so Müller-Böling und Hornbostel, verschiedene Dimensionen hochschulischer Leistungen auszuleuchten und zwar aus unterschiedliche Perspektiven und diese Befunde vergleichend so aufzubereiten, dass ein Informationsbedarf sinnvoll befriedigt werden kann.
Zum Schluss wird noch, wieder auf den Beitrag Meinefelds eingehend, die notwendige Mitarbeit der Hochschulen und die Bedeutung der Medien betont.