Eigentumsverhältnisse (tphff)

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Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein sehr unwissenschaftlicher Beitrag. Zugegebenermaßen soll er etwas emotional sein. Ich ersuche den Herrn Professor ihn durchaus zu löschen, wenn er zu sehr missfällt. Es bestünde allerdings auch die geringe Chance mit einem „alltäglichen“ Beitrag jemanden zu Antworten herauszufordern.


Die Frage, die ich mit einer gewissen Koketterie stelle: Was würde Platon, was Aristoteles zu unserer heutig bedingten Sachlage sagen? Würden sie wirklich, dass ist alles sehr kompliziert sagen? Natürlich bestünde die Möglichkeit, dass sie sich uneinig wären, dann würden sie sich quasi paralysieren, gegenseitig in einer Pattstellung aufheben. Ist es nicht gerade dass, was uns auch heute zustößt, dass alle Experten durcheinander parlieren und sich in ihrer Wertigkeit neutralisieren?

Zitat: „Ich würde Sie heute gerne um eines bitten: dass Sie alles Bittere, Geschmacklose, Abstoßende und Ungerechte, auf das Sie in unserem öffentlichen Leben stoßen, nicht einfach als gegeben akzeptieren. Ich bitte Sie im Gegenteil zu versuchen, diese hässlichen Erscheinungen als Warnzeichen zu verstehen, die uns alle zu neuem und tieferem Nachdenken über den Sinn der uns gemeinsamen Dinge aufrufen.“ Dies war ein Appell des tschechischen Präsidenten Vaclav Havel aus seiner Neujahrsansprache von 1997. Diese Sätze haben eine Universalität, sie gelten fast in jedem Land und das zu jeder Zeit. Und, möchte man reflexartig hinzufügen, besonders im eigenen Land. Was ist es, was da gerade passiert, zur Zeit, in einer Zeit deren allgemeiner Wohlstand einen noch nie da gewesenen Höchststand erreicht hat.

Stéphane Hessel schreibt ein dünnes Büchlein mit dem Titel „Empört Euch“, und die Leute reißen es ihm aus den Händen, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Eine Gruppe österreichischer Altpolitiker, mit der Lichtgestalt Erhard Busek inmitten, versammeln sich zu einer Unzufriedenheitsplattform und artikulieren Proteste gegen den Stillstand einer Realpolitik. Roland Düringer hat nach seinem spektakulären Auftritt bei Donnerstalk ein unglaubliches Echo in den Printmedien ausgelöst. Sogar der Kammerpräsident der Republik erbost sich im Mittagsjournal lauthals: „Nach dem Jahr des Stillstandes, muss das Jahr der Bewegung kommen.“ D.h. er fordert von seinen Kollegen und Mitpolitikern, dass sie sich endlich vom Fleck rühren, er hat natürlich nicht gesagt, dass das ohne einen kräftigen Tritt ins Hinterteil nicht funktionieren wird können. Normalerweise ist es ja immer nur eine kleine Gruppe vernachlässigbarer Linksintellektueller, vereint mit einem Häufchen Künstler, deren Antrieb oft ihre eigene Imagekampagne ist, die dann einige wenige Bürger aus der Mittel-Unterschicht mobilisieren. Aber die wirkliche intellektuelle Mittel-und Oberschicht hat nicht mal Zeit darüber mitleidig zu lächeln, weil sie ihrer Veranlagung, sprich Geldverdienen nachgehen muss. Hier klafft offenkundig eine Diskrepanz wie ein umtriebiger Schreiber im Standard aufzeigt: Und zwar zwischen vermeintlich jugendlichen Socialmedia-Usern, die genug von der unübersehbaren Packelei zwischen politischen und wirtschaftlichen Interessensvertretern haben, und Senioren, die mit Trillerpfeifen auf die Strasse gehen, um einen aktivistisch-prickelnden dritten Frühling zu erleben.“ da kann man nur sagen, was macht man nicht alles um ein Leben zu verlängern! Zur Generationenharmonisierung würde ich den „Greisen“ noch ein Transparent vorschlagen: „Ätsch ihr müsst unser gutes Leben finanzieren, aber ihr bekommt keine Pensionen mehr!“

Eine instruktive Bemerkung, die ich im Zusammenhang "Wutbürger" gelesen habe kommt von einem der Autoren des Buches, auf das Düringer sich bezieht, Rahim Taghizadegan: "Die Wut zum Motiv zu machen, ist gefährlich, dann hätten wir Wuttrotteln. Die große Gefahr, die wir überwinden müssen, ist die Polarisierung unserer Gesellschaft. Die wird noch viel stärker zunehmen, wenn die Zeiten wirtschaftlich härter werden. Statt neue Spaltungen zu schaffen, sollte man das Verbindende suchen. Und in konkreten Gemeinschaften Verantwortung übernehmen. Das sind die Dinge, die die Gesellschaft zum Besseren verändern."
Was wir als österreichische und europäische Bürgerinnen tun können ist nicht nur: uns empören. Man kann (manchmal) von dem Platz aus, wo man ein Systemtrottel ist, anders arbeiten und handeln als im Hamsterrad laufen. "Von Oben" ist zunächst keine Hilfe zu erwarten - es sei denn man beginnt selbst, seine Handlungen zu ändern, und mit Kolleginnen darüber zu sprechen. Das wäre eine Säkularisierung des Spruchs "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!". Die Hilfe von oben kommt erst, wenn neue Muster schon im Keim entstanden sind. Man kann mit eigenen Initiativen beginnen und sehen, ob sie durch Zufall oder Kalkül aufgegriffen werden. Es ginge also um Mut.--Andyk 14:00, 22. Dez. 2011 (CET)

Soviel, so gut, aber diesmal scheint alles anders zu sein! Unter dem schönen Motto einer Geldbeschaffungsvereinigung „Alles ist möglich“ lassen sich tolle Weltendszenarien entwerfen. Stehen wir vor einer Renaissance der Spiritualität? Kommt nach der kommerzialisierten Esoterik ein neues Sektierertum? 2012 ist ja ein neuer Weltuntergang prognostiziert, der wievielte eigentlich? Ist ja wirklich egal, wenn es soweit ist, werden wir die letzten sein die es erfahren, denn schon Heidegger sagt in „Sein und Zeit“, „Der Tod ist keine Erfahrung des Lebens“. Also was erwartet uns? Was kommt auf uns zu? Die nächsten Tage des zu Ende gehenden Jahres sind die Hoch-Zeit der Vorblicke auf ein kommendes Jahr. Die Prognosen werden sich überschlagen in ihrer unübertroffenen Zukünftigkeit.

Nochmals zu den Szenarien einer kapitalistischen Implosion. Wenn also Europa währungsmäßig implotiert, dann gibt es einmal die, noch immer schweigende Mehrheit, deren auch ich mich zuzähle, die getrost gelassen reagieren könne, weil sie relativ wenig dieses so erstrebenswerten Gutes ihr eigen nennen. Und dann gibt es welche, wie Wirtschaftsprofessor Franz Hörmann, die sagen es wäre an der Zeit ein völlig neues Wertesystem (statt Geld) zu installieren. Dass kann man sich so (unsereiner) nicht vorstellen - da schon eher das Böse in Form des „genius malignus“ der sich der Weltlenker bemächtigt, oder schon längst bemächtigt hat. Auch eine journalistische Weltverschwörung ist denkbar - schließlich verdienen die ihr Geld mit Horrorszenarien. Man könnte auch die Meinung vertreten, nach der ersten menschlichen „Großtat“, der nach Karl Jaspers bezeichneten Achsenzeit als „die geistige Grundlegung der gegenwärtigen Menschheit“ wäre es nach 2500 Jahren, in der Tat an der Zeit eines neuen „Schubes menschlicher Vernunft“, wenn uns nicht Nietzsches „letzter Mensch“ als Alternative bedrohen soll.

Noch etwas, mir scheinend als bemerkenswert: Ich will über das vergangene Jahr schreiben, was war denn da alles passiert? Ach ja, ein Vulkanausbruch in Island. Also kein normaler Mensch weiß mehr den Namen dieses Unikums, den sowieso keiner aussprechen konnte. Man geht auf Wikipedia, kopiert den Begriff und setzt ihn in den Text, dass kann wirklich jeder Trottel, also auch ich: Eyjafjallajökull heißt er, schreib ich ihnen triumphierend. Was bedeutet das jetzt? Weiß in Zukunft jeder alles? Oder weiß eigentlich jeder nichts, weil jeder zwar weiß auf Wissen zuzugreifen, aber es im nächsten Augenblick abgelegt, ja, wo eigentlich, in der großen Lade des Vergessens. Möglicherweise trifft das wenigstens ansatzweise unser Thema in der Vorlesung. Der zukünftige Bildungsbürger ist der, der immer auf seinem Handy, dass er ständig bei sich führt, auf alles Wissen innerhalb von wenigen Sekunden zugreifen kann, um es dann stereotyp wiederzugeben.

Da ich auch noch dem schnöden Mammon hinterherhetze, höre ich jetzt auf und gehe Geldverdienen. Außerdem, was wird wirklich passieren? Imgrunde wird alles so weitergehen wie bisher, damit uns auch in Zukunft der Stoff zum Schimpfen nicht ausgeht.

Ich wünsche jedenfalls allen die sich auf diese Seite verirrt haben, wunderschöne besinnliche Weihnachten, ein gutes Christkind, ja und ein besonders tolles 2012!!!--Felber Franz 09:53, 22. Dez. 2011 (CET)