Dieter Dohmen; Hiltrud Rottkord: Internationale Erfahrungen mit Bildungsgutscheinen im Hochschulbereich. 2002

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Dieter Dohmen; Hiltrud Rottkord: Internationale Erfahrungen mit Bildungsgutscheinen im Hochschulbereich. (2002)


Der Report beginnt mit einer kurzen Geschichte der Bildungsgutscheine, von Thomas Paine bis Milton Friedman. School Vouchers sollten ursprünglich jenen helfen die eine schulische Ausbildung aus dem eigenen Einkommen nicht finanzieren konnten. Die derzeitige Idee ist es jedoch, dass staatliche Finanzleistungen nicht mehr direkt an die Bildungseinrichtungen gezahlt werden, sondern an die Nachfrager selbst. Dies soll in Form von Gutscheinen passieren. Studierende erhalten demnach „zweckgebundene Gutscheine, mit denen sie Bildungsangebote nachfragen können“ (S. 4). Die Gutscheine werden dann bei den Hochschulen abgegeben und diese lösen sie dann beim Statt ein und bekommen dann den Geldbetrag überwiesen. Daraus folgt, dass die staatlichen Steuerungs- und Finanzierungsleistungen subjektorientiert erfolgen. Somit kann man stärker auf die Wünsche des Nachfragers eingehen und gleichzeitig entsteht auch ein Wettbewerb zwischen den Anbietern. Weiters beschäftigt sich der Artikel im Speziellen mit Bildungsgutscheinen im Hochschulbereich und den Erwartungen bezüglich dieser Gutscheine. Diese betreffen vor allem die Qualität der Lehre und deren Verbesserung. Somit nimmt man an, dass die Studierenden die Wahl ihrer Hochschule folgend nach der Lehrqualität an der jeweiligen Hochschule treffen. Dieses Modell zielt darauf ab einen „leistungsinduzierten Wettbewerb“ zu fördern (S.5). Andererseits erwartet man sich auch eine Leistungsverbesserung seitens der Studierenden. Sollte das Gutscheinsystem „diese Ziele erreichen, dann käme es zu einem effizienteren und effektiveren Hochschulsystem“ (S.6). Dohmen nennt den Gutschein-Nennwert als eines der wesentlichsten Gestaltungselemente. Dieser kann für alle Studierenden einheitlich sein oder nach Art der Hochschule, der entsprechenden Fachrichtung oder dem Einkommen der Eltern entsprechend dotiert sein. Wenn die Kosten nun für alle Hochschulen gleich hoch wären, könnten die Studierenden frei nach ihrer Wunschhochschule und ohne Kostenberücksichtigung diese aussuchen. Nur so käme es dann letztendlich zu einem reinen Qualitätswettbewerb. Weiters behandelt Dohmen die Ausgestaltung der Gutscheine. Der „Veranstaltungs – Voucher“ soll den Studierenden eine „flexible und individuelle Studiengestaltung ermöglichen“ (S.8). In diesem Kontext bespricht Dohmen auch die Rahmenbedingungen eines solchen Gutscheinsystems und führt an dieser Stelle auch einige Beispiele solcher Vorteile an. Abschließend behandelt Dohmen noch einige internationale Erfahrungen mit solchen Gutscheinen an Hochschulen. Dabei nennt er das GI-Bill Modell, eines der ältesten Modelle eines Gutscheinfinanzierungssystems und das dänische Klippekort-System. Im Anschluss daran, geht Dohmen noch etwas näher auf Erfahrungen mit Bildungsgutscheinen in anderen Bildungsbereichen ein und weist darauf hin, dass diese „nicht so positiv seien wie es ihre Befürworter [vielleicht] gerne hätten“ (S.11).

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