Best-Practice-Strategien (Exzerpte)

Aus Philo Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Bratl, Hubert u. Miglbauer, Ernst u. Trippl, Michaela (2002): Best Practice of Best Practice. Einfache Lernmöglichkeit oder gut gemeinter Informationstransfer ohne besondere Wirkung? S.63-93. Online-Ressource: [1] (10.3.2006)

Bratl, Miglbauer und Trippl stellen in ihrem Bericht verschiedene Best Practice orientierte Lernstrategien, sowie ihre Einsatzmöglichkeiten und Grenzen vor.

„Best Practice-Lernen ist als eine spezielle Lernform bzw. Lernstrategie zu verstehen, die man am einfachsten als Imitationslernen von hervorragenden Beispielen bezeichnen kann.“ (Bratl / Miglbauer / Trippl 2002, S.8).

Sie unterscheiden drei Typen von Best Practice orientierten Lernstrategien:

1) Daten- und Informationslernen (Erfolgsberichte, Datenbanken): Dies sind die einfachsten und unaufwändigsten Best-Practice-Strategien, welche auf Broschüren, Berichte, Exkursionsfahrten, Datenbanken etc. setzen. Damit können zwar Aufmerksamkeit und Interesse erzeugt, anspruchsvollere Lernprozesse jedoch durch den schwachen Informationsgehalt kaum ausgelöst und auf keinen Fall angeleitet werden (vgl. Bratl / Miglbauer / Trippl 2002, S.64f).

2) Wissenslernen (Experteninterviews, Projektdokumentationen, Kennzahlenvergleiche): Best Practice-Strategien, welche auf Expertenbefragungen und Projektberichten bauen, eignen sich für relativ einfache Maßnahmen. Sie können zwar effizientes Lernen anregen, sind jedoch mit einem großen Lernrisiko verbunden, weil auf begleitende Kommunikationsprozesse verzichtet wird. Komplexere Lernanforderungen, bei denen es um Effektivitätslernen, um Veränderung von Prozessen, Einstellungen, Sichtweisen, etc. geht, sind ohne begleitende Lernkommunikationsprozesse kaum möglich (vgl. Bratl / Miglbauer / Trippl 2002, S.66f).

3) Kommunikationslernen (Benchmarking): Die Benchmarking-Methode stellt die am höchsten entwickelte und meist verwendete Best Practice-Methode dar. Es geht dabei um die Analyse und Bewertung der eigenen Leistungen im Vergleich zu anderen, wobei man sich an den jeweiligen Bestleistungen orientiert (vgl. Bratl / Miglbauer / Trippl 2002, S.69). Eine besondere Stärke des Benchmarking ist es, dass es ergebnisorientiert ist und die Messbarkeit von erzielten Veränderungen einfordert, ein Problem dabei ist, das es das Eigenleben von Betrieben oder Abteilungen zu wenig beachtet (vgl. Bratl / Miglbauer / Trippl 2002, S.72f).

Bratl, Miglbauer und Trippl stellen im Anschluss einen Veränderungsvorschlag von Best Practice orientierte Lernstrategien vor, der sich an der Systemtheorie orientiert.


Kruppa, Katja u. Mandl, Heinz u. Pyysalo, Riikka (2001): Problemorientiertes Lernen in computerunterstützten Lernumgebungen: Internationale best-practice Beispiele (Praxisbericht Nr. 25). München: Ludwig-Maximilians-Universität, Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie. S. 35-46.



McKeon, Denise (1998): Best Practice – Hype or Hope? In: TESOL Quarterly. A Journal for Teachers of English to Speakers of Other Languages Vol. 32/3 Autumn 1998, p493-501.