Darstellungssinn und Richtungssinn (2)

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Sachlagen kann man beschreiben, nicht benennen. (Namen gleichen Punkten, Sätze Pfeilen, sie haben Sinn). (T. 3.144)

"Sinn" in diesem Zitat meint Richtungssinn. Ein Bild (Satz) muss, um die Wirklichkeit abbilden zu können, Form und Polarität besitzen. Im Bildradikal verbinden sich die Motive, denn es determiniert eine Bildgestalt in einem Kontext von Präsentation und Aussparung.

Die Sätze 'p' und 'non p' haben entgegengesetzten Sinn, aber es entspricht ihnen ein und dieselbe Wirklichkeit. (T. 4.0621)

Die Wirklichkeit besteht nämlich nicht einfach aus positiven Gegebenheiten (Sachverhalten). Sie ist das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten (T. 2.06) Sie ist, entsprechend der Logik, mit deren Hilfe wir sie beschreiben, dualistisch verfasst. Jede Bestimmtheit bedient sich einer Negation. Und Wittgenstein spitzt dieses Motiv zu. Der negierte Anteil an Bild und Wirklichkeit ist seinerseits bestimmt und unabtrennbar mit dem positiven Part verbunden.