Irritationskraft der Negation

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Hegel zeigt, dass deiktische Ausdrücke nur in einem Referenzsystem funktionieren, das für die Unbezweifelbarkeit sinnlich verbürgter Aussagen schon vorausgesetzt werden muss. Metaphysisch formuliert: Zeitlichkeit und Räumlichkeit kommen vor Zeit- und Raumpunkten. "Das Jetzt" ist kein Moment, sondern ein Konstituens von Momenten. Hier sind drei Verwendungen von Negation relevant:

  1. ein einzelner Zeitpunkt ist abgehoben von anderen Zeitpunkten
  2. ein Urteil über einen Zeitpunkt ist wahr oder falsch
  3. Zeitpunkte sind nicht die Zeit (ihr allgemeines Prinzip)

Diese drei Varianten erfüllen unterschiedliche Funktionen in der Gedankenentwicklung. Die Negation zwischen wahr und falsch bezieht sich auf die Aussagenlogik, die Differenzierung zwischen Zeitpunkten ist ein ontologisches (semantisches) Thema. Zwischen einzelnem Faktum und Begriff besteht ein Qualitätsunterschied. Bei Hegel sind die Verwendungen kunstvoll verschlungen.

Als ein Allgemeines sprechen wir auch das Sinnliche aus; was wir sagen, ist: Dieses, das heißt das allgemeine Diese; oder: es ist; das heißt das Sein überhaupt. Wir stellen uns dabei freilich nicht das allgemeine Diese, oder das Sein überhaupt vor, aber wir sprechen das Allgemeine aus; oder wir sprechen schlechthin nicht, wie wir es in dieser sinnlichen Gewißheit meinen.

Urteile sind durch die Beherrschung des Unterschieds zwischen wahr und falsch geregelt; sie beziehen sich auf Einzelnes oder Allgemeines; wobei ihr jeweiliger Gegenstand sich von anderen Gegenständen unterscheidet. Hegel versucht im ersten Kapitel der PhdG eine Linie von unmittelbarer Wahrheit (des Urteils) über die Subjekt/Objekt-Vermittlung zum Allgemeinen zu ziehen. Die Vermittlung ist eine Zugabe des Beobachtungsstandpunktes, die Allgemeinheit ist in seiner Erklärung eine Verschleifung zweier Negationsmotive: ein Einzelnes ist nicht ein Anderes und damit "über sich hinausgegangen", "ein Einfaches, das durch Negation ist".





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