Open Culture - Versuch einer Begriffsdefinition
Inhaltsverzeichnis
Historisch
Begriff und Geschichte
Würde ein Herangehen über geschichtliche Dinge ins Auge fassen.
- MIT Eisenbahnclub / Homebrew Computer Club Tune in, Turn in, Boot up
- 2600 Club / CCC
- indymedia.org
- Es sollten noch ein paar Informationen rein, was früher schon irgendwie open war. (z.B. Wissenschaftliche Arbeiten)
- Zudem wären Konflikte interessant, die schon früher zum selben Thema ausgetragen wurden.
- Als Beispiel böten sich die englischen Buchverleger an, die die Rechte an den von ihnen herausgegebenen Klassikern wie z.B. Shakespeare für immer behalten wollten. Infos dazu finden sich bei L. Lessig [1].
Entweder wir beginnen bei Lawrence Lessig's Beispiel mit den englischen Buchverlegern oder bei der Entwicklung der Free Software Foundation. Letztere findet sich unter anderem unter: [2], [3].
Werde mal anfangen, ein paar Dinge aufzuschreiben. Das Meiste wird vorerst mit Stichworten notiert, und danach richtig ausformuliert. (Vollständige Quellenangaben werden danach auch noch geliefert) --mape 16:35, 26. Jan 2006 (CET)
Vor Bites und Bytes
- Shakespeare schrieb Romeo & Julia 1595, 1. Veröffentlichung 1597.
- 1710 erließ Britische Parlament das "erste Copyright" => Statute of Anne
- besagt das Copyright auf 14 Jahre gilt
- zusätzliche 21 Jahre für Werke vor 1710
- Das Copyright für Romeo & Julia müßte daher 1731 ausgelaufen sein
- Niemand des Commonwealth hat wirklich der Statute of Anne zugestimmt
- 1774 dachte jede/r das das Copyright auf Romeo & Julia einem Verlager mit Namen Jacob Tonson (England) gehört. Tonson gehört zu einer Verlegergruppe die sich Conger nannte, und die den britischen Buchmarkt kontrollierte
- Schottische Verleger begannen Bücher zu drucken und nach England zu exportieren. Conger stieß das auf.
- Conger sah sich in seinen Rechten verletzt, und wollte durch Parlament dies rückgängig machen.
- Held: Alexander Donaldson
Vielleicht noch ein zweites Beispiel aus der Prä-Computer Ärea?
50er/60er/70er - Der Anfang und das Ende von freier Software
- In den 50er und 60er gab IBM auf dem Mainframe den Ton an. Wollte eigentlich Hardware verkaufen (weil die wirklich teuer war) und gab die Software einfach dazu. Sie wollten sogar das die Menschen ihr Software von sich aus verbessern, denn das würde wieder zu besserer Software für IBM führen.
- Ende der 60er gab AT&T den Auftrag UNIX zu entwickeln. Es war wichtig das UNIX auf allen möglichen Plattformen läuft, deswegen wurde es in C geschrieben.
- Ab den 70er wollte AT&T Lizenzen von C und UNIX verkaufen, und zwar für einen sehr hohen Preis.
- Der ausbrechende PC-Boom stand im Zeichen der Kommerzes und nicht der liberalen 60er/70er
1984 - Etwas wird anders
- RMS, Programmierer am M.I.T. gründet das GNU Projekt (Gnu's not Unix), und will ein freies Unix-Derivat schreiben.
- Schreiben User Programme (ls, ...) ihnen fehlt aber der Kernel
- 1985 wird FSF (Free Software Foundation) und veröffentlichen die GPL (GNU Public License)
Begriffsdefinitionen
Wissen
Wissen (althochdeutsch: wischan, gesehen haben) bezeichnet die Gesamtheit aller organisierten Informationen mitsamt ihrer wechselseitigen Zusammenhänge, auf deren Grundlage ein (vernunftbegabtes) System handeln kann. (Wikipedia) Epistemologisch ist Wissen ein begründeter wahrer Glaube und damit die Grundvoraussetzung zur Erlangung von Erkenntnis. Letztere wird dadurch gewonnen, dass erkannt wird, welche Relevanz die Einzelinformationen für die Lösung eines gegebenen Problems besitzen. (Wikipedia)
Wissensgesellschaft
Der Begriff Wissensgesellschaft beschreibt die zunehmende Abhängigkeit moderner Gesellschaften von nichtmateriellen Informationsgütern. Wissen gilt heute als die wichtigste Produktivkraft und ist zentraler Bestandteil gesellschaftlicher Entwicklung. Ähnliches gilt für moderne ökonmische Systeme. Auch diese wären ohne Wissen als zentraler Produktionsfaktor nicht mehr denkbar. Um dem zunehmenden internationalen Preiswettbewerb zu entgehen investieren Firmen verstärkt in Innovation und wissensbasierte Spezialprodukte. Der Anteil materieller Ressourcen am Produktionsprozess geht beständig zurück. "Intelligente" Produkte oder Dienstleistungen bestehen praktisch nur aus Wissen, materiell ist lediglich das Speicher- oder Übertragunsmedium. --Hofbauerr 15:17, 26. Jan 2006 (CET) Firmen wie Microsoft, deren Wert sich nahezu ausschließlich am Wert des Wissens ihrer Mitarbeiter orientiert, werden heute bereits höher gehandelt als klassische industrielle Produzenten wie General Motors, Ford oder Boeing (Business Week 1999). Der ökonomische Faktor Wissen lässt sich auch an Außenhandelsstatistiken ablesen. Die Vereinigten Staaten etwa erwirtschaften bereits mehr Einnahmen durch die Erlöse aus Copyrights und Patenten als durch irgendein anderes Gut, inklusive Industriegüter und Waffen (Klein 2002).
Open Culture
Neue Informations- und Kommunikationstechniken erlauben es dem einzelnen Menschen am Prozess, der Bewertung, Einordnung und Hierarchisierung von Informationen mitzuwirken. Damit vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, weg von einem elitären System, in dem Wissen durch Experten gehortet und an Eingeweihte weitergeleitet wird, hin zur einer demokratischeren, kollektiven Konstruktion von Wissen basierend auf einer möglichst großen Anzahl von Beteiligten. Intellektuelle Resourcen werden dadurch in bisher nicht gekanntem Maße mobilisiert.
Open Culture bezeichnet in diesem Zusammenhang ein dezentral organisiertes, gesellschaftliches System in dem Informationen frei zirkulieren und von allen Menschen beliebig verwendet, verarbeitet und weitergegeben werden können und dürfen. Folgende Bereiche können (möglicherweise) unter dem Sammelbegriff Open Culture subsummiert werden:
- Freie Software (Open/Free Software)
- Freie Inhalte (Open/Free Content)
- Freie Medien (-kanäle) (Open/Free Media)
- Kollaborative Produktion
- Open (Source) Politik
NB! Ich hab da jetzt nochmal gründlich nachgedacht und einige Dinge umgestellt. Unter Open Media finden sich jetzt nurmehr nicht-hierarchische bzw. dezentrale Formen der Informationsübermittlung (P2P). Der Content wird damit von der Art der Übertragung strikt getrennt. Creative Commons habe ich ganz rausgenommen, weil es eigentlich nichts mit Freien Medien bzw. Inhalten zu tun hat, sondern diese "lediglich" rechtlich absichert.
Freie Software (Open/Free Software)
Linux, Mozilla, Sendmail, Apache...
- Open Source [4] (1. freier Zugang zum Quellcode. 2. Software darf kopiert, verbreitet und genutzt werden. 3. Software darf in verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden. - Neben diesen Freiheiten befürwortet Open Source ein Mindestmaß an geistigen Eigentumsrechten)
- Free Software (wie Open Source, nur lehnt es jegliche Form geistiger Eigentumsrechte ab - Free Software stellt einen philosophischen Anspruch)
Freie Inhalte (Open/Free Content)
Wikipedia [5], Project Gutenberg [6], Open Directory Project [7]...
Freie Medien(-kanäle) (Open/Free Media)
P2P Netzwerke, Blogs, Okto Community TV [11], Sonovista [12], manche Internet-Radiostationen [13]...
Kollaborative Produktion (Open Work)
Gemeinschaftliche Produktion bzw. Verarbeitung von Informationen
z.B. opentheory.org, www.wikicities.com, sowie Online Plattformen zum gemeinsamen Schreiben von Code. (weiß jemand, wie die Entwicklungsplattform heißt, mit der z.B. Linux produziert wird?)
Open (Source) Politics
...eine Art auf dem Internet basierte Basisdemokratie.
Open Politics, opendemocracy.net