Diskussion:10. Jänner 2013
--A0601412 20:41, 5. Feb. 2013 (CET)Ich fand an der Erzählung interessant, was Zwang an einem Menschen alles auslösen kann. Vor allem das Kot z.B. mit Göttlichem bzw. Gottlästerndem in Verbindung gebracht wird und das Leiden als Zwangsneurose beschrieben wird. Der Neurotiker ist sich ja seinem Handeln bewusst, kann dem aber aufgrund seines psychischen Leidens kein Ende setzen. Der Zwang hinzu bewirkt ein verstärktes Handeln und Denken, z.B. zu Gott beten, Urin bzw. Kot gesehen – somit gotteslästernde Gedanken einerseits und das Gute (Dreieinigkeit, Gott beten) andererseits. Vor einigen Jahren las ich in den Nachrichten auch von einem Araber, der in seiner Häftlingszelle zuerst den Koran nahm, in die Klomuschel warf, danach auf den Koran urinierte und sich danach erhängte. In Guantanamo gibt es auch ähnliche Fälle von einzelnen Häftlingen ähnliche Handlungen. http://www.spiegel.de/politik/ausland/guantanamo-aufseher-bespritzte-koran-mit-urin-a-358980.html Der Zwang es ist ein Gott da und man muss ihn anbeten, löst gleichzeitig die Gegenreaktion aus, dass Ungläubige ihren Hass zum Ausdruck bringen. Ich weiß nicht woran es liegt. Vielleicht leben wirklich in einer gottlosen Zeit, wo der Glaube an Gott bei vielen aufgehört hat. Wenn man in die Generation meiner Eltern denken würde, oder sogar meiner Großeltern, so haben die Häftlinge in ihren Zellen damals Gottes-Buch in die Hand genommen und stundenlang gebetet zu Gott um Vergeltung und dass ihnen ihre Sünden einmal vergeben werden, dass sie einmal vor der Menschheit ihre Strafe absitzen und andererseits, dass ihnen Gott verzeiht um von ihrer Zelle dann wieder entlassen zu werden. Die gegenwärtigen Menschen der jetzigen Generation sind nicht so. Für sie ist der Koran ein Spielzeug ihrer Taten geworden. Sie urinieren darauf, sie zerreißen es. Es ist kein Heiligtum mehr für sie. Ich bin zwar ziemlich vom Thema des Zwanges abgewichen, aber man sieht was der Zwang an einen Gott glauben müssen, um Unterschied zu früher heute bewirkt! Waren die Menschen damals psychisch erkrankt und in ihrer Neurose gefangen an Gott zu glauben, wiederum bestrebt Gottes-Liebe zu erreichen. Die heutigen Menschen tuen böse Taten, und wenn sie dann bestraft werden, kämpfen sie zwar um ihre Unschuld, aber die Liebe zu Gott oder Gottes-Verzeihung streben sie nicht an! Es sind nicht fühlsame bzw. unmenschliche Zeiten an einigen Orten, wo sich die Gottlosen vermehren. Freud und Lacan definieren den Zwang auf ihre eigene Weise. Freud stützt sich hier an seinen zweiten psychischen Apparat dem Ich-Es-Über Ich. Lacan dagegen versucht es anhand der Symbolik und Objekte klar zu machen.
Zwangsneurose Freud-Definition: In Freuds Version wird Zwangsneurose so definiert, dass ein Zwangsneurotiker unter Zwangssymptomen leiden, in denen ihr Denken und Handeln erheblich beeinträchtigt ist. In Bezug auf das Denken spricht man vom Zwangsdenken, Zwangszweifel und Grübeln. In Bezug auf das Handeln spricht man von Zwangsgedanken, Zwangsimpulsen und Zwangshandlungen. Es steht hierbei eine zwangshafte Persönlichkeitsstruktur im Vordergrund. Zusätzlich zudem ist eine Regression auf anal-sadistische Fixierungen für die Symptombildung und Charakterausformung ausschlaggebend. Freud spricht beim Zwangsneurotiker über einen Gespaltenen, der sich in seinen Sehnsüchten und Leidenschaften in ein Kind. In der Rollenverteilung gibt es ein Kind, dass schlimm sein will, aber auch durch Buße tun wieder Versöhnung sucht. In der Rollenverteilung gibt es einen strengen Erzieher, der das Kind mit Strafen bedroht und es zu Zwangshandlungen zwingt, z.B. grausame Strafen auf sich zu nehmen bzw. sich selber anzutun. Der Zwangsneurotiker fixiert sich auf die phallisch-ödipale und anal-sadistische Situation. Abwehrmanöver des Zwangsneurotikers in psychischen Anfällen sind Verdrängung, Regression, Isolierung, Reaktion, Ungeschehenmachen, Verschiebung auf ein Kleinstes, Verleugnung, magisches Denken, Intellektualisierung, und Rationalisierung. Quellen und Zitate: P. Schuster: Anwendungen der Psychoanalyse. Gesundheit und Krankheit aus psychoanalytischer Sicht, in: Peter Schuster, Marianne Springer Kremser, 2. Auflage, Wien: WUV-Verlag 1998, S. 73.
ENDE--A0601412 20:41, 5. Feb. 2013 (CET)