31. Mai 2012

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Ich würde gerne die Diskussion eines Kollegen aus der letzten LV-Einheit aufgreifen, der (so hab ich es verstanden) gemeint hat, dass im Sinne der aristotelischen Philosophie kein Raum sein kann ohne Phallus. Aristoteles stellte sich den Raum prinzipiell wie eine Zwiebel vor, wobei die Grenze der einen Schale mit der der anderen identisch sein mußte, sodaß es undenkbar war, daß zwischen ihnen etwas sein konnte. Der Raum war für ihn nichts anderes als die Summe aller in ihm befindlichen Körper und Örter. Der Ort umfasst einen Körper unmittelbar, ist aber im Gegensatz zum Körper unbeweglich. Seiner Ansicht nach kann es keine Leere geben i.S. von einem Ort an dem nichts ist. Das ist seiner Definition nach logisch, denn wenn der Ort den Körper umfasst, dann kann es keinen Ort ohne Körper geben. Aber lässt sich das 1:1 auf unsere Raum-Phallus-Debatte übertragen? Raum muss doch größer gedacht werden, als ein Objekt umfassend. Aristoteles hat aber die Problematik immer weiter verschoben ohne sie zu klären, indem er die Grenze des Ortes eines Bereichs als identisch mit der Innenbegrezung der darüberliegenden Ebene, also des nächstgrößeren, ihn umgreifenden Raumes. Was aber das alles Umgreifende ist, sagt er nciht. Ich frage mich nun, ob es nicht nur eine Definitionssache ist, ob Raum tatsächlich einen Phallus benötigt. Wenn Raum als Ausdehnung verstanden wird, so sind seine Grenzen doch immer schon mitgedacht, ob sie nun real in Form von Wänden vorhanden sind oder nicht. Ist es nicht viel mehr so, dass im Begriff Raum und in seiner Definition schon die Grenzen des Raumes mitgedacht werden, dass es also zu seiner Begrenzung keines Phallus bedarf? Und ein begrenzter leerer Raum wäre wiederum vorstellbar. --Tk 08:00, 13. Jun. 2012 (CEST)