Ewakukasose12 Terminologische Explikationen
Explizieren von philosophischen Fachtermini
Struktur
Stammt aus lat. structura (Zusammenfugung, Ordnung), ursprünglich vor allem in Biologie benutzt. Struktur beschreibt die Beziehungs- und Ordnungsgefüge, innerhalb deren die Vorgänge aufeinander abgestimmt sind undd die Teile ihre besonderen Aufgabe für das Ganze haben. Die Gedanke der Struktur wurde später in die Kulturwisssenschaften, vor allem Linguistik, übertragen.
Quelle: Martin Gessmann: Philosophisches Wörterbuch, 2009 Alfred Kröner Verlag
Paradigma
Stammt aus gr. parádeigma (Beispiel, Vorbild). Als Paradigma wurde ein Muster/Modell beschrieben, woran sich etw. zeigen oder verständlich machen lässt. Platon spricht auch von den Ideen als Paradigmaten. Was die die wissenschaftliche Theorie betrifft, bedeuten Paradigmata den Kern der selbstverständlichen Voraussetzungen für die Forschungsarbeit innerhalb der Wissenschaschaft. Der Begriff wurde ausführlich von Thomas Kuhn thematisiert- er behauptet in seiner Hauptthese, dass die Hauptrolle die Vorstellung über Paradigmata spielt, die strukturiert ist, innerhalb einem Argument gegen die logischen, empirischen Auffassung. Kuhn ist überzeugt, daas die wissenschaftliche Veränderung aufgrund der Revolutionen erfogt, woraus sich die ältere untersützte "Fakten" als irrelevant aufweisen.
Quelle: The Cambridge dictionary of Philosophy, Cambridge university press 1995
Revolution
Aus der Astronomie stammender Ausdruck. Als philosophischer Begriff von Kant eingeführt, der die Revolution in der kopernikanischen Wende sah. K. Marx benutzte die Termini im Zusammenhang mit der Gesellschaftskritik- mit dem Anspruch an das Zustandekommen einer politischen Revolution. Revolution ist nach Marx "Lokomotive der Geschichte". Hegel setzt den Begriff in Gegensatz zur Revolte- bei einer Revolutiom, im Vergleich zur bloßen Revolte, muss der Wechsel der Herrschaftsstruktur dauerhaft sein und einen Rückhalt in der Bevölkerung haben. Seit der Fr. Revolution werden an den Begriff höhere Ansprüche gestellt.
Quelle: Martin Gessmann: Philosophisches Wörterbuch, 2009 Alfred Kröner Verlag, Stuttgart
Geschichtsphilosophie
Geschichtsphilosophie meint die philosophische Untersuchung mit der menschlichen Geschichte. Sie ist ein sehr diverses Feld, und spielt eine zentrale Rolle in der Geistesgeschichte, und ist somit schwer als eines zu fassen. Dennoch lassen sich grob 4 Grundfragen beschreiben:
1. Was ist Geschichte? 2. Hat die Geschichte eine innere Struktur oder Logik? 3. Wie können wir Geschichte verstehen und erzählen? 4. Was ist das Verhältnis zwischen Geschichte und Gegenwart?
Zentrale Debatten drehen sich um Fragen der menschlichen Handlungsfähigkeit, nach den materiellen Bedingungen menschlichen Lebens, der Bedeutung geschichtlicher Ereignisse, und der Frage ob wir aus der Geschichte etwas für die Gegenwart lernen können oder eben nicht. Als für die europäische Tradition beispielhaft zu nennede Geschichtsphilosophen können G.W.F. Hegel und Karl Marx genannt werden.
Quelle: Little, Daniel, "Philosophy of History", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2011 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = <http://plato.stanford.edu/archives/sum2011/entries/history/>.
Selbstreflexion:
(von lat. reflexio, Zurückbeugung, Spiegelung), im strengeren Sinn das Nachdenken nicht nur über etwas gedachtes („Objekt“), sondern zugleich über das Denkende („Subjekt“) und über das Denkgeschehen selber. Eng verbunden mit der Selbsterkenntnis.
Quelle:
Philosophisches Wörterbuch von Alois Halder. Alois Halder ist Professor für Philosophie an der Universität Augsburg.
Existenz:
(von lat. existere, herausstehen), Dasein, Vorhandensein, Wirklichkeit. In der aristotelisch-scholastischen Tradition, das Dasein aus seinen Gründen heraus in seinen Selbststand getretene Seiende, die Verwirklichung seines So-Seins oder Wesens. In der Existenzphilosophie wird diese Tradition mit dem menschlichen Dasein verknüpft.
Quelle:
Philosophisches Wörterbuch von Alois Halder. Alois Halder ist Professor für Philosophie an der Universität Augsburg.
Zweifel:
Das In-Frage-Stellen eines für wahr und gültig Angenommenen wegen der Unzulänglichkeit der Gründe für die Annahme und der mangelnden Evidenz der Sache, insbesondere auch das Schwanken zwischen einander widersprechenden Möglichkeiten der Beurteilung, für die sich jeweils im begrenztem Maß Gründe anführen lassen, so dass es zu keiner Zustimmung kommt.
Es gibt mehrere Arten von Zweifel: Der theoretische, moralische, methodische, unaufhebbare universale und der existenzielle Zweifel.
Quelle:
Philosophisches Wörterbuch von Alois Halder. Alois Halder ist Professor für Philosophie an der Universität Augsburg.
Agnostizismus:
Neubildung aus dem griechischen a "nicht" und gnostikos "erkennend", die Lehre von der Unerkennbarkeit des Seienden.
Vom englischen Naturforscher Thomas Huxley (*24.05.1825, †29.06.1895) gebildeter philosophischer Begriff für diejenigen, die über die letzten Gründe des Seins, das Absolute, nichts wissen zu können behaupten, also jede Metaphysik ablehnen.
Huxley hat den Ausdruck in Hinblick auf den "deus absconditus" (den verborgenen Gott) gebildet.
Quelle:
1. Smart, J. J. C., "Atheism and Agnosticism", The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Summer 2012 Edition), Edward N. Zalta (ed.), forthcoming URL = <http://plato.stanford.edu/archives/sum2012/entries/atheism-agnosticism/>
2. Philosophische Bibliothek, Band 500, Meiner 1998, p. 18
Bewusstsein:
von Christian Freiherr von Wolff (*24.01.1679, †09.04.1754) aus dem lat. conscientia (Mitwissen) im Anschluss an das oberdeutsche Wort "der Bewusst" gebildeter Begriff.
Als physischer Träger wird in den meisten Theorien das Nervensystem angenommen, insbesondere die Großhirnrinde.
Insofern das Bewusstsein eine Einheit bildet, deren Gehalt vom Träger als sein Eigentum empfunden wird, wird es als Bewusstsein seiner selbst, seiner Eigenart und seines Wertes zum Selbstbewusstsein. In der modernen Philosophie des Geistes wird u.a. diskutiert, ob das Bewusstsein in seiner angedeuteten Vielschichtigkeit einer objektiven wissenschaftlichen Beschreibung zugänglich ist oder ob es "irreduzibel subjektive" Eigenschaft hat.
In der Erkenntnistheorie ist das Bewusstsein besonders seit Immanuel Kant, das wissende Subjekt, das sich von dem gewussten Objekt unterscheiden lässt; das überpersönliche erkenntnistheoretische Subjekt nennt er das "Bewusstsein überhaupt". Es ist als solches das Korrelat aller Bewusstseinsinhalte, die in ihm als Objekte der Erkenntnis auftreten können.
Quelle: Philosophische Bibliothek, Band 500, Meiner 1998, p. 108
Cartesianismus:
Neubildung aus der latinisierten Form des Namens René Descartes (Renatus Cartesius), *31.03.1596, †11.02.1650.
Der Cartesianismus ist im wesentlichen das Bekenntnis zur "Klarheit und Deutlichkeit" des Denkens, d.h. zum Rationalismus in allen Bereichen des geistigen Lebens. Der Ausgangspunkt ist das cogito ergo sum, d.h. die Verlegung der Seinsgweissheit in das denkende Bewusstsein. Als Cartesianismus bezeichnet man auch die Schule der Cartesianer in Frankreich vor allem Marin Mersenne und Nicolas Malebranche.
Quelle: Philosophische Bibliothek, Band 500, Meiner 1998, p. 120
Feministische Philosophie :
Feministische Philosophie sich in den 60er/70er Jahren und wird meist von Frauen vertreten. Sie beschäftigt sich mit sozialkulturellen und natürlichen Differenzen der Geschlechter, der Berücksichtigung weiblicher Perspektiven in der Philosophie, der Unterdrückung der Frau in der Philosophiegeschichte und kritisiert das Selbstverständnis der Philosophie als objektive, universale und geschlechterneutrale Wissenschaft.
Quelle: Bochert, Donald M. Encyclopedia of Philosophy Macmillan Reference USA, 2006; und URL <http://plato.stanford.edu/entries/feminism-approaches/>
Historiographie
auch Geschichtsschreibung ist die sprachliche Vermittlung historischer Erkenntnis. Die Historiographie der Philosophie kann auch als Disziplin, die aufbaut auf den frühen Philosophen, die die Prozesse studiert und begründet haben, definiert werden. Geschichtsschreibung ist sehr wichtig für die Gegenwartsphilosophie, denn durch die Untersuchung der philosophischen Vergangenheit, werden neue Erkenntnise gewonnen. --> Zitat von Thomas von Aquin: "whatever is moved is moved by another"
Quelle: Bochert, Donald M. Encyclopedia of Philosophy Macmillan Reference USA, 2006.
Logik
(vom griech. logike (techne), „Kunst des Denkens“)
Derzeit beschreibt die Logik die Lehre vom richtigen Schließen, jedoch wurde traditionell die Lehre von Formen und Gesetzen des Denkens beschrieben. Begonnen hat es mit der Syllogistik bei von Aristoteles, bis Frege die Logik durch die formale Logik revolutioniert hat in dem er den Inhalten der Sätze keine Beachtung mehr schenkte sondern, sich nur auf die Richtigkeit des Schließens von den Prämissen zur Konklusion konzentrierte.
Quelle: Alexander Ulfig Lexikon der philosophischen Begriffe Bechtermünz Verlag GmbH, Eltville am Rhein 1993
Positivismus
Beschreibt eine Position in der die Erkenntnis rein aus der Beobachtung und Wahrnehmung stammen kann. Begründer dieser Position ist Auguste Comte. Als Vorläufer zu dieser Position ist der Empirismus bekannt. Der Positivismus erlaubt keine Erkenntnisse apriori und schließt somit die Metaphysik aus, da diese Überlegungen auf keinen Erfahrungen beruhen.
Quelle: Alexander Ulfig Lexikon der philosophischen Begriffe Bechtermünz Verlag GmbH, Eltville am Rhein 1993
Positivismusstreit
Ist eine Auseinandersetzung zwischen Anhängern der kritischen Theorie und Anhängern des kritischen Rationalismus. Die Auseinandersetzung wurde von Popper 1961 entfacht und wurde zwischen Ihm und Adorno geführt. Popper ist der Ansicht dass wir durch die Fehlbarkeit der Vernunft nicht zu einer eindeutigen Erkenntnis kommen können. Außerdem wird kritisiert, dass die Geschichte von vorherbestimmten Gesetzmäßigkeiten geregelt sei. Von Adorno wirft deshalb Popper unter anderem Positivismus und Anti- Intellektualismus vor.
Quelle: Peter Prechtl, Franz-Peter Burkard Metzler Lexikon Philosophie 3. Auflage Verlag J.B. Metzler Stuttgart
Pantheismus
Pantheismus ist eine metaphysische und religiöse Ansicht, dass Gott überall ist und die Welt eine Selbstdarstellung von Gott ist. Alles ist eins. Ein wichtiger Vertreter ist Xenophanes. Aristoteles hat über Xenophanes gesagt: "with his eye on the whole world said that the One was god," er hat aber auch bemängelt, "Xenophanes made nothing clear."
Quelle: Bochert, Donald M. Encyclopedia of Philosophy Macmillan Reference USA, 2006; and URL <http://plato.stanford.edu/entries/feminism-approaches/>
Res Cogitans:
Lat. res (Sache) und cogitans (denkend), also die denkende Sache, die denkende Substanz.
Descartes unterscheidet in seinem dualistischen Modell zwischen res cogitans und res extensa (Dingen mit räumlicher Ausbildung, also bspw. den Körper).
Die res cogitans kann auch als das denkende Ich bezeichnet werden, das Descartes als seinen archimedischen Punkt setzt.
Die res cogitans wurde ein wesentlicher Terminus für die gesamte Philosophie der Neuzeit - von Kant bis Fichte und generell für Vetreter der Bewusstseinsphilosophie.
Quelle:
1. UTB Online Wörterbuch der Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet, hg. v. Wulff D. Rehfus, 2003
URL = <[http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=779&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=ae03637fa3073e2d8dc766497b6b277f/><br%20/ http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main[entry]=779&tx_gbwbphilosophie_main[action]=show&tx_gbwbphilosophie_main[controller]=Lexicon&cHash=ae03637fa3073e2d8dc766497b6b277f/>
2. Descartes, René, "Meditationen über die Grundlagender Philosophie mit den sämtlichen Einwänden und Erwiderungen", übersetzt und herausgegeben von Artur Buchenau, Verlag von Felix Meiner, Hamburg 1954, S. 21
Skeptizismus:
Das aus dem altgriechischen stammende Wort Skepsis (σκέψις) bedeutet Zweifel.
Beginnend im vierten Jahrhundert BCE bis hin zum zweiten Jahrhundert CE entwickelt sich ein philosophisches Lehrgebäude,
dessen Kern der Zweifel an dogmatischen Systemen der damals zeitgenössischen Philosophie ist.
Die unterschiedlichen Strömungen des Skeptizismus verbindet eine zweifelnde Haltung
gegenüber Sätzen und Theorien, welche für sich objektive Geltung beanspruchen.
Verbunden mit dem Spektizismus sind Eklektizismus und Relatisvismus.
Quelle:
1. UTB Online Wörterbuch der Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet, hg. v. Wulff D. Rehfus, 2003
URL = <http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main[entry]=828&tx_gbwbphilosophie_main[action]=show&tx_gbwbphilosophie_main[controller]=Lexicon&cHash=0def21758cfe7413d87bcdfd47950c16>
2. Ritter, Joachim; Gründer, Karlfried (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. 13 Bde. Basel: Schwabe 1971-2007, Band 10, S. 938-955
θαυμάζειν (altgr.):
Unter „thaumazein“ versteht man ursprünglich das Staunen, das Menschen überkommt, wenn sie dem „Göttlichen“ begegnen.
Platon bezeichnet damit auch den Zustand des Staunens in scheinbar ausweglosen Situationen des Denkens, der zum Weiterfragen anregen soll.
Aristoteles bezeichnet damit den mit dem Unwissen einhergehenden Zustand, der jedoch auch den durch Neugier angetriebenen Erkenntnisprozess anregen soll.
Die Stoá wiederum erklärt die Freiheit vom Staunen zu einem der Ziele ihrer Philosophie.
Husserl versteht darunter im Wesentlichen Neugier, Heidegger hingegen „staunende Bewunderung“.
Quelle:
Ritter, Joachim; Gründer, Karlfried (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. 13 Bde. Basel: Schwabe 1971-2007, Band 10, S. 116-125
Mäeutik :
(gr. maieutiké (techné), die Hebammenkunst)
Mäeutik bezeichnet die von Sokrates hervorgerufene Unterrichtsmethode;
ein Verfahren, bei welchem der Gesprächspartner durch geschickt gestellte Fragen zu neuen Erkenntnissen gelangt,
welche er glaubt durch eigenes Nachdenken selbst gewonnen zu haben.
Metaphysik : Unter Metaphysik versteht man die Lehre von den letzten Gründen des Seins, seinem Wesen und Sinn ("das, was über die Natur hinausgeht"). Sie zerfällt in die Lehre vom Seienden selbst (Ontologie), vom Wesen der Welt (Kosmologie), des Menschen (Anthropologie) und von der Existenz und dem Wesen der Gottheit (Theologie).
Epistemologie
Die Epistemologie oder auch Erkenntnistheorie beschäftigt sich mit den Fragen, wie Wissen zustande kommt und welche Prozesse zum Gewinn von Erkenntnissen notwendig bzw. brauchbar sind.
Vernunft
In der Philosophie versteht man unter Vernunft das Vermögen der Ideenbildung und die Fähigkeit des Menschen, alle Dinge und Geschehnisse in ihrem ganzheitlichen Zusammenhang zu begreifen. Im Gegensatz dazu steht der Verstand als dem Vermögen der Begriffsbildung.
Ethik
Die Ethik oder auch Sittenlehre ist ein Gebiet der praktischen Philosophie. Sie befasst sich mit der Moral, dem menschlichen Handeln und deren Begründbarkeit. Ethik ist einteilbar in die Deskriptive Ethik (Tatsächlich befolgte Handlungen, Normen und Werte), die Normative Ethik (Prinzipien und Kriterien der Moral, allgem. gültige Normen und Werte), die Metaethik (versucht die Natur von Moral im Allgem. zu bestimmen, semantische Analyse) und die Angewandte Ethik (gibt Handlungsempfehlen, setzt Normen und Werte in best. Bereichen).
Konstruktivismus : der Konstruktivismus (von lat. construere, errichten) stellt ein Sammelbegriff für erkenntnis - oder wissenschaftstheoretische Positionen dar (Erlanger Schule). In der Reflexion über Erkenntnis und Wissenschaft wird die konstitutive Leistung des Menschen als Erkenntnissubjekt betont.
Existenzialismus (auch Existenzphilosophie) Ist eine philosophische Strömung des 19. Und 20. Jh., die sich im weitesten Sinne mit der Frage nach der Existenz des Menschen befasst. Themen wie Freiheit, das Individuum, Werte, Sinnhaftigkeit, Angst und Verzweiflung werden in den Vordergrund gestellt. Søren Kierkegaard, aber auch Friedrich Nietzsche gelten als Vorreiter dieser Strömung. Hauptvertreter sind Jean Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Karl Jaspers und Martin Heidegger.
Quelle: Prechtl, Peter und Franz P. Burkard. Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 2. Auflage. Stuttgart: Metzler, 1999. und URL:<http://plato.stanford.edu/entries/existentialism/>
Ontologie (on: Seiendes, logos: Lehre) ist eine Disziplin der Philosophie, die als „Lehre vom Seienden als solchem“ oder „Seinslehre“ verstanden wird. Sie beschäftigt sich mit dem, was ist/existiert, aber auch mit den allgemeinen Beziehungen zwischen diesem. Ontologie und Metaphysik stehen sich sehr nahe, wobei die Grenze nicht genau festgelegt werden kann, heute werden sie oft synonym verwendet.
Quelle: Prechtl, Peter und Franz P. Burkard. Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 2. Auflage. Stuttgart: Metzler, 1999. und URL: <http://plato.stanford.edu/entries/logic-ontology/>
Wissenschaft wird definiert als Menge aller Einzelerkenntnisse eines bestimmten Gegenstandbereichs. Ihr Ziel ist es im Allgemeinen Wissen zu vermehren, zu erweitern und zu korrigieren. Jede Einzelwissenschaft wird durch ihren Gegenstandsbereich und in Folge dessen oft durch ihre Arbeitsweise definiert. Kriterien für Wissenschaftlichkeit sind empirische Bestätigung einer wissenschaftlichen Theorie und prinzipielle Reproduzierbarkeit der Erkenntnisse. Wissenschaft selbst kann auch Gegenstand wissenschaftlicher Bewertung und Untersuchung werden (Wissenschaftswissenschaft). Die philosophische Auseinandersetzung mit Wissenschaft kann nicht auf einige bestimmte Vertreter/innen beschränkt werden, sondern zieht sich durch die gesamte Philosophiegeschichte bis hinzu zur heutigen Zeit.
Quelle: Prechtl, Peter und Franz P. Burkard. Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 2. Auflage. Stuttgart: Metzler, 1999.
Taoismus:
Ist ein philosophisches System in China, das eine geordnete Gesellschaft herstellen will durch die rechte Harmonie der menschlichen Lebensführung mit dem Urgrund alles Seins dem Tao. (...) Sein Begründer war Lao-tse. (...) Harmonie in der Gesellschaft wird erreicht, wenn die Menschen sich dem Tao angleichen. Wohlwollen, Gerechtigkeit und Schicklichkeit sind die Grundtugenden. Der Mensch soll nicht im Lebenskampf aufgehen, sondern das stille Walten der Natur nachahmen, dabei Unrecht mit Güte vergelten.
Naturphilosophie:
In ihrem allgemeinsten Sinne dem Naturverständnis. Sie lässt sich dabei auf zwei Verschiedene Arten definieren: Zum einen als philosophische Beschäftigung mit der Natur selbst, zum anderen als Philosophie der Naturwissenschaften, d. h. als Metawissenschaft oder Wissenschaftstheorie. Zentrale Themen der Naturphilosophie sind u. a. Raum, Zeit, Materie, Bewegung, Kosmos, Ordnungsstrukturen, Determinismus. Die Naturphilosophie durchlief in ihrer Entwicklung mindestens drei unterscheidbare Phasen: Als Naturwissenschaft, Metaphysik der Natur und romantischen Naturphilosophie und die gegenwärtige synthetische Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie der Naturwissenschaften.
Aristotelismus: Sammelbezeichnung für die sich auf Aristoteles berufenden philosophischen Traditionen. In der Antike gehören dazu die Mitglieder des von Aristoteles gegründeten Peripatos (Schule von wo Aristoteles lehrte). Unter ihnen sind besonders zu nennen: Andronikus von Rhodos, der sich um die Sammlung und Neuherausgabe der aristotelischen Schriften verdient gemacht hat, sowie Alexander von Aphrodisias als bedeutender Kommentator.
Quelle: Prechtl, Peter und Franz P. Burkard. Metzler Philosophie Lexikon. Begriffe und Definitionen. 3. Auflage. Stuttgart: Metzler, 2008.
Konfuzianismus:
(nach Konfuzius, chines. Philosoph *551 v. Chr.) Eine in China weit verbreitete Staats- und Morallehre. Für das erfolgreiche funktionieren der Familie, des Dorfes, der Provinz […] und schließlich des Kosmos ist die Einhaltung der Tugenden der Menschenliebe, der Gerechtigkeit und Ehrerbietung in den 'fünf Beziehungen' (Vater-Sohn, Herrscher-Untertan, Mann-Frau, Älterer Bruder-Jüngerer Bruder, Freund-Freund) unumgänglich.
Quelle: Der große Brockhaus in 12 Bänden, Wiesbaden, 18. Auflage, 1979, Band 6, S. 404, Artikel Konfuzius
Rhetorik:
(Griech. rhetorikos, 'die Redekunst') ist die im antiken Athen entstandene und besonders von den Sophisten verbreitete Lehre, in der es darauf ankam, in der athenischen Demokratie, in der es darum ging Anderen die eigenen Standpunkte darzustellen, auf sprachlichem und argumentativem Weg von seinen Positionen zu überzeugen.
Quelle: UTB Online Wörterbuch der Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet, hg. v. Wulff D. Rehfus, 2003 URL = <http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main[entry]=787&tx_gbwbphilosophie_main[action]=show&tx_gbwbphilosophie_main[controller]=Lexicon&cHash=28923f953227ab18e5c795512e807ea0>
Platonismus:
ist sowohl die direkte Rezeption der Werke Platons als auch die Bezeichnung für bestimmte Abschnitte der Philosophiegeschichte, in denen Philosophieströmungen ein direktes Anknüpfen ihrer Ideen und Lehren an die des Platon versuchten.
Quelle: UTB Online Wörterbuch der Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet, hg. v. Wulff D. Rehfus, 2003 URL = <http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main[entry]=683&tx_gbwbphilosophie_main[action]=show&tx_gbwbphilosophie_main[controller]=Lexicon&cHash=b8f0b35a257bfcb0601b76a250c82b9c>
Sophistik:
die Lehre der Sophisten die durch das Land zogen und gegen Entgelt nahezu jede Art von Lebensweisheit, besonders die Rhetorik, lehrten. Oftmals abwertendes Bild. Platon sagte die Bildung ist rabulist. Schein und nicht wahre Philosophie. „Das elegante Wortspiel mit Scheinbeweisen und Scheinschlüssen“. (Sophistik, hg. v. C.J. Classen 1976)
Quelle: Der große Brockhaus in 12 Bänden, Wiesbaden, 18. Auflage, 1979, Band 10, S. 531, Artikel Sophisten
Falsifikationismus
Der Falsifikationismus ist eine wissenschaftstheoretische Position, die vor allem von K. R. Popper vertreten wurde. Zentrale These dabei ist, das wissenschaftliche Aussagen und Naturgesetze immer falsifizierbar sein müssen. Jedes solche Gesetz ist eine Allaussage und lässt sich somit logisch in eine verneinte Existenzaussage umformen (von der Form: es gibt nichts, für das nicht gilt, dass ...). Indem man nun nach Gegenbeispielen sucht, also indem man eine (experimentelle) Basisaussage findet, die besagt, dass es sehrwohl einen Fall gibt, in dem die Aussage nicht gilt, kann man damit die Allaussage falsifizieren. Diese Falsifizierbarkeit ist, so Popper, das Kriterium, das wissenschaftliche Aussagen von metaphysischen unterscheidet.
Quelle: Jürgen Mittelstraß (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Band 1, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, Mannheim 1980
Hypothese
Eine Hypothese ist eine widerspruchsfreie Aussage, die (zumindest in den meisten Fällen) mit bereits anerkannten verträglich Aussagen ist, deren eigene Gültigkeit jedoch nur vermutet und nicht allgemein anerkannt ist. Hypothesen werden in den Wissenschaften eingeführt, um bereits bekannte, aber bisher nicht erklärbare (z. B. experimentelle) Sachverhalte erklären zu können. Die Aufstellung einer Hypothese kann der erste Schritt am Weg zur Bildung einer neuen Theorie sein.
Quelle: Jürgen Mittelstraß (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Band 2, Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich, Mannheim 1984
Theorie
Eine Theorie ist ein sprachliches Gebilde aus Propositionen und Begriffen, das die Phänomene eines wissenschaftlichen Gebietes bezeichnet, ordnet und in eine Beziehung zueinander stellt. Eine Theorie soll einerseits Dinge erklären können und andererseits auch Prognosen ermöglichen, um beispielsweise den Ausgang eines Experimentes vorherzusagen. Der Begriff „Theorie“ ist allerdings vielschichtig und wird in Alltagssprache, Einzelwissenschaften, Philosophie und Wissenschaftstheorie in verschiedenen Bedeutungen gebraucht, die genauen Anforderungen eine Theorie (beispielsweise ob sie nur induktuiv aus Feststellung von Regelmäßigkeiten entsteht oder auch deduktive Ableitungen enthalten kann) variieren je nach Autor bzw. Schule.
Quelle: Jürgen Mittelstraß (Hg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Band 4, Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 1996
Wissen
(Lat. cognitio; Eng. Knowledge) Ist begründeter wahrer Glaube. Eine Aussage stellt dann Wissen dar, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: 1. Eine Aussage wird aufrichtig bestätigt 2. Die Aussage ist wahr 3. Die Bestätigung des Aussagenden von der Aussage beruht alleinig auf der Wahrheit der Aussage
Quelle: Garth Kemerling, Philosophy Pages (abgerufen am 19. Mai 2012, Letzte Änderung: 12. November 2011), URL = http://www.philosophypages.com/dy/e5.htm#emp
Empirie:
(Griech. empeiria) auch deutsch als Erfahrung bekannt. Bezeichnet den Gesamtbereich der Erfahrung, aber im Besonderen die Erfahrung, die durch Sinneseindrücke gewonnen wird. Formen der Verwendung des Begriffs schließt Empirismus, empirisches Wissen und empirische Theorie ein, wo der Begriff konkreter etwas beschreibt. Auch hat er eine philosophiegeschichtliche positive sowie auch eine negative Bewertung erfahren.
Quelle:
Artikel Empirie v. Dr.Thomas Blume im UTB Online Wörterbuch der Philosophie: Das Philosophielexikon im Internet (abgerufen am 21. Mai 2012), URL = http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=272&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=91c53412e5615c05d3f06800e2375210
Anarchismus:
Stellt den Glauben da, dass eine ideale Gesellschaft keine organisierte Regierung haben soll.
Quelle: Garth Kemerling, Philosophy Pages (abgerufen am 19. Mai 2012, Letzte Änderung: 12. November 2011), URL = http://www.philosophypages.com/dy/a4.htm#anar