Das Institut für Philosophie filmen (Projekt Hrachovec, SS 2011)
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Inhaltsverzeichnis
Organisatorisches
Es soll für den Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie welcher am 2. bis 4. Juni 2011 in Wien stattfindet eine Dokumentation über das Institut für Philosophie hergestellt werden.
Die Projektarbeit erfolgt neben dem hier vorliegenden PhiloWiki Artikel vor allem über die Groupware: Redmine
Anmerkungen zu Redmine
- um mit Kollegen und Kolleginnen in Kontakt treten zu können finden Sie in Redmine unter Dokumente eine entsprechende Liste aller Projektteilnehmer
- Protokolle werden in Redmine hochgeladen und können neben der hier unten angeführten Liste auch unter Dokumente eingesehen werden.
- bitte vergessen Sie nicht darauf Ihr Redmine Passwort bei Zeiten umzuändern.
Terminliste
Datum/Uhrzeit | Anlass | Location | Protokoll |
---|---|---|---|
10.03.2010 / 17:00 - 19:00 | Erste Sitzung: "Vorstellen der Projektidee" | NIG - Hörsaal 3D | kein Protokoll |
17.03.2010 / 17:00 - 19:00 | Zweite Sitzung: "Besprechung/Einführung in Groupware" | NIG - Hörsaal 3D | Protokoll |
24.03.2010 / 17:00 - 19:00 | Dritte Sitzung: "Verteilen von Arbeitsaufgaben" | NIG - Hörsaal 3D | kein Protokoll |
31.03.2010 / 17:00 - 19:00 | Vierte Sitzung: "Zwischenbesprechung" | NIG - Hörsaal 3D | kein Protokoll |
ToDo-Liste
Erste Kontaktaufnahme - 17.03.2011
Eine erste Kontaktaufnahme mit den folgenden Professoren soll vorgenommen werden; entsprechende Tickets in Redmine wurden für die zuständigen Personenen bereits erstellt; buchen Sie bitte Ihre aufgewendete Zeit in Arbeits- bzw. Hundertstelminuten
- Univ.-Prof. Dr. Martin Kusch
- Ass.-Prof. Mag. Dr. Anja Weiberg
- Ao. Univ.-Prof. Dr. Richard Heinrich
- Univ.-Prof. Dr. Violetta Waibel
- Univ.-Prof. Dr. Georg Stenger
Desweiteren sollen von allen Teilnehmern gemäß den unten angeführten Arbeitsgruppen mögliche den Professoren zu stellende Fragen auf der Diskussionseite dieses Artikels eingebracht werden.
Formierung von Arbeitsgruppen - 24.03.2011
Arbeitsgruppen
Für die Ausarbeitung der Fragen wurden einzelne Arbeitsgruppen eingerichtet; unsere Kernthematik bildet einerseits Kernenergie sowie die gegenwärtigen Vorfälle in Japan; die einzelnen Mitglieder sollen nun miteinander in Kontakt treten und sich so zu einer Gruppe formieren; die Mitglieder einer Arbeitsgruppe können der Kontaktdatenliste entnommen werden; an dieser Stelle sind lediglich sofern vorhanden die PhiloWiki Accounts angeführt.
# | Arbeitsgruppe | Gruppenmitglieder |
---|---|---|
AP | Analytische Philosophie | Clemenx, Zagreus, philippz, bananenfisch |
EP | Europäische Philosophie | Jumo |
IP | Interkulturelle Philosophie | Nath, Roberta |
PP | Praktische Philosophie | Dariako, Seepferdchen marcus |
WT | Wissenschaftstheorie | AnAd, H.A.L. |
Neben der Kontaktaufnahme sowie einer Ausarbeitung von zu den einzelnen Fachbereichen passenden Fragen, können und sollen auch, bereits allgemeine Überlegungen bezüglich des Inhalts, Aufbaus sowie Ablaufes der im Anschluss zu führenden Interviews angestellt werden.
Konkrete Fragensammlung der einzelnen Fachbereiche - 31.03.2011
Ein interessanter Beitrag der zur Anregung solcher Fragen dienlich sein kann findet sich hier: Diskussion zur atomaren Bedrohung (Projekt Hrachovec, SS 2011) Mögliche Leitbegriffe zur Erstellung von Fragen sind: Medien, Ethik, Technisierung, Globalisierung, Eschatologie
Analytische Philosophie
1) Medien: Warum findet welcher Diskurs wann (öffentlich) statt (Ereignis, Anlass, Sprache; Meinungsbildung - öffentlicher „Informationsauftrag", vgl. Michel Foucault: "Die Ordnung der Dinge")?
Welches Bild wird im Allgemeinen von der Atomkraft in den Medien generiert (Bildtheorie und Hermeneutik)?
Entspricht die Berichterstattung der tatsächlichen Tragweite des Ereignisses in Japan und woher nimmt man die Information, wenn die Quellen spärlich bis fragwürdig sind (Informationspolitik TEPCOs und offizieller Stellen Japans)?
Inwieweit ist der öffentliche Diskurs eine Groteske?
2) Ethik: Ausgeglichener Lebensstandard und allgemeine hohe Lebensqualität sind zwei Prämissen für friedliches Zusammenleben. Ist das Risiko gerechtfertigt, das eine Gesellschaft zur Ressourcengewinnung eingeht, um die Grundlage für einen solchen hochtechnisierten Lebensstandard mit einer einhergehenden hohen allgemeinen Lebensqualität zu gewährleisten (Demographie, Energiebedarf, Ressourcen- und Verteilungsfrage)?
3) Technik/Wissenschaft: Atomkraft ist eine Kraft, die wie kaum eine andere immenses Energiepotential hat, da sie in ihrer Energiewirkung einen Rückschluss auf eine nahezu unerschöpfliche Energieursache erlaubt. Sie ist die hohe Kunst der heutigen Physik in der Praxis (CERN) und bietet Einblicke in einen Kosmos einer Struktur, die physikalisch höchst wahrscheinlich alles im Inneren zusammenhält (Eichbosonen). Wäre es nicht fatal, sich derartiger Technologie zu verschließen, weil sie noch nicht in einem Ausmaß praktisch kontrollierbar ist, das eine allgemeine "Sicherheit" weitgehend gewährleisten würde (wissenschaftliche Innovation als Garant der "Zivilisation", vgl. Norbert Elias: "Über den Prozeß der Zivilisation", Fancis Bacon: "Nova Atlantis"; Risikoforschung und -kalkulation, Sicherheit als Kafkaeskes)?
4) Globalisierung: Ökonomie und Ökologie sind heute nur mehr in einem globalen Kontext denkbar. Das Geschehen, das sich auf der anderen Seite der Weltkugel ereignet, wird nicht nur mehr durch Medien für den einzelnen zum Thema, sondern vielmehr noch durch die ökonomischen und ökologischen „Verbandelungen“ und Verzweigungen zur unmittelbaren und aktuellen, interkulturellen Aus- und Einwirkung. Welche Konsequenzen hat das für die verschiedenen Gesellschaftsformationen angesichts ihrer Politik und ihrem Recht, ihrer Wirtschaft und ihrer Kultur? Ab welchem Zeitpunkt ist eine "transglobale" Gesetzgebung, ein Weltethos und ein grenzüberschreitendes (präventives) Eingreifen gerechtfertigt (IAEA, Atommachtdebatte)?
5) Eschatologie: Der Neopositivismus hat eine Welt im Hier und Jetzt versprochen, in der die moderne (Natur-)Wissenschaft alle Antworten geben und alle Heilsversprechungen verwirklichen wird (Ordnung und Fortschritt). Ist dieses „everything goes“ der Wissenschaft nicht ein Positivismus, der von "natürlichen" menschlichen Bedürfnissen, die nicht materiellen Inhalts sind, wegführt (begriffliches Spannungsfeld "natürlich" - "artifiziell", Gesetztes - Setzendes)?
»Denn das ist nun einmal so der irdische Lauf:
Wenn die Welt untergeht, sitzt die Presse doch auf«: http://www.textlog.de/39804.html
-- Zagreus
Praktische Philosophie
- die Katastrophe in Japan ist ein Ereignis das die Menschen und ihr Handeln/ ihre Lebensweise auf den Prüfstand gestellt hat; die Natur hat wieder ein Zeichen gegeben, dass die Menschen ihr Verhältnis zu ihr überdenken sollten.
- gibt es eine Ethik, die sich damit beschäftigt, wie der Mensch sich „richtig“ zur Natur verhalten sollte? (Adorno…?)/ Naturphilosophie: gehört sie zum Bereich der Ethik? (-> Natur versorgt uns mit allem was wir brauchen)
- während und nach solchen Katastrophen wird ersichtlich wie viel Humanität, Hilfsbereitschaft die Menschen/ wir heute/ in unserer Zeit besitzen… überhaupt geben uns solche Ereignisse Denkanstöße, um unseren Bezug zur Umwelt, zu den Menschen zu überdenken…
- auch wenn es viele ethische Positionen gibt (Utilitarismus etc etc) was ist „ethisch“ richtig zu tun bei solchen Ereignissen aus der „gängigen“ Position? Gibt es überhaupt eine humane Position die heute „überwiegt“, allgemein anerkannt wird? (zb Menschenrechte stützen sich doch auf eine humane Ethik) - (Streitthema -> da ja die christlichen Werte als solche in From von Religion in der westlichen Welt de facto weniger populär werden...)
- a propos – auf der Institutshomepage befindet sich eine kurze Präsentation der Aufgaben des Ethik-Forschungsbereichs: „Behandlung bereits bestehender aktueller Problemstellungen; zum anderen sowohl bezüglich genauer Betrachtungen der aktuellen Entwicklungen als auch des frühzeitigen Erkennens, Hinterfragens und Bewußtmachens künftiger bzw. bisher nicht aufgegriffener Problemstellungen“
- sollten die Philosophen eingreifen? bzw. Relevanz der Philosophie heute in sozialen und politischen Fragen!
- wo ist die Grenze zwischen Fortschritt (Atomkraft) und „Humanität“ (kann man vielleicht besser ausdrücken)… Fortschritt auf Kosten von Menschenleben, die darunter leiden?
-- Dariako
Weitere Fragen:
- Atomkraft aus der Sicht der deontologischen Ethik, und aus der Sicht der teleologischen Ethik.
- Atomkraft als Weltbedrohung.
- Inwiefern wird das Problem der Abtreibung hinsichtlich der Erbgutveränderungen, Krankheiten, Behinderungen etc. durch Atomkraft verstärkt bzw. bewirken die Folgen der Atomkraft eine Veränderung hinsichtlich ethischer Rechtfertigung von Abtreibungen?
- Ist Fortschritt nur mit Hilfe von Atomkraft möglich/ denkbar? Und falls dem so ist, ist dieser Fortschritt unter diesen Bedingungen (Energiebezug aus Atomkraft) überhaupt noch verantwortbar bzw. ethisch vertretbar?
- Atomkraft ist etwas unkontrollierbares, und zwar spätestens dann, wenn es zum Störfall gekommen ist. Nach Eintreten eines Störfalles, hat man den betroffenen Reaktor nicht mehr unter Kontrolle. Dies sollte bereits mit Tschernobyl, spätestens aber mit der Katastrophe in Fukushima klar geworden sein. Nun die Frage: Wer darf entscheiden, ob ein neuer Atomkraftreaktor gebaut werden darf? Ist es gerecht und vertretbar, dass nur das Land, in dem der Reaktor gebaut werden soll, entscheiden darf? Wie sieht es [zumindest] mit den angrenzenden Ländern aus? Da sie im Falle einer atomaren Katastrophe ebenso betroffen wären: ist es gerecht, dass sie nicht mitbestimmen können, sondern nur zuschauen können, wie die Nachbarländer mit dem Thema Atomkraft umgehen?
-- Seepferdchen
Und noch ein paar Fragen ...
- Wird die Sicht auf die "Normalität", also das was bis zum Zeitpunkt der Katastrophe als normal angenommen wurde, verändert, wenn ein Unglück von unabsehbaren Konsequenzen eingetreten ist? Wie ist es zu erklären, dass solange nichts gröberes passiert, das "Normale" (die Nutzung atomarer Energie) nicht überdacht wird?
- Wie kann man ein staatenübergreifendes Gremium finden, welches den Bau neuer Atomkraftwerke kontrolliert? (als möglichen Lösungsansatzpunkt auf meine vorher formulierte Frage, ob es denn ethisch rechtfertigbar ist, dass nur das jeweilige Land, auf dessen Boden ein neues Kernkraftwerk gebaut werden soll, über den Bau abstimmen bzw. mitentscheiden darf) Soll das Gesetz des Stärkeren bei den zwischenstaatlichen Beziehungen den Vorrang haben?
- Hat der Mensch das Recht, die Natur für seine Zwecke (Fortschritt) auszunutzen bzw. - um es überspitzt zu formulieren - "auszuweiden"?
- Existiert eine Trennlinie, ab welcher man sagen kann, dass die möglichen Risiken bzw. Konsequenzen ein Ausmaß überschritten haben, die es nicht mehr ethisch rechtfertigbar machen, das Unternehmen (weitere Nutzung der Atomkraft) einzugehen? Ab wann kann man von unkontrollierbaren Risiken sprechen, sodass es sich nicht mehr lohnt oder es nicht mehr ethisch vertretbar ist, vom möglichen Nutzen (der Kernkraft) zu profitieren?
- Darf die Natur als reine Ressource, die man skrupellos ausschlachten kann, angesehen werden?
- Muss die Natur domestiziert werden? Ist die Natur unser Feind? Ist die Natur eine negative Kraft, welche gezähmt, unter Kontrolle gehalten und unterworfen werden sollte?
- Einige Bürger in der Krisenregion wollen die heimischen Bauern unterstützen und erklären sich bereit, ihre Ernte zu kaufen: Wie ist ihr Handeln in ethischer Hinsicht zu bewerten?
- Wie kann der Mensch Vertrauen zu den Institutionen (Staat, Politik, Wirtschaft) haben/ entwickeln, wenn so etwas wie die Atomkraftwerke, welche gebaut werden, ohne dass die Bürger über die Unkontrollierbarkeit im möglichen Störfall aufgeklärt werden, existieren? - Vertuschung von Mängeln in der Sicherheit; Verdunkelung/ Lügen (TEPCO) bei Wartungsarbeiten;
- Ist der Wohlstand ein absoluter Wert? Kann dieser hinterfragt werden?
- Sollen die Bürger über alles informiert werden (Risiken der Atomkraft) oder soll ihnen einiges vorbehalten werden?
- Wer darf entscheiden bzw. wer ist verantwortlich, wie bzw. wo atmomare Abfallprodukte entsorgt werden dürfen? (im Falle von Fukushima: Entsorgung des atmomar verseuchten Kühlwassers ins Meer) [Seepferdchen]
Organisation der Arbeitsgruppen - 07.04.2011
Bis zur nächsten Einheit sollen folgende Punkte abgearbeitet werden:
- Jeder soll sich bitte einem Forschungsbereich in der Tabelle "Formierung von Arbeitsgruppen - 24.03.2011" oben im Philowiki zuordnen.
- Jeder soll sich bitte an dem Fragenkatalog weiter beteiligen und diesen wenn möglich noch erweitern.
- Jede Gruppe soll aus dem unten angeführten Fragenkatalog für den Forschungsbereich passende Fragen auswählen, eine Fragenliste für das Interview zusammenstellen und sich überlegen, wenn möglich organisieren wer jeweils welchen Professer/in diese Fragen schicken wird. Eine Liste findet sich unten.
- Um unsere technischen Möglichkeiten abzustecken soll eine Tabelle erstellt werden in der alle technischen Geräte die uns zur Verfügung stehen zusammengetragen werden.
Fragenkatalog
- Vergleich Medien Europa/Japan
- Differenz Tschernobyl/Japan
- Hatte Tschernobyl Einfluss auf das Studienangebot
- Hat die Philosophie auf Tschernobyl reagiert
- Haben moderne Medien Einfluss auf Informationsfluss und Qualität
- Wer übernimmt die Verantwortung für die Katastrophenbewältigung (Unternehmen, Politik etc.)
- Ist es vertretbar das ein Unternehmen die Verantwortung für die Wartung und Kontrolle übernimmt
- Warum brauchen wir soviel Energie
- Welche Alternativen gibt es
- Warum wurden die Alternativen nicht voran getrieben (Gezeitenkraftwerk, Solarenergie etc.)
- Was ist mit den wirtschaftlichen Auswirkungen
- Hat eine Katastrophe dieser Dimension Auswirkungen auf die Kultur
- Hat eine Katastrophe dieser Dimension Auswirkungen auf die sozialen Strukturen
- Wieviel Risiko ist vertretbar; wie soll International mit diesem Risiko umgegangen werden; welche Interessen fließen in die Risikobewertung ein.
- Gibt es kulturelle Differenzen aufgrund der Kultur zu dieser Thematik
- Volk schützen oder Panik vermeiden; schließt sich das gegenseitig aus
- Kann in einer Kultur wie Japan überhaupt Panik ausbrechen
- Wie wirkt sich eine solche Katastrophe auf die Solidarität, Gemeinsinn; Globalität aus
- Ab wann ist eine "transglobale" Gesetzgebung, ein Weltethos und ein grenzüberschreitendes (präventives) Eingreifen gerechtfertigt (vgl. IAEA; Atommachtdebatte)?
- Ist eine Katastrophe dieser Art eine Menschenrechtsverletzung
- Begrenzung des Energieverbrauchs pro Person; Bevölkerungsgrenze
- Ist Energie die Grundlage für Fortschritt
- Ist Europa deshalb technologisch fortschrittlicher; ist Europa durch Atomkraftwerke fortschrittlicher
- Geht Wirtschaftswachstum mit einem höheren Energieverbrauch einher
- was bedeutet technologischer fortschritt; warum ist er wünschenswert; wie hängen energie, fortschritt, wirtschaftswachstum und lebensqualität zusammen
- Warum ist Atomkraft notwendig
- wieviel Einfluss hat die mediale Berichterstattung auf die Meinung
- Wie würde Europa mit einer solchen Katastrope umgehen
- Kann man Atomkraftwerke sicher genug bauen; sollten solche Technologien erst zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden; Nachhaltigkeit
- soll jedes Wissen eingesetzt werden
- lässt sich Risiko in der WIssenschaft überhaupt vermeiden
- Wie lassen sich mehr als 2 milliarden Menschen [in Indien und China] oder mehr als 7 milliarden Menschen mit ihren Energiebedürfnissen [ohne Atomkräfte] versorgen, obwohl ihre traditionelle Lebensart so schnell wie möglich modernisiert, technologiesiert, kapitalisiert werden soll. Kann vielleicht dieses Problem auch mit dem ständigen ökonomischen Wachstum, der Technologisierung und dem baconischen Wissenschaftsgrundsatz verbunden sein?
- Wenn Globaliesierung wesentlich durch der technischen Fortschritt, und auch Digitale Revolution, insbesondere in den Kommunikations- und Transporttechniken, sowie den politischen Entscheidungen zur Liberalisierung des Welthandel (von wiki) geschieht, kann man villeicht sagen, ob das globale Energiebedürfniss und daher das globale Iinteresse um Atomkraft eine Folge von Globaliesierung ist?
- Wie kann man neben Risiko die Nutzung von Atomkrafte ethisch begründen?
- Es gab und gibt in der Geschichte immer wieder Theorien, die dann in weiterer Folge als „überholt“, bzw. „veraltet“ gelten. Die Tatsache, dass sich die Konzeption der möglichen Welt Wissenschaft aber, manchmal über lange Zeiträume hinweg an ihnen abgearbeitet hat, bzw. diese als Grundkonzepte auf darauf aufbauenden Forschungen verstanden hat ist nicht zu verleugnen. Zu dem jeweiligen Zeitpunkt kam das Phänomen „Wahrheit“ in solchen Theorien in „angepasster Ver-, bzw. Bekleidung“ zum Tragen.
- Was kann man nach heutigen Wissenschaftstheoretischen Standpunkten zum Thema Atomkraft sagen?
- Werden auf Forschungsebene genuine Ziele verfolgt, oder gab es Anpassungen?
- Wäre es zu weit gegriffen von einem Paradigmenwechsel in Sachen Atomforschung zu sprechen, angesichts der unglaublichen Mittel die für Projekte, wie beispielsweise Cern flüssig gemacht werden?
- Ist dies rechtferigbar? ... auf Überzeugungen beruhend?
- Wie kommt es zu absolutem Glauben daran dass Technik in der Praxis zu 100% gleich läuft, wie in der Theorie angenommen?
- Und woher kommt, bei einem bemerkenswerten Teil der Bevölkerung, die Bereitschaft zur Hysterie, wenn es zu Abweichungen von der Theorie kommt? (Bsp. Jod-Tabletten vorsorglich im nicht Strahlenbelastetem Gebiet einnehmen)
Noch ein paar Ideen zu Fragen für den Bereich Medien:
- Inwiefern übertreibt, übersteigert die Berichterstattung (Quoten sind Umsatz, Katastrophen bringen Quoten)?
- Steht die Sensation gerade bei Ereignissen in der Ferne nicht im Vordergrund statt objektiver Information?
- Wie sieht die Berichterstattung in Japan selbst aus, und herrscht dort kaum Panik wegen einer anderen Berichterstattung vor Ort (oder ist es tatsächlich nur die "japanische Mentalität")?
- Welche Institutionen haben Interesse daran, das Thema zu pushen (die Medien selbst? bestimmte politische Kreise?), und welche keines (die Atomlobby?), bzw. Ängste zu schüren und ist das begründet?
- Wie würden sich die europäischen Medien verhalten, würde die Katastrophe in Europa selbst stattfinden?
- Ist es eine Besonderheit in diesem Fall, dass die Bedrohung unsichtbar ist?: Die Strahlung ist unsichtbar, die Folgen (noch) nicht zu sehen; wo sind die Bilder verstrahlter Menschen? (Die Tsunamiwelle dagegen sieht man, die Schäden, die Toten - das ist aber in Hintergrund geraten). Bietet diese Nicht-Sichtbarkeit nicht viel Raum für Spekulation? (fehlende Kontrolle.. Unsicherheit.. Angst..)
- Ein nicht uninteressantes, kontroverses Interview dazu: Interview mit Hans Mathias Kepplinger, derstandard
--Bananenfisch 21:20, 1. Apr. 2011 (UTC)
Noch einige Fragen...
- Gibt es kulturelle Unterschiede und/oder interkulturellen/globalen Konstanten des Umgehens mit Atomenergie? (Debatte, Akzeptiertheit, usw.)
- Der Kontrolle der Naturkräfte (Atom-, Wasserkraft, usw.) ist ein riesiges Problem, dem eine zentrale Stelle in dem öffentlichen Debatte Europas zugehört. Inwieweit ist dieses Problem kulturell geprägt?
- Sieht man aus anderen kulturellen Sichtpunkten unterschiedliche Gefahren in der Verwendung von Atomenergie?
- Gibt es kulturellen Faktoren, die die Risikowahrnehmung beeinflussen?
- Sind Länder unterschiedlich motiviert, alternative Energiequellen zu entwickeln? Hängt diese Motivation mit der Kultur des Landes zusammen?
- Welche Gründe werden aus differenten Kulturperspektiven vorgebracht, um das Risiko des Aufbaues eines Atomkraftwerkes zu laufen?
- (Inspiriert von der letzten Frage von Bananenfisch) Werden sichtbare und unsichtbare Gefahren bzw. Bedrohungen unterschiedlicherweise aus unterschiedlichen epistemologischen und kulturellen Ansichten gespürt/wahrgenommen?
--Roberta 16:07, 5. Apr. 2011 (UTC)
und noch ein paar Überlegungen...
- Fortschritt und Energieverbrauch: Tatsächlich fragt der bekannteste Versuch, die technologische Fortschrittlichkeit einer Zivilisation zu quantifizieren, nach der Menge an Energie, die sie umsetzt. Der Astronom Nikolai Kardaschow schlug das in den sechziger Jahren für fiktive Zivilisationen vor (http://de.wikipedia.org/wiki/Kardaschow-Skala). Dabei ist interessant, daß Kardaschow über Suche nach außerirdischer Intelligenz geforscht hat; ich glaube gelesen zu haben, kann das aber nicht mehr finden, daß er sich gefragt hat, wie eine hochentwickelte Zivilisation sich nach außen bemerkbar machen würde (nämlich durch riesige Mengen Abwärme) - es ging ihm also nicht darum, Fortschritt zu definieren, zu messen oder zu vergleichen, sondern ihn aufzuspüren.
- Ich habe mich auf der Wikipedia umgeschaut, aber zur Bewertung des Konzepts nicht viel gefunden, auf der en-Seite steht am Rand, daß die Skala insofern nicht aussagekräftig ist, als sich eine Zivilisation, die ihre Effizienz erhöhte, darauf rückwärts bewegen würde[1]; auf der Diskussionsseite steht hier ein bißchen mehr. Interessant vielleicht Carl Sagans Gegenvorschlag, die einer Zivilisation verfügbare Information in Bit zu messen[2]. Sonst hab ich an online-Infos gerade nichts ergiebiges gefunden.
- (Die Kardaschow-Skala ist heute vor allem in Science-Fiction-Kreisen beliebt, aber ich glaube, die Gleichsetzung von Fortschritt und Energieumsatz könnte auch darüber hinaus eine Rolle spielen. Aber davon ausgehend das gängige Bild von Fortschritt untersuchen ist mehr ein Ansatz für ein Forschungsprojekt als eine Interviewfrage. - Wäre die Thematik eigentlich noch Wissenschaftstheorie oder schon eher Medien?)
- Wie wird in Europa über den Bau von AKWs entschieden? Sind auf wissenschaftlicher Seite neben Physikerinnen auch Philosophen eingebunden? (Ethik, Technikphilosophie)
- Hat es für die Universität eine Bedeutung, daß die IAEO hier in Wien ist? Gibt es Interaktionen mit bestimmten Fachbereichen? Welche? (wieder: Atomphysik oder auch Ethik)
- Das Volk belügen, um eine Panik zu verhindern - dahinter steckt eine Vorstellung, die die Bevölkerung teilt in die Professionellen, sozusagen die ausgebildeten Luftschutzhelferinnen, die die Verantwortung übernehmen, und das einfache Volk, das geschützt und geführt werden muß. Das ist eigenartig bei Japan, da es zur japanischen Mentalität zu gehören scheint, daß jeder zum Luftschutzhelfer ausgebildet wird. Welche Vorstellungen gibt es hier vom Verhältnis zwischen den zuständigen Stellen und der Allgemeinheit? Gibt es hier einen Widerspruch?
- Teil des Problems scheint, daß jedes Land nach autarker Stromversorgung strebt. Wenn
der Strommarktdie Stromversorgung global geregelt würde, könnte man zumindest dafür sorgen, daß keine AKWs in Erdbebengebieten gebaut werden müssen und daß kein Land auf Atomkraft ausweichen muß, weil es sonst so knappe Ressourcen hat, und vielleicht könnte man auch natürliche Energiequellen systematischer nutzen (z.B. Gezeitenkraftwerde, wo es Gezeiten gibt). Unter welchebn Bedingungen wäre dergleichen machbar?
-- H.A.L. 21:43, 6. Apr. 2011 (UTC)
Professorenliste
Professoren/innen mit einem Sternchen haben uns bereits zugesagt.
- Ao. Univ.-Prof. Dr. Mona Anna Singer
- Mag. Dr. Arno Böhler *
- Ao. Univ.-Prof. Dr. Herbert Hrachovec *
- Univ.-Prof. Dr. Georg Stenger *
- Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Konrad Liessmann
- Univ.-Prof. Dr. Kurt Walter Zeidler
- Univ.-Prof. Dr. Martin Kusch *
- Univ.-Doz. MMag. Dr. Hisaki Hashi (IP)
- Univ.-Doz. DDr. Silvia Stoller
- Univ.-Prof. Dr. Alfred Pfabigan
Equipmentliste
In dieser Liste soll unser mögliches Equipment zum Drehen der Interviews zusammengetragen werden.
Equipment | Benutzeraccount |
---|---|
Canon Legria HFS200 | ??? |
Nikon D90, Panasonic GF1 (nur für Zwischensequenzen geeignet, da kurze Aufnahmedauer) | bananenfisch |
Licht: 2 Baustrahler 500W | bananenfisch |
1 Stativ, 1 Micro (Klinkenstecker) | bananenfisch |