13.1.2011 Morel, Geneviève (2007): Das Symptom, das Phantasma und die Pathologien des Gesetzes

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Liebe KollegInnen!

Besonders faszinierend und deshalb umso bedenkenswerter erscheint mir die im Text von Geneviève Morel anhand recht plastischer Fallbeispiele (z. B. jenes über Frau M.) dargestellte Tatsache, dass sich diverse ungelöste innerpsychische Konflikte ausgesprochen hartnäckig auch über mehrere Generationen zu erstrecken und schlimmstenfalls schwerwiegende Psychosen auszulösen vermögen. Das Hauptaugenmerk legt Morel dabei auf das so genannte „Gesetz der Mutter“ wie auch auf jenes des Namens-des-Vaters, das Lacan geprägt hat. Das trennende Prinzip, worin das Letzere besteht, wollte mir, so glaube ich, zwar noch durchaus einleuchten, dessen „Frieden stiftende“ (Morel 2007, 64) Eigenschaft jedoch nicht mehr so ganz, da, wie ich meine, auf der Seite des Vaters doch immer auch zugleich der Kastrationskomplex eine potenzielle Katastrophe der Kindheit in Aussicht stellt.

Morel: „Im Übrigen hat dieses Gesetz des Namen-des-Vaters, das als vermittelndes und Frieden stiftendes verstanden wird, eine pathogene Kehrseite: […]“ (Morel 2007, 64)

Außerdem: „Man kann auch daraus schließen, dass das Auftauchen des Vaters als Agent der Kastration selbst dann traumatisch ist, wenn es eine Verwerfung des Namens-des-Vaters gibt oder wenn das Kind dem ‚Gesetz der Mutter‘ unterworfen bleibt.“ (Morel 2007, 73)

Im Allgemeinen ist der in Rede stehende Text „Das Symptom, das Phantasma und die Pathologien des Gesetzes“ außerordentlich dicht und aufschlussreich. Allein der Aspekt der männlichen Homosexualität als Sinthom (Vgl. Morel 2007, 69ff) erscheint mir noch als diskussionswürdig.--Carina Miesgang 15:24, 13. Jan. 2011 (UTC)