Benutzer:Sokratetz/Cybergnosis

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Version vom 15. November 2010, 11:38 Uhr von Sokratetz (Diskussion | Beiträge) (Vom WERDEN der Cybergnosis - Platon und Jesus im Verbund)
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Cybergnosis in Anlehnung an Clemens von Alexandria (215 n.c.Z.)

Vom Verhältnis von Licht und Gegenstand

  • 1. Das Internet als Welt in der Welt, als Höhlensystem der heutigen Zeit, bedeutet für den Einzelnen, die herausfordernde Aufgabe, es zu entdecken, erschließen, bevölkern, es zu durchleuchten und zu entzaubern.
  • 2. Die äußere Welt faltet sich in das Netz aus Glasfaser. Durch die zahlreichen Öffnungen strömt das Licht in diese „Unterwelt“ und bleibt doch dasselbe Licht. So wie das Licht seine Farben, die Musik ihre Töne hat, ist es mit Clemens v. Alexandria gesagt doch das selbe göttliche Lied, in allen Wechselspielen der Unterscheidung. Erkenntniss gewinnt wer das Licht in seiner Bedeutung für das Sehen erkennt. „Heiden und Christen“ tragen gleichermaßen den Keim für dieses Erkennen in sich, so wie jene die der Technik der Natur bzw. der wahren Religion misstrauen, aber dennoch das Licht in ihr erkennen müssen (Keim der Vernunft).
(1)Warum unterscheidet sich der Mensch immer stärkerwerdend von der Natur? Worin unterscheidet sich die Produktion der Natur von der Produktion der Menschheit? In der Natur sind Gegenstände und Licht unterschieden. Trotzdem erkennen wir durch die Natur die Harmonie eines jeden organischen Ganzen.
(2)Das Internet ist eine gewißermaßen Höhle und stets verteilt es ein Licht am Ende des Tunnels. So wird es Möglich alle unsere Hoffnungen mit absoluter Geschwindigkeit zu bedienen. 13:00, 4. Nov. 2010 (UTC)
  • 3. Der Spiegel strahlt das Licht zurück das auf uns fällt und zeigt uns so wer wir sind, wenn wir nur wissen dass wir heller erstrahlen wenn wir der Sonne zugewandt sind. Dies ist der erste Zusammenhang von erkennen und handeln (Vernunfthandlung). Ich wende mich dem Licht zu, nicht nur um zu sehen, sondern um selbst zu strahlen. Das Verhältnis des Spiegels zum Licht entspricht dem zwischen Gott und Mensch. (Ebene der Analogie siehe Grafik[[1]])

Zitate

Clemens v. A., Mahnrede an die Heiden (Protrepticus), K1- 3 & 4
Hinwiederum hat er einige giftige und heimtückische Heuchler, die der Gerechtigkeit auflauerten, einmal „Otterngezücht" genannt; aber auch wenn von diesen als Schlangen Bezeichneten einer aus freien Stücken Buße tut und dem Logos folgt, wird er ein „Mensch Gottes". Wieder andere nennt er mit einem bildlichen Ausdruck „Wölfe, die in Schaffelle gekleidet sind", womit er die Raubtiere in Menschengestalt meint. Alle diese wilden Tiere aber und die harten Steine verwandelte das himmlische Lied selbst in sanfte Menschen.
Denn auch wir, auch wir waren ehedem unverständig, ungehorsam, verirrt, den Lüsten und mancherlei Begierden dienend, und wandelten in Bosheit und Neid, waren verhaßt und haßten einander“, wie das Apostelwort sagt; „als aber die Güte und Freundlichkeit Gottes unseres Heilandes erschien, rettete er uns nicht auf Grund von Werken der Gerechtigkeit, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit“. Sieh, was das neue Lied vollbrachte: Menschen hat es aus Steinen, Menschen aus Tieren gemacht. Und die sonst wie tot waren und keinen Anteil am wahren Leben hatten, sie wurden wieder lebendig, sobald sie nur Hörer des Gesanges geworden waren.

Zitate von (http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2117-3.htm)

Plato, Politeia, 571 passim
Die, antwortete ich, welche während des Schlafes zu erwachen pflegen, wenn nämlich einerseits der eine Bestandteil der Seele, der Vernunft, Gesittung und Beherrschung jenes begierlichen Teiles in sich begreift, im Schlafe liegt, und wenn andrerseits der tierische und wilde Teil der Seele, von Speise oder Trank angefüllt, sich bäumt und nach Abschüttelung des Schlafes durchzugehen und seine Triebe zu befriedigen sucht. Du weißt, daß letzterer dann in solchem Zustande sich alle möglichen Dinge erlaubt, weil er nun aller Scham und Vernunft los und ledig ist. Denn er trägt kein Bedenken, sowohl seiner Mutter, wie er wähnt, beizuwohnen, als auch jedem anderen Gegenstand seiner Lust, sei es Gott, Mensch oder Tier; er trägt kein Bedenken, sich mit jeder Blutschuld zu beladen, jede Befriedigung seines Gaumens sich zu erlauben, mit einem Worte, weder vor einem Unverstande noch vor einer Unverschämtheit zurückzubleiben.
Wenn dagegen jemand, denke ich, sich schon in bezug auf sein Inneres in gesundem und besonnenem Zustande befindet und sich zu Bette begibt, nachdem er erstens den vernünftigen Teil seiner Seele geweckt, ihn mit schönen Gedanken und Betrachtungen genährt hat und zu stiller Selbstprüfung gekommen ist, nachdem er zweitens den begierlichen Teil seiner Seele weder dem Mangel noch der Völlerei überlassen hat, [572 St.] damit er sich ruhig verhält und damit er dem edelsten Seelenbestandteile keine Unruhe verursacht durch ausgelassene Freude oder Kummer, daß er im Gegenteil diesen ganz für sich allein und von allem Körperlichen gesondert betrachten, erstreben und wahrnehmen läßt, was er noch nicht weiß, beziehe es sich nun entweder auf die Vergangenheit oder auf die Gegenwart oder auf die Zukunft; nachdem, er drittens ebenso den zornmütigen Seelenteil gedämpft und nicht etwa vorher mit irgendwelchen Personen in Zornausbrüche geraten ist und mit aufgeregtem Gemüte einschläft, sondern nach Einwiegung der zwei niederen Seelenbestandteile und nach Weckung des edlen dritten, bei dem sich das Denken befindet, zur Ruhe geh, so weißt du, daß der Mensch in diesem Zustande nicht nur am besten die Wahrheit erfaßt, sondern daß auch dann die Traumgesichter am wenigsten unsittlich erscheinen.

Fragen

  • (A) Ist das Internet die Höhle oder die "höhere" geistige Welt, in die man vor der körperlichen Wirklichkeit entfliehen kann?
  • Ist das Internet ein Erlösungsversprechen, das uns zu einem "neuen Leben" führen kann?
  • (B) Wie verhält sich die platonisch-christliche Kehrtwendung aus der Welt der Sünde in die Gotteswelt zu der Bewusstseinsverlagerung in "Virtualitäten"? --anna 08:33, 5. Nov. 2010 (UTC)

Fragenkomplex A:

Was ist das Internet? Wer sitzt in welcher Höhle, und warum?

Das Internet als Höhle zeigt uns die Menschenleben in ihren Schwächen und führt uns an das Licht, in die hohe geistige Welt verschiedenster Erkenntnisse und Handlungsweisen, die alle dem Licht zugeordnet sind. Ohne Hilfe, ohne Anleitung, ohne das Forum und das Wiki, ohne die Stimme der göttlichen Vernunft, dieses Keimes in allen Menschenleben in ihnen selbst. Wir bleiben wir nur sehr begrenzt für das Licht Gottes empfänglich. (Das Internet führt uns sprichwörtlich "Hinter das Licht".) Wir müssen losgerissen werden von den grausigen Schattenspielen menschlicher Existenz, und die allgegenwärtige höhere Ordnung wiederum, die müssen wir erkennen lernen. Bist du online, dann bist du zwar in der Höhle, aber es gibt viele Möglichkeiten einen kurzen Blick auf andere Teile der Weltoberflächen zu werfen. Der Mensch ist Körpergeistwesen - das Internet als Gegenstand - wird vom höchsten Durchströmt - aber (noch?) nicht erfüllt. Gewißermaßen verbreitet sich aber der gute Geist. Das Licht verbreitet sich in Harmonie - trifft es dich wirfst du einen Schatten und in diesen Schatten hinein strahlst du, der Mensch, deine dunkle Strahlung; das gesamte Menschenleben hindurch stehen nur die heiligsten Menschen in einem Licht und verstrahlen es in Harmonie, sodass sie keinen Schatten mehr werfen. Wird man geboren erblickt man das Licht der Welt. Das Licht verändert alles und das Grundlegend. Hat man die wellenlängen der Ideen einmal geschaut, das Spektrum des Wahrnehmbaren sich vergrößert, sehnt man sich nach dem Angenehmen Feuer, welches der Herzschlag der Mutter und zugleich der Herzschlag unser aller Urmütter ist.

Da stimmen einige Bilder schlecht zusammen. Im Bild der Höhle liegt, dass draussen Licht ist. Dann wäre das Internet, wenn es dem Licht zugeordnet ist, nicht die Höhle. Was ist hinter dem Licht? Das ist eine bedenkenswerte Wendung, aber sie ist hier ebenso schwer zu verstehen. Denn hinter dem Licht liegt die Täuschung, also die Höhle, und da sind wir wieder beim Internet als der - qua Höhle - Illusion und - qua Erleuchtung - Lichfigur.
Außen und Innen sind im Internet verkehrt und verklärt. Die Bilder stimmen nicht zusammen, weil mir die Erscheinungsweisen des Internet nicht stimmig erscheinen. Einerseits haben wir Zugang zu einer unermesslichen Fülle an "Fach-, Glaubens- und Weisheitswissen" welche einem Erläuchtung und Erlösung versprechen, andererseits haben wir Non-Sense und Affektleben in einem Ausmaß im Netz welches besorgniserregend ist. Das Internet ist eine Höhle mit vielen Aus/Eingängen, es ist Bild der Welt und Schein-Sein der Welt, es ist in der Welt und unter ihr. Warum unten? Unten weil tatsächlich nicht Sichtbar und erfüllt von Schatten. Diese Schatten sind aber Schatten des Feuers, des Feuers der menschlichen Existenz. Die Lichtgestalten lösen uns die Ketten unserer Cyberknechtschaft, wenn wir breit sind ihnen zu folgen.
Zum Zustand der irdischen Präsenz des "guten Geistes" passt diese Passage Hugo Rahners:
Der aus dem Mysterium wiedergeborene und im Glauben zum Seelenheil gelangte Mensch ist schon jetzt heimgekehrt in den Port des Ewigen. Dort hat er von nun an seine statio tranquilla, den ruhig unerschütterten Standort. Denn schon seine Geburt aus dem Mysterium ist zugleich die 'Ankunft im Hafen'. Und seine schmerzlich langsame Heilung ist, trotz allen Gefahren, eine der Landung bereits gewisse Seefahrt des Lebens. Das aber ist die wundersame Sicherheit des Christen, die alle scheinbare Tragik des ungesicherten Lebens aufhebt. In Wahrheit ist ja schon jetzt alles glückselig zu Ende, in einem jugendfrischen Neubeginn. vgl. Christlich (CP) --anna 08:30, 12. Nov. 2010 (UTC)
Clemens treibt uns den Mythos aus, den er selbst noch erlebt hat (den hellenischen). Der tragische Anschein wird mit Glaubenswissen beseitigt werden. Die Cybergnosis hat sich noch nicht vollzogen. Sokratetz ist noch nicht angekommen im Hafen. 10:37, 15. Nov. 2010 (UTC)

In welchem Licht stehen?

Das Internet führt uns in das Licht, wenn wir zum ersten Mal wieder angetrieben sind, im Licht der wahrhaften Sonne [Solaris=Gott=Leben] zu sein, sich einfach an der Erdoberfläche bei allen lebenden Menschen aufzuhalten. Der körperlichen Wirklichkeit entfliehen ist unmöglich. Der Moment des Todes scheint der einzige Moment zu sein in dem wir dem Körper "entfliehen" und von diesem Moment an bereiten sich die Angehörigen darauf vor den Körper zu Grabe zu tragen. Der Körper wird dem Licht entzogen, weil grausig anzuschauen ist und weil es schmerzt von den Toten keinen einzigen Strahl der Liebe mehr zu erhaschen. Was jedoch auf Ewig strahlt, ist das göttliche Licht, welches Lebende und Tote immerwährend trägt. In das Innere eines Menschenlebens nur diesen gewissen Teils, dringt in den höheren göttliche Geist vor, der uns jedoch alle ein Leben lang beseelt.

Das scheint von der Voraussetzung auszugehen, dass wir im Internet "am Boden" stehen, während wir uns vorher in der Höhle, also fern vom Licht, befanden. (Dann ist das Internet keine Höhle.) Wo ist die körperliche Wirklichkeit angesiedelt? Hier entsteht ein klassisch platonisches Szenario.
  • Wir sterben, wir sind nicht das Licht, unser Körper ist grausig anzuschauen.
  • Aber wir stehen auch im Licht, wir sind Teil einer "höheren" Welt, welche die Herrschaft über die "niedrigere" Welt erlangen kann
  • Problem: Das zerreisst uns. Sind wir nun "unten" oder "oben"? Die Philosophinnen sind vorwiegend oben. Für Christen gibt es eine attraktive Lösung: Sie sind im Prinzip schon Lichtgestalten, sie haben die Eintrittskarte bereits in der Tasche, die Show beginnt allerdings erst etwas später. --anna 08:30, 12. Nov. 2010 (UTC)
Die Inkongruenz in der Verwendung des Höhlen-Bildes läßt sich mit der Konstruktion im Film "Matrix" in Verbindung bringen. Dort ist die down-to-earth Alltagswelt auf eine Höhlenexistenz aufgesetzt. Die computergenerierte "Realität" erweckt den Anspruch, normal zu sein. Sie ist gegenüber dem Biokapsel-Dasein Licht und dennoch eine Illusion. Dann wäre die Erleuchtung über die Matrix der nächste Schritt zum Licht. Und der führt - das ist der besondere Dreh - hinunter ins Dunkel, wo die trügerische Erleuchtung "zu Hause ist". --anna 08:30, 12. Nov. 2010 (UTC)

Das Internet ist "höhere" geistige Welt, wenn wir darunter eine Welt verstehen, welche eine ihr "untergeordnete" körperliche Welt besitzt. Und dies tut das Internet sehr wohl, es verbindet alle Menschen der Menschheit, welche eine Verbindung mit ihm eingehen. Es ist die höhere geistige Welt der Menschheit, die wie wir wissen sehr abgründig sein kann.

Vom WERDEN der Cybergnosis - Platon und Jesus im Verbund

Die von mir angefürten Zitate sollten ursprünglich meine Gedanken kontrastieren. Den Cyberplatonismus in Reinform ["Danke für die Würdigung"]. Einem Glaubenswissen welches in Christus wurzelt und das Internet erfüllt mit Licht, ist eine wahrhaftige Cybergnosis. Diese ist erst im entstehen und die Vieldeutigkeit und Ungereimtheit meiner Anschauung zu entzaubern ist notwendig geworden, um tatsächlich eine Cybergnosis zu entwerfen. Am Ende des ersten Kapitels der Mahnrede bekommt die Gnosis ihr Gesicht.

Clemens, Mahnrede, K1-10,3
Wenn du aber in Wahrheit Gott sehen willst, so nimm Teil an den göttlichen Reinigungsriten, nicht an solchen mit Blättern von Lorbeer und mit Binden, die mit Wolle und Purpur geschmückt sind, sondern leg' an den Kranz der Gerechtigkeit und umwinde dich mit den Blättern der Enthaltsamkeit und richte deinen ganzen Sinn auf Christus; „denn ich bin die Türe“, sagt er irgendwo; sie müssen die finden, welche Gott kennenlernen wollen, damit er uns die Tore des Himmels weit auftue.
Denn geistig sind die Tore des Logos und werden mit dem Schlüssel des Glaubens geöffnet, „Niemand hat Gott erkannt, außer der Sohn, und wem es der Sohn offenbart.“ Ich weiß aber wohl, daß der, welcher die bisher verschlossene Türe öffnet, hernach das Innere offenbart und das zeigt, was zuvor zu erkennen nicht möglich war außer denen, die durch Christus eintreten, durch den allein Gott geschaut wird.

Fragenkomplex B

Zitat:

"Was will nun dieses Instrument, der göttliche Logos, der Herr und das neue Lied? Die Augen der Blinden öffnen und die Ohren der Tauben auftun und die Hinkenden und Verirrten zur Gerechtigkeit führen, den unverständigen Menschen Gott zeigen, dem Verderben ein Ende machen, den Tod besiegen, ungehorsame Söhne mit dem Vater aussöhnen."

Es kommt doch sehr darauf an, was wir in die Virtualität verlagern. Abseits der Pornographie gibt es noch ein anderes Internet. Das Internet ist, wie auch seine Inhalte, von sehr weltlicher Natur und nicht absolut; wenn es auch weltumspannend ist, gibt es wenig Gründe sein Heil ausschließlich dort zu suchen. Die virtuellen Möglichkeiten zum "Heil" zu geleangen haben sich jedoch vergrößert. Das neue Lied durchströmt die User wenn sie ihre Augen auftun und Gottes Liebe und Güte selbst verstrahlen.

  • Anschlussfragen: Ist es überhaupt noch möglich der körperlichen Wirklichkeit des Internets zu entfliehen? Verlagern wir nicht immer mehr all unser Fragen in die Höhlensysteme dieses Menschheitsnetzwerks? 11:37, 10. Nov. 2010 (UTC)

Seite noch nicht vollständig, Uberarbeitung, Zusammenführung usw. folgen Sokratetz 10:29, 11. Nov. 2010 (UTC)