Benutzer Diskussion:Smi

Aus Philo Wiki
Version vom 24. Juni 2010, 18:31 Uhr von Smi (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Vorstellung und Vorstellungen sowie Sinneseindrücke und Reflexion''' Wenn wir Locke folgen, dann sind Ideen Vorstellung ''und'' Vorstellungen, Tätigkeit ''u…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Vorstellung und Vorstellungen sowie Sinneseindrücke und Reflexion

Wenn wir Locke folgen, dann sind Ideen Vorstellung und Vorstellungen, Tätigkeit und Vorrat im Bewusstsein, in Gehirnen von Menschen und daher ganz und gar verschieden vom Ideenbegriff Platons. Lockes Ideenbegriff ist ein immanenter: in Bewusstsein und Erfahrung, in je einem Selbst aber auch in den Menschen allgemein, im Vollzug.

Vorstellung ist der Gegenstand des Denkens. (1. Idea is the object of thinking.) oder § 1. (Vorstellungen sind der Gegenstand des Denkens.).

Singular oder Plural: aus meiner Sicht ein entscheidender Unterschied. Vorstellung als Tätigkeit, als experience (experience als Erfahrung oder aber auch Erlebnis, Praxis, Routine und erfahren, erleben, durchleben, durchmachen usw.), die Tätigkeit des Denkens selbst, das was das Denken selbst ausmacht. Das aktive Tun des Denkens: eben die Praxis, das Erleben des Denkens selbst. Dem gegenüber das Verwalten der Vorstellungen als Gegenstand des Denkens. Vorstellungen entstehen aus der Vorstellung.

Alle Vorstellungen entstammen aus Sinneseindruck (-wahrnehmung) oder Reflexion (Überlegung, Betrachtung) (2. All ideas come from sensation or reflection.) Im Vergleich dazu: § 2. (Alle Vorstellungen kommen von der sinnlichen und Selbst-Wahrnehmung.)

Einmal „und“, das andere Mal „or“. Auch hier wieder ein Hereinkommen oder ein Entstehen durch Praxis, Tätigkeit durch die Vorstellung. "Und" ist hier eine Verfälschung.

Die Gegenstände der Sinneseindrücke sind eine Quelle der Vorstellungen (3. The objects of sensation one source of ideas.) im Vergleich zu § 3. (Die Gegenstände der Sinne sind die eine Quelle der Vorstellungen.) (Sinn und Sinneseindruck sind aus meiner Sicht etwas völlig Differentes.)

Die Arbeitsvorgänge unserer Gehirne (von mir aus auch Seelen, auf jeden Fall aber im Plural) ist die andere Quelle von ihnen (den Vorstellungen) (4. The operations of our minds, the other source of them.) oder aber § 4. (Die Wirksamkeit unserer Seele ist die andere Quelle von Vorstellungen.)

Daraus ergibt sich für mich folgendes: Es gibt ein Außen, welches durch die Sinne aufgenommen wird, das dann zu Sinneseindrücken in meinem Bewusstsein umgearbeitet und die dann in einem internen Speicher abgelegt und aufgehoben werden. Also in die Menschen hineinkommen und durch die Praxis der Vorstellung zu Vorstellungen werden. Der Verstand, das Bewusstsein (mind) ist ein weißes Blatt Papier und wird durch die Sinne mit Sinneseindrücken beliefert, ausgestattet. Im Verstand, im Bewusstsein werden diese Eindrücke dann gespeichert, gelagert zur späteren Verwendung. Die Verwendung von gespeicherten Sinneseindrücken ist nicht sosehr mit Besitzdenken verbunden wie das Verwenden von gespeicherten Reflexionsergebnissen. Diese sind wahrscheinlich etwas je eigenes und manche Menschen wollen offenbar die Ergebnisse dieser, ihrer je eigenen Reflexionen, im Sinne von "eine Idee haben", nicht unentgeltlich mit anderen teilen. Und um sicherzustellen, dass sich das Einbringen der aus und in den Reflexionen entstandenen Vorstellungen in die Gruppe/n, in die Gesellschaft auszahlt gibt es dann die verschiedenen Besitzansprüche und Besitzmarkierungen. Vom eigenen Bewusstsein (mind) in die anderen Bewusst-Seienden (minds). Der Vollzug, die Praxis zwischen uns Menschen.

Alle unserer Vorstellungen sind aus der einen oder anderen Quelle. (5. All our ideas are of the one or the other of these.) oder: § 5. (All unsere Vorstellungen gehören zu einer von diesen beiden Arten.)

Alle unsere Vorstellungen. Der Tauschgedanke, der Austausch zwischen Individuen, aber auch Gruppen, ist der Grundgedanke, die Grundlage des Besitzgedankens. Wer nichts hat, kann nicht tauschen und hat keinen Anteil an der sozialen Praxis, am sozialen Vollzug. In diesem Sinne müssen wir auch Ideen haben. --Smi 16:31, 24. Jun. 2010 (UTC) (quellen: Locke Texte aus dem VO wiki)