Benutzer:Mat.23/MuDO09
Bezugsfeld zu den Vortraegen von Professor Klaus Puhl am 07.01.2010 und 14.01.2010.
Platon
http://de.wikipedia.org/wiki/Platon
Lebenskunst:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebenskunst
Artikel zum Thema:
- Philosophie als Lebenskunst - Platon und die Philosophische Praxis der Antike von Sandra Hesse:
http://www.friedrich-verlag.de/go/Kultur/doc/doc_download.cfm?A0D723CF201546AD82C727EAC8DE94EC
- Die Tiefe der Oberfläche: Michel FOUCAULT zur Selbstsorge und über die Ethik der Transformation von Roland Reichenbach:
http://egora.uni-muenster.de/ew/persoenlich/reichenbach/selbst.pdf
Buecher zum Thema:
- Antike Lebenskunst: Glück und Moral von Sokrates bis zu den Neuplatonikern von Christoph Horn:
- Hermeneutik des Subjekts: Vorlesung am College de France (1981/82) von Michael Foucault:
http://www.perlentaucher.de/buch/17905.html
Weiterfuehrende Ueberlegungen zum Vortrag von Dr. Flatscher am 03.12.2009.
Der Vortrag von Dr. Flatscher ueber die Phaenomenologie und Dekonstruktion als philosophische Stroemungen war sehr interessant. Eine Komplexitaet an Inhalten wurde verstaendlich und informativ naehergebracht.
Husserl zufolge ist Bewusstsein stets ein intentionales Bewusstsein, somit ist Bewusstsein immer Bewusstsein von etwas ( auf etwas gerichtet ). Jeder Bewusstseinsvollzug ist nur als Gegenstandsbezug denkbar:
- Kein Denken ohne Gedachtes, kein Fuehlen ohne Gefuehltes... - Kein Gesehenes ohne Sehen, kein Getastetes ohne Tasten...
Darauf folgend wird die Annahme zurueckgewiesen, dass das Bewusstsein zunaechst leer sei und erst nachtraeglich mit weltlichen Inhalten gefuellt werden muesste.
Weiters wird die Wahrnehmung in Abschattungen erlaeutert, die nie vollkommene Wahrnehmung eines raum-zeitlichen Gegestandes. Im sythetischen Bewusstsein verknuepft das Bewusstsein dann die verschiedenen unvollkommenen Wahrnehmungen und Erinnerungen (Synthesis).
Nicht nachvollziehbar ist fuer mich, dass das Bewusstsein laut Husserl zunaechst nicht leer von Inhalten sei. Denn nach meinem Verstaendniss der gegebenen Definition des Bewusstseins, wuerde das Bewusstsein mit der Wahrnehmung beginnen, mit dem Bewusstseinsvollzug als Gegenstandsbezug. Dadurch wuerde das Bewusstsein durch die Wahrnehmung vorzueglich Inhalte aufnehmen, die dann in der Synthesis verknuept werden. Es ist mir nicht ergruendlich woher diese a priori Inhalte gegeben sein sollen.
Weiters vertritt Husserl, dass die Vorstellung einer vollkommenen Gegebenheit des Wahrgenommenen dem Seinssinn des Vernehmens von raum-zeitlichen Dingen wiederspricht. Die Annahme, der Wahrnehmung waere eine bloβe Repraesentation des „echten“ Dinges zugaenglich, wird zurueckgewiesen. Somit resultiert, dass es keine wahre Welt hinter der phaenomenalen gibt.
Das es keine wahre Welt hinter der phaenomenalen gibt, stimme ich in der Hinsicht zu, dass wir in der subjekt-relativen Wahrnehmung eines jeden von uns gefangen sind. Somit ist jegliche Objektivitaet kein wahres objektives Seiendes hinter dem phaenomenalen, sondern eine raum-zeitliche Konvention unserer Gesellschaft.
Problematisch ist fuer mich, dass die Existenz von Seiendem nur in Beziehung zu einem Subjekt moeglich ist, und daraus resultieren wuerde, dass es kein Seiendes unabhaengig von dieser subjektiven Beziehung gibt.
Bei Heidegger ist Seiendes zunaechst nicht als bedeutungsnacktes Ding erschloseen, sondern aus dem besorgenden Zutunhaben verstaendlich. Die Seinsweise dieses Seienden nennt Heidegger „Zeug“, das in einer „Um-zu“ – Struktur gegeben ist. Als Beispiel: Der Bleistift fungiert fuer mich als Schreibwerkzeug, um meine Notizen zu machen. Seiendes begegnet nie neutral und nie indifferent (als bloβes Was), sondern aus der Praxis eines bestimmten Umgangs (spezifisches Wie). Dabei haben wir Seiendes immer schon als etwas verstanden. Die Als-Struktur ist vor-praedikativ und prae-reflexiv.
Die von Heidegger vertretene „Um-zu“ Struktur ist fuer mich ein bisschen problematisch, da ich finde das wir Seiendes nicht nur an aus der Praxis bestimmter Umgaenge begegnen, sondern gibt es weitere Kriterien durch die wir Verschiedenes voneinander unterscheiden. Wenn wir z.B. zwei Dinge vor uns haben die das gleiche „Um-zu“ teilen , haben wir ja weitere Kriterien/Eigenschaften welche die beiden voneinander differenzieren und wodurch wir diese Unterschiede auch prae-reflexiv vollziehen.
--Mat.23 00:20, 11. Dez. 2009 (UTC)